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Das Essen ist fertig, der Tisch nicht gedeckt. Wie auch? Der ist voller Bastelkram, Brettspielen, Magneten und die Tablets stehen auch mittendrin. Nebenbei hat der Hund auf den Teppich gekotzt, es klingelt an der Tür und das Baby schreit.
„Kind, kannst du mir mal eben helfen? “
„Nö.“
Mithilfe im Haushalt. Aus irgendeinem Grund verläuft da für viele Eltern die rote Linie. Es ist ok, wenn das Kind mal grummelig ist, sie suchen für alles Lösungen und Bedürfnisorientiert ist total schick, bis das Kind nicht im Haushalt mithelfen will. Oder nicht genau so mithelfen will, wie die Eltern es sich vorstellen. Je älter das Kind, desto erbitterter die Diskussionen. Das Interessante: Es gibt ganz viel Empörung und zusammengefasst nur ein Argument: „Wir sind ja nunmal eine Gemeinschaft und jede*r muss seinen Anteil beitragen.“
Ich möchte diesen Gedanken herausfordern.
Familien sind keine Gemeinschaften!
Eine Gemeinschaft ist freiwillig. Da haben Leute sich entschlossen, gemeinsam zu leben. In einer WG zum Beispiel.
Familien hingegen sind unfreiwillige Gemeinschaften, so was wie Nachbar*innen, die kann eins sich auch nicht aussuchen.
Diese Unterscheidung ist wichtig! Dein Kind hat nicht darum gebeten, in diese Familie geboren zu werden, es hat nicht darum gebeten, dass du so viel oder wenig Zeit hast, wie du eben hast. Dass du so viel oder wenig arbeitest, dass ihr so viel oder wenig Geld habt. Es hat noch nicht einmal darum gebeten, dass es noch so viele oder wenige weitere Kinder in eurer Familie gibt. Hinzu kommen das Machtgefälle und die extreme Abhängigkeit, von denen Eltern-Kind-Beziehungen eben so geprägt sind. Da is‘ nix mit Gemeinschaft!
Wenn du über jemanden verfügst und sagst, sie*er müsse den Müll raus bringen, weil ihr schließlich eine Gemeinschaft seid, hast du just das Gegenteil bewiesen, nämlich, dass du bestimmst! Das ist einfach nur eine Forderung nach Gehorsam. Und das ist nicht fair! Ich finde es ehrlicher, zu sagen: „Du musst mir gehorchen, weil du hier wohnst. Ich nutze deine Abhängigkeit aus, um dich zu zwingen.“ Klingt weniger schick, was?
Hast du mal in einer WG gewohnt? Wie lief das da mit dem Putzen? Ich kenne viele WGs, in denen der Haushalt immer wieder für Streit sorgt oder gesorgt hat, denn die Vorstellungen, was ein gefüllter Kühlschrank, ein geputztes Bad oder ein sauberer Fußboden sind, gehen oft weit auseinander. Und der Stress entsteht, obwohl diese Menschen freiwillig zusammen leben, die Regeln gemeinsam aufstellen und alle autonom handeln können.
Nochmal zusammengefasst:
Dein Kind hat nicht darum gebeten, in diese Familie zu kommen, es hat die herrschenden Regeln nicht aufgestellt und es wird deinem Sauberkeitsempfinden unterworfen.
Nachdem wir das geklärt haben, kommen wir zu der eigentlich spannenden Frage:
Was kannst du stattdessen tun?
„Aber Ruth, ich kann mein Kind nicht gar nix machen lassen, denn dann versinken wir hier im Chaos. Ich hab fünf Kinder und drei Jobs, ich schaff das alles nicht!“
Es geht mir überhaupt nicht darum, dass du dich einfach mal zusammenreißen und für dein Kind putzen sollst, bis es 25 ist. Natürlich nicht! Aber:
GUCK HIN! Hör auf, die Abkürzung zu nehmen, indem du dein Kind zu irgendwas zwingst, weil es sich für dich angenehmer anfühlt.
Was liegt unter deinem Ärger?
Warum ärgert es dich so wahnsinnig, wenn der 12jährige sein Zimmer nicht aufräumt? Oder wenn die 5jährige nicht wegfegt, was ihr runtergefallen ist? Was ist da los?
Wie immer, wenn es um Kinderbegleitung geht, hat ein großer Anteil des Problems gar nichts mit deinem Kind zu tun, sondern er steckt in dir. Vielleicht hast du Glaubenssätze und Ideen übernommen wie:
- Wer Dreck macht, wird betraft.
- Jede*r ist für ihren*seinen Kram selbst verantwortlich.
- Mithilfe im Haushalt ist Ausdruck von Respekt.
- Die Gemeinschaft steht über dem Individuum.
Vielleicht liegen darunter Emotionen wie Trauer, Angst und dazu ein großer Schmerz?
Nimm deinen Schmerz wahr.
Welche Art Schmerz fühlst du? Wo kommt der Schmerz her? Was ist da passiert? Welche Gedanken hast du dazu? Aus welcher Herkunftskultur kommst du?
Hast du vielleicht gelernt, dass du sowieso keine Wahl hast? Wurdest du sowieso gezwungen. Und nun musst du dich schmerzhaft damit auseinandersetzen, dass dein Kind sich weigert, sich zwingen zu lassen. Welche Gefühle kommen auf? Welche Gedanken? GUCK HIN! Es lohnt sich! Von da aus kannst du dich fragen:
„Wie kann ich mich unterstützen, wenn wir in diesen Konflikt kommen?“
Und genau da wird es interessant.
Du bist in Not!
Nimm das ernst und lass dein Kind in Ruhe!
Du bist in Not! Welche Art von Not ist das? Wie kannst du dich unterstützen?
Es kann sein, dass eine sehr offensichtliche Lösung ist, bestimmte Sachen selber zu machen. Oder es morgen zu machen. Oder eine andere Person um die Erledigung zu bitten. Oder später nochmal zu diskutieren.
Es kann aber auch sein, dass du bestimmte Sachen nicht aushältst, weil sie für dich belastet sind. Das hat mit deiner Geschichte und deiner Vergangenheit zu tun. Das ist in Ordnung. Du bist deswegen nicht falsch.
Das bedeutet einfach nur: Du hast da ein Thema.
Und genau das kannst du deinem Kind erzählen.
Palaver nicht über Gemeinschaft, sondern sei ehrlich!
„Ich hab da ein riesen Thema! Ich dreh völlig ab, wenn du den Klositz nicht runterklappst. Oder wenn hier niemand wischt. Das ist mir so wichtig, ich weiß auch nicht warum.“
Das ist ehrlich. Das ist Begegnung.
Sag, wie es dir geht.
Das heißt nicht, dass du eine Lösung erzwingen darfst, dass es in Ordnung ist, gewaltvoll zu handeln. Aber es ist der erste Schritt, dich wirklich zu zeigen und rauszugehen aus den Floskeln ( Das macht man aber so! In deinem Alter müsstest du aber mal…) und reinzugehen in deine persönlichen Werte. Das ist mir wichtig. Darum geht es mir.
Wenn du feststellst, dass es dir zB um Wertschätzung geht – das ist häufig der Fall bei diesen Themen – dann kannst du dich fragen: Warum muss ich meine Wertschätzung von diesem jungen Menschen erpressen? Kann ich vielleicht andere Wege finden?
Mein Weg aus dem Aufräumzwang
Ich kann dir sagen, wie es mir ging. Mir war es so wichtig, dass meine Kinder mit mir zusammen aufräumen. Sogar mein minikleines Kind sollte mindestens ein paar Klötze in den Korb legen. Ich hatte die Idee, ich müsse meinem Baby das Aufräumen beibringen, sonst würde es das niemals können. Typische Was-Hänschen-nicht-lernt-lernt-Hans-nimmer-mehr-Angst-Geschichte und ein typischer Vorlauf für Gewalt.
Irgendwann hab ich den Unsinn bemerkt, aber ich konnte nicht loslassen, ich wollte weiterhin, dass mein Kind aufräumt.
Bis mir auffiel, dass es mir um Wertschätzung geht. Ich erpresse meine Kinder, damit ich mich wertvoll fühle. Puh! Der hat gesessen. Das war ganz schön schmerzhaft.
Ich wollte das nicht mehr machen. Aber mein Bedürfnis nach Wertschätzung war hungrig. Ich überlegte, wie ich mir das anders geben könnte? Und allein dieses Draufschauen, mir nicht zu sagen, ich sei scheiße und eine schlechte Mutter, sondern festzustellen, dass mir etwas fehlt, dass ich mich blöde verhalte, weil es mir nicht gut geht, allein das hat schon so sehr geholfen. Und von da aus konnte ich dann Ideen suchen, mich zu unterstützen, mir Gutes tun, mir Wertschätzung zu besorgen.
- Kann ich meine Lieblingsfreundin anrufen?
- Kann ich einen schlauen Blogartikel schreiben?
- Kann ich meinen Partner bitten, mich in den Arm zu nehmen?
Es gibt Tausende Strategien, sich wertgeschätzt zu fühlen, ohne das 10 Monate alte Baby zu zwingen, Bauklötze aufzuräumen.
Wenn du verstehst, dass dein Verhalten nur eine Strategie ist, kannst du verstehen, was du eigentlich brauchst.
Da kommst du aber nur hin, wenn du den Bullshit hinter dir lässt, wenn du aufhörst, zu wiederholen, die Kinder müssten es lernen und ihr wäret ja eine Gemeinschaft. Es lohnt sich, diese Floskeln zu hinterfragen und ehrlich hinzugucken, um dich dann da zu unterstützen, wo du wirklich Hilfe brauchst.
Welche Strategien helfen dir? Was machst du, um dich wertgeschätzt zu fühlen? Ich freu mich auf deine Ideen in den Kommentaren!
Genau auf meinen Punkt getroffen. Unsere Mutter hat uns früher nur Zuneigung und Liebe gezeigt, wenn wir aufgeräumt haben. Das sitzt tief, wie tief erlebe ich erst so nach und nach. Besonders der Blickwinkel auf die „unfreiwillige Gemeinschaft“ bringt neue Ideen in mein Denken. Vielen Dank 😊
WORD!! Und ein absoluter Volltreffer in mein Hauptthema. Wert(schatzung). Danke dafür!!!
Liebe Ruth, ich denke immer Mal wieder, es sei doch mal Zeit auszusteigen bei den WeggefährtInnen… und dann kommt wieder so ein wunderbarer „Ach ja, darum es wirklich“-Artikel von dir – ich wollte gerade los legen bezüglich Spülmaschine als ich ihn öffnete , danke für den Frieden heute im Haus 🧡
Oh Tanja, das freut mich! Und: In den Weggefaehrtinnen schaue ich am Donnerstag wieder live vorbei und freu mich schon!
– Ruth
Toller Artikel, ich bin alleinerziehende berufstätige mit zwei Jungen, die in einem Alter sind, in dem sie mal Anpacken könnten.
Tun sie auch, nicht weil ich sie zwinge, sondern, weil es ihr Bedürfnisse geworden ist, mich zu unterstützen.
Yes! Ich freue mich echt jedes Mal über deine Artikel! Da gibt es was, über das ich schon Jahre nachdenke ohne wirklich tief einzusteigen aber es fühlt sich falsch an und dann BOOM! Kommt ein Artikel und reißt mir die Augen auf, mein Herz hüpft vor lauter Zustimmung und ich bin Happy weil ich etwas nicht machen muss, mit dem ich nicht glücklich war aber für das ich auch keine Alternativen oder andere Perspektiven hatte. Vielen Dank! Ich werde das fleißig teilen und hoffe es erreicht ganz viele Menschen! Liebe Grüße
Oah, wie schoen! Ich huepf mit.
– Ruth
Mein Problem ist gar nicht, dass die Kinder nicht mithelfen. Meine Mutter hat schon immer gefragt, wessen Problem ist das Chaos in der Wohnung und auch in den Kinderzimmern, deins, oder das deiner Kinder. Das finde ich einen wunderbaren Ansatz.
Mein Problem ist, dass der Haushalt einfach kein Ende hat. Egal was und wie viel ich mache, es wird nie fertig und am nächsten Tag fange ich wieder von vorne an. Und das frustriert mich immer mehr und führt zur Verweigerung. Das Chaos wird größer und mir wird es zu viel. Ich weiß nicht mehr, wo ich anfangen soll und mache dann nichts, weil ich mich überfordert fühle. Das ist mir vor einigen Wochen klar geworden. Aber ich weiß noch nicht genau wie ich das Problem lösen kann.
Hallo Anne,
Da sprichst Du mir wirklich aus der Seele!
Ja, Haushalt ist wirklich keine sehr dankbare, noch angesehene Tätigkeit in unserer Gesellschaft. Und oft bei Vielen ein notweniges Übel, wenn man ein gewisses Maß an Wohlbefinden („Habe ich es gemütlich zu Hause!“), eine gewisse Zeitersparnis („Wo ist nun …. schon wieder?“) oder ein hygienisches Problem (keine saubere Wäsche mehr und in der Küche sprießen die Schimmelkulturen ;-)) erreichen möchte.
Und, der „Beruf“ der Hausfrau, na ja, wie wird der denn „honoriert“, bitte? Nur durch die Sicht auf uns selber.
Ich denke mir so oft: Es gibt doch nur 2 Möglichkeiten, entweder ich lege mir ein Reinigungskraft zu und freue mich darüber, dass ich jemanden zu einer bezahlten Tätigkeit verhelfen kann… oder ich ändere meine Sichtweise und nehme den Druck und die schlechte Laune raus.
Zum erstgenannten: Da müssen natürlich auch die finanziellen Mittel da sein. Der Gedanke, ich möchte mir das leisten, hilft ja leider nicht immer. Dann muss wirklich an anderen Ausgaben konsequent gespart werden.
Zum zweiten Punkt: Da bin ich wieder bei mir selbst und kann mich selbst immer besser kennenlernen. Und der Weg ist oft langwierig und hart. Aber, es ist schön (wenn die Wut weggeht) und man die Riesenchance für sich selbst durch die Kinder erspüren kann.
Ich bin auch noch auf dem Findungsweg.
Ich arbeite auf beide genannten Möglichkeiten hin: erst die Reinigungskraft und dann mein inneres Wohlgefühl und/oder Beides gleichzeitig 😉
Das scheint mir auch sehr treffend…
und auch beim diesem Thema wird oft dieser Irrsinn deutlich besonders durch Kommentare von aussen: du verwöhnst deine Kinder (weil du ihnen alles abnimmst ) so !!! Der Vorwurf. Dabei geht es nur darum nicht gewaltvoll zu sein. Offenbar ist das schon verwöhnen.
Ja! Und es bedeutet ja auch nicht dass ich das alles mache und nie sage wenn mich was stoert.
– Ruth
Aufräumen ist bei mir persönlich auch ein großes Thema. Ich habe als Kind immer mein Zimmer ausgeräumt, nachdem ich von meiner Mutter bestraft wurde und dort bleiben musste… „bis du wieder lieb bist“.
Heute versuche ich immer alles ordentlich zu haben und erwische mich oft, wenn ich das auch von meinen Kindern und meinem Mann erwarte. Danke für deinen Blick und den Text! Er hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ich werde beim nächsten Mal bestimmt anders reagieren.
Liebe Katja, ja, das kenne ich auch. Und ich bin froh dass es dich zum Nachdenken anregt!
– Ruth
Die eigentlichen eigenen Bedürfnisse zu sehen ist ein riesen Thema. Schwierig wird es, wenn strukturelle, gesellschaftliche oder finanzielle Umstände zu Überforderung führen und es herausfordernd ist Lösungen, die einem einfallen, umzusetzen.
Ich bin als Alleinerziehende oft damit konfrontiert, dass mir Unterstützung fehlt. Diese immer mal wieder zu bekommen kann organisiert werden, kontinuierliche, verlässliche Entlastung ist oft mit Geld verbunden. Aber ja, dennoch lohnt es sich immer Lösungen zu suchen, die das Kind aus der „Pflicht“ nehmen „die Lösung“ zu sein. Es reicht, dass sie sind !
Liebe Sandra, absolut – und ich will da nicht falsch verstanden werden, das ist kein „Du musst nur das Positive sehen“ blabla. Es gibt REALE Umstaende die Kinder in Positionen zwingen die Mist sind. und Eltern auch. Aber auch da hilft Ehrlichkeit.
– Ruth
Bedürfnis nach Ordnung haben auch meine Kinder und mein Mann. Leider erwarten alle es von mir diese Ordnung allein zu halten. Ich bin mit dem Thema auch verbunden, bin aber nicht so ganz einer Meinung dass man eine 12 oder 13 jährige nicht darum bitten kann das Zimmer (Unterhosen, Binden Tamponsreste hinter sich doch bitte weg zu räumen, und klar kommunizieren dass es MIR unangenehm ist). Es ist auch ok den Kindern zu erklären, dass es für uns alle angenehmer ist wenn hier Ordnung herrscht. Es ist, denke ich, auch nicht nur MEIN Problem. Es hat auch nichts mit Wertschätzung zu tun. Ich habe für mich einfach erkannt, dass wenn das zu Hause ordentlich ist, wir als Familie auch harmonischer sind, die Sachen sind auffindbar, und weniger Hektik,Stress, Streit. Das Problem ist die Zeit…. Wenn ich ALLEN Bedürfnissen gerecht werde, inklusive die meines Mannes (sprechen Zeit miteinander verbringen zuhören) bleibt nicht viel Zeit zu aufzuräumen…. Das ist das größte Problem aller Frauen, nicht weil sie so böse sind und mit ihrem inneren Kind nicht klar kommen und die Machtverhältnisse ausnutzen wollen. Manipulation ist auch wenn man dem Kind schlechtes Gewissen vermittelt. Mir gehts so schlecht weil hier Unordnung herrscht aber ich mache es jetzt kind (opferrolle, weil es mir damit schlecht geht und du Kind bleib jetzt allein mit meinem problem ich gehe jetzt putzen, weil ich ja damit nicht klar komme und ich dich zu nichts überreden will, bitten will).
Wer putzt nun aber am Ende bzw. räumt auf? Verfestigt das nicht die alten Strukturen, dass sich vor allem Frauen um die Carearbeit kümmern? Na dieser Logik müsste ich ja dann auch dem Kind kein Taschengeld oä. geben, sondern nur die nötigste Nahrung und Kleidung.
Liebe Sarah, zu Geld hab ich tatsaechlich mal geschrieben, wenn du suchen magst.
Niemand hat gesagt dass eine Frau aufraeumt. Aber ich glaube das abzuwaelzen auf noch vulnerablere Kinder, die ja gar nicht nein sagen koennen, ist nicht richtig. Ich glaube wir als Eltern sind verantwortlich. In meiner Erfahrung helfen Kinder die nicht gezwungen werden, gern (sag ich waehrend mein Sohn saugt 😉 )
– Ruth
Ich fand es sehr befreiend für unsere Familie, dass Kinder keine Pflichten haben müssen um zu „vernünftigen“ Erwachsenen heranzuwachsen. In meiner Kindheit gab es häufig Streit und Strafen wegen des Themas. Meine Kinder müssen nicht mithelfen. Gleichzeitig tun sie es freiwillig gerne. Wie häufig ertappe ich mich dabei, dass ich sie dann nicht lasse, weil ich bestimmte Vorstellungen vom Ergebnis habe. Da arbeite ich gerade dran… Die Mädchen (3 +6) dürfen helfen, wo sie mögen… Und ich mische mich dabei nicht ein.
Liebe Grüße Steffi
Ganz genau! Es ist einfach nicht der Job der Kinder, dieses „Mithelfen“. Ich frage oder bitte sie immer ob sie helfen möchten, weil ich weiss dass wir uns dann mit mehr Ordnung alle wieder besser fühlen (trifft glücklicherweise tatsächlich auf uns alle zu) und meistens kommt ein Ja. Das klappt ganz gut, sie wissen dass ich mich meist nicht entspannen kann im Chaos und sind dann bereit micht zu unterstützen – haben ja dann alle was davon;)
Danke für den Artikel, guter reminder trotzdem ein Auge drauf zu behalten dass ich unsere Kinder nicht in ne unfreiwillige „ich helfe Mama damit sie entspannt ist“ Falle tappen lasse.
Lg, Claudia
Leider finde ich dieses Mal deine Argumentation nicht schlüssig liebe Ruth. Wir gehen von einem anderen Verständnis von Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft aus. Ich fühle mich verantwortlich gegenüber der Gemeinschaft, die ich mir nicht bewusst ausgesucht habe, verantwortlich und ich finde, dass sollte jeder sein. Denn lass uns mal überlegen, die meisten Gemeinschaft in denen wir leben, können wir uns nicht aussuchen. Die Familie, die Nachbarschaft, die Schulklasse, die Nation. Ist das ein Grund, dass wir der alten Nachbarin nicht helfen oder uns aktiv für unsere Gesellschaft einsetzten? Ja, dass machen wir freiwillig. Genauso und ohne Zwang kann man es in einer Kernfamilie auch umsetzen. Es gibt ein Aufgabenpool und jeder pickt sich was aus, was er beitragen kann.
Liebe Esra, ja, das ist richtig, allerdings hat ein Kind nicht die Wahl wie es sich verhalten will. Das Machtgefaelle ist da absolut entscheidend.
– Ruth
Liebe Esra,
ich finde Verantwortung kann man nur übernehmen, niemandem aufzwingen, jeder kann selbst entscheiden, wofür er sich verantwortlich fühlt. Und ich bin der Meinung, ich kann mir die von Dir genannten Gemeinschaften als Erwachsene durchaus aussuchen, ich kann meinen Job wählen, ich kann umziehen oder auswandern, wenn mir meine Nachbarschaft oder „Nation“ nicht passt, ich kann meine Familie verlassen, wenn ich will. Ein Kind hat diese Möglichkeit in der Regel nicht. Und auch in diesen mehr oder weniger frei ausgesuchten Gemeinschaften, habe ich auch immer die Wahl, wem ich wie helfen will. Ich muss nicht jedem Nachbarn helfen, nur weil er mein Nachbar ist. Ich kann, wenn ich will. Und wenn das in der Familie auch so ist, dass jeder kann wenn er/sie will ist ja alles gut. Ruth schreibt ja nicht, dass niemand darf. Sondern es soll niemand gezwungen werden. Die Frage bei Deinem Aufgabenpool wäre eher, was ist die Konsequenz, wenn sich ein Kind nicht beteiligen will, weil es (aus seiner Sicht) wichtigeres zu tun hat?
Ich verstehe Deine Überlegung und kann sie auch nachvollziehen. Gleichzeitig gibt es da für mich diesen kleinen aber feinen Unterschied. Als Erwachsener KANN ich mir diese Gemeinschaften tatsächlich aussuchen. Ich kann meine Familie, meinen Job, sogar meine Nation verlassen (mit Konsequenzen). Das Kind kann das NICHT.
Bei uns ist es so, dass ich niemanden zwinge abzuwaschen oder zu putzen. (muss am Ende eh ich machen). Vom „Stiefsohn“ (8 Jahre (alle 2 Wochen hier)) und vom Partner erwarte ich eigentlich nur, dass sie genutztes Geschirr in die Küche stellen und einmal ausschwenken, damit nichts abtrocknet oder gammelt, dass nach dem Toilettengang gespült wird und Klo Deckel runter, nach dem Baden einmal die Wanne ausspülen, damit sich kein eklig rutschiger Dreckfilm bildet und nach dem Zähneputzen einmal das Waschbecken von Zahnpasta und Speichelresten säubern. Nun Frage ich mich ob bereits das zu viel ist? Ich kann einfach nicht so viel putzen wie es nötig wäre. Ich hab nun noch meine Tochter (2,5 Monate) die mich braucht und schnell wach wird, wenn ich nicht neben ihr im Bett liege oder sie braucht es getragen zu werden und dann kann ich nix machen, da die Bewegungen mit Kind vorm Bauch stark eingeschränkt werden.
Ist das zu viel?
Moin! Die Frage ist, ob es ein Problem gibt und die Kinder das gern tun. Ich finde es komplett okay darum zu bitten (!).
Gruesse, Ruth
Ich bitte, ich erinnere, aber es hilft weder beim 8 jährigen noch beim 30 jährigen…
Ich bekomme im Endeffekt keinerlei Rückmeldung. Wenn ich was sage, hab ich immer das Gefühl die „blöde Stiefmutter“ zu sein, weil Papa erlaubt alles und sagt nie was. Beim Freund hab ich immer das Gefühl ich bin „die blöde Freundin, die nur meckert“…
Ich komme mir einfach immer mies vor und sage mittlerweile gar nichts mehr, aber das macht mich auch nur unnötig wütend. Weiss langsam nicht mehr wo mir der Kopf steht…
Ja, du hast mit deinem Text recht. Wie gesagt, zwinge ich ja auch niemanden zu helfen. Es sind halt nur diese Kleinigkeiten die selbstverständlich sein sollten. Oder bin ich da auch zu fest gefahren?
Irgendwie treibe ich mich selbst in den Wahnsinn. Andere sagen, „Ne, du hast recht“ ich weiss einfach nicht mehr weiter…
Hey Justine:)
Ich persönlich finde es nicht zuviel deine Kinder darum zu bitten und zu erklären, dass es dich sonst sehr stresst. Dass du vielleicht Angst hast, dass andere Menschen in eure Wohnung kommen und dich vielleicht abwerten weil es nicht sauber genug für ihre Maßstäbe ist.
Bei deinem Partner finde ich sieht das aber mit der Gemeinschaft ganz anders aus. Der hat sich für sie entschieden und im Jahr 2020 sollte er sich nicht von seiner Frau wie ein weiteres kleines Kind umsorgen lassen sondern wie ein erwachsener Mensch seinen Teil im Haushalt beitragen.
Ich tue mich damit wirklich schwer. Zum einen haben meine Eltern mich immer allein aufräumen lassen und ich wurde von Aktivitäten ausgeschlossen (spieleabend, Weihnachtsbaum schmücken) wenn mein Zimmer nicht ordentlich war. Aufräumen bzw. Generell Haushalt ist bei mir einfach negativ verknüpft.
Zum anderen schaffe ich es zeitlich nicht alles selbst zu machen. Mein Mann und ich haben beide jeden ta den Spagat zwischen Arbeit, Haushalt und Kindern zu meistern. Wenn die Kinder aber nie was machen (und das würden sie so tun wenn wir sie nicht motivieren würden) dann haben wir noch weniger zeit. Ich verstehe den Punkt mit der unfreiwilligen Gemeinschaft und ich zwinge die Kinder auch nicht unbedingt. Aber ich erwarte etwas Hilfe. Mal Wäsche einsammeln, mal etwas Spielzeug usw…. Schwierig für uns.
Liebe Moni, ja, das klingt fies mit deiner inneren Verknuepfung. Oft hilft es, das bewusst anzuschauen und dann kann sich viel veraendern in eurer Realitaet.
– Ruth
So ein schwieriges Thema. Ich musste früher auch nie mithelfen, hab es aber (vielleicht auch deshalb?) immer freiwillig gemacht. Aber ich habe dementsprechend auch vorgelebt bekommen, dass meine Mutter fast 90% des Haushalts macht. Und das will ich eigentlich meinen Kindern so nicht vorleben. Zudem habe ich nicht die Kapazitäten, die meine Mutter hatte (sie musste nicht arbeiten, hatte meine Oma zur Unterstützung und mein Papa hat auch weniger gearbeitet als mein Mann). Zugleich möchte ich, dass unsere Wohnung nicht im Dreck erstickt. Ums Aufräumen geht es mir nicht, das Kinderzimmer ist Kinderzimmer, das stört mich nicht, da hat eher mein Mann das Thema 😂. Es geht mir wirklich nur mal um einen Teller decken, Fegen, Wäsche in den Wäschekorb.
Hallo! Die Frage ist: Was GENAU willst du nicht vorleben. Also dass eine Frau das macht? Oder dass es selbstverstaendlich ist? Da wuerde ich genauer hinschauen worum es dir geht.
– Ruth
Wow, das macht mega viel mit mir gerade… ich wurde als Kind gezwungen, viel von dem, was in einem 7-Personen-Haushalt anfällt, fast alleine zu erledigen. Die anderen 4 Kinder waren Jungs, die mussten nicht (so viel) helfen. Betten beziehen, Schuhe putzen, staubsaugen, Bad putzen, abstauben, usw., usw. Da ich einen Ordnungszwang habe / hatte, ist für mich Ordnung auch noch extrem wichtig, um mich sicher zu fühlen. Und ich habe Angst, nicht mehr dazu zu gehören, wenn es bei uns dreckig oder unordentlich ist. Wenn meine Kinder nicht aufräumen, unterstelle ich ihnen, dass sie mich ausbeuten. „Ich bin hier der Depp und ihr macht nichts!“ Ok, jetzt hab ich gerade verstanden, woher das kommt 😉 Ja, ich wünsche mir, damit gesehen zu werden, was ich mache!!!! Ich möchte, dass die anderen das wahrnehmen und sehen, wie viel das oft ist. Also, es geht mir um Anerkennung für etwas, dass ich hasse und es nur tue, um mich sicher zu fühlen und nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden… kein Wunder, dass da so viel Zündstoff drin steckt. Danke fürs bewusst machen!
Liebe Steffi, genau diese Prozesse sind es wert, dass wir aufhoeren Kinder zu zwingen. Dann duerfen wir heilen und verstehen was unser Thema ist.
– Ruth
Ich hab dieses Thema schon oft von psychologen und vielen anderen Leuten gehört und gelesen.
Der Ansatz ist völlig plausibel.
Aber: wie soll ein Kind im Erwachsenenalter klar kommen? Ich brauchte nie etwas im Haushalt helfen und dafür zahle ich jetzt den Preis! Ich komme in meiner eigenen Wohnung nicht zurecht!!! Ich kann mich nicht überwinden den Müll wegzubringen, die Küche, Bad u.ä. zu putzen. Selbst das benutzte Geschirr bleibt so lange stehen bis ich nichts anderes mehr habe. Es gehört für mich zur Erziehung von Kindern ihnen beizubringen, dass das spätere Leben Aufgaben mit sich bringt!
Liebe Maddi, so funktioniert das nicht. Indem wir Leute zwingen Dinge zu tun lernen sie nur zu gehorchen, nicht die Sache zu verstehen. Dass du Probleme hast fuer dich zu sorgen liegt mit Sicherheit nicht daran dass du zu wenig gezwungen wurdest, auch da ist die Psychologie sehr eindeutig.
– Ruth
Ganz ähnlich war es bei mir. Als ich studiert habe und erzählt habe, dass ich mal wieder die Wohnung putzen müsste, meinte mein Vater, ich wäre nicht zum Putzen ausgezogen, sondern zum studieren. 🤪
Bis heute putze ich keine Bäder, sondern mein Mann oder die Putzhilfe. Ich fühle mich auch so als wäre da etwas schief gelaufen.
Liebe Ruth! Du schreibst da was ganz wichtiges für mich! Danke! Ich habe das „im Haus muss alles geputzt sein u v.a. wenn Besuch kommt, denn das fällt auf die Frau im Haus zurück“ von meiner Mutter mitbekommen und diese wiederum von ihrer Mutter. Ich lebe nun mit Mann u 2 Kindern ( 4 u 1 J. alt) in einem großen Haus mit Hof (Landwirtschaft) u großem Garten. Die Schwiegermutter lebt auch hier separat. Mein Mann wurde so erzogen, dass die Frau verantwortlich für den Haushalt ist. Er hilft mir schon mittlerweile sehr viel, aber seine Mutter bestärkt ihn halt in Ihrer Auffassung von geschlechtsspezifischen Aufgaben. Noch hinzu kommt, dass meine Schwiegermutter der Typ Mensch ist, den man lieber aus dem Weg geht. Nur sie macht alles, sonst würde es eh keiner machen, nur sie weiß wie was geht usw. Ich genüge nicht, weil ich es nicht so hinbekomme, wie sie es gerne hätte. Gespräche führen mit ihr, führt höchstens dazu, dass sie noch mehr auf stur schaltet und alles noch schlimmer wird. Anerkennung u Wertschätzung von im hier? – Fehlanzeige!! Und so merke ich, wie es mich innerlich auffrisst- Wut, Ärger,…. ich merke, wie ich nervös bin, wenn meine 4j Tochter das Trinkglas nur mit einer Hand nimmt, weil es ja dann runterfallen könnte. Kurz darauf denk ich, ach, ist dich egal, dann wird es eben aufgewischt- Ich sehr trotzdem hptsl. die „Arbeit“ dahinter und fühle mich damit oft allein gelassen. Schaue mich um zu Hause und denke mir, das schaff ich nie :-(((
Ich arbeite hart an mir, dass ich meine Sichtweisen ändere und mich reflektiere. Hilfe von außen anzunehmen fällt mir schwer u es gibt auch kaum im. Meine Mutter ist pflegebedürftig u wird rund um die Uhr von meinem Vater versorgt. Sonst hat jeder selbst genug zu tun.
Es ist oft nicht leicht, aber ich versuche mehr Leichtigkeit hineinzubekommen,
Liebe Grüße, Katrin
Liebe Kathrin, ich finde man kann ein toxisches Umfeld nicht nur schoendenken. Und Umstaende auch nicht. ich wurde nicht nur an DIR arbeiten sondern vor allem daran dass dein Mann aufhoert dir in seinem eigenen Haushalt zu helfen und dass deine Schwiegermutter klare persoenliche Grenzen aufgezeigt bekommt. Viel Kraft!
– Ruth
Sehr spannendes Thema! Hier noch ein Gedanke: Da Sprache ja das Denken und Fühlen beeinflusst, mag ich das Wörtchen „helfen“ gerne aufgreifen. Ich versuch seit einiger Zeit weg von dem Gedanken zu kommen, im Haushalt um Hilfe zu bitten. Denn um Hilfe zu bitten impliziert ja, dass das eigentlich meine Aufgabe sei. Stattdessen frage ich meine Familie, ob wer mitmacht im Haushalt (aufräumen/kochen/putzen usw.) oder ob jemand sich darum kümmern würde. Ebenso beobachte ich bei meinem dritten Kind (2 J.), dass ich es leider (immer noch) viel zu oft abhalte mir zu helfen, da es mir dann „mehr Arbeit“ bedeuten würde… und in paar Jahren hat es wahrscheinlich dann keine Lust mit mir den Haushalt zu machen… grübel… danke für den Artikel und für die Gedankenanstöße!!
Moin Kathi! Danke, ja, beides so wichtige Anmerkungen.
– Ruth
Oh ja, das ist ein Thema, was mich auch lang beschäftigt hat. Ständig hinterherräumen wollte ich nicht, ständig rummotzen auch nicht. Also hab ich erst mal geübt drüber hinweg zu sehen. Dann wurde mir das Chaos immer wieder zu viel und ich hab es oft wütend weggeräumt und mich dabei als Dienstmagd gefühlt… und mich sehr über die mangelnde Wertschätzung geärgert, wenn eine halbe Stunde später jemand mit Draußenschuhen über den frisch geputzten Boden lief… Diese Gefühle hab ich versucht zu ergründen, die Wut und v.a. viel Trauer aus Kindertagen, nicht gesehen zu werden, nur Liebe und Anerkennung zu bekommen, wenn ich nach Vorstellung funktioniere, zuzulassen, zu fühlen und anzunehmen. Im Anschluss sage ich diesem Anteil in mir, ich bin jetzt da und übernehme die Verantwortung, ich sehe dich und deine Bedürfnisse und werde mich darum kümmern und ich habe mir Karten gemalt: ich bin richtig und fähig so wie ich bin, ich bin wichtig, wertvoll, liebenswert einfach nur weil es mich gibt… und sage mir das auch heute noch immer wieder, wenn ich merke, dass da so eine Emotion hochkocht.
Ich räume auf und putze, wenn ich mich mit dem Chaos unwohl fühle und Lust darauf habe, mir etwas Gutes zu tun. Ich nehme die Wertung als zeitraubende, nervende Dienstmagdarbeit raus, mach mir Musik dabei an… Ich sage aber auch, meinen 3 Männern, wenn mich etwas stört, möglichst ohne Emotionen, ohne Erwartungen, dass dann nach meinen Vorstellungen parriert werden muss und v.a. ohne die Verantwortung für meine Gefühle an jemand anderen abzuwälzen.
Ganz durch bin ich damit noch nicht, aber wenigstens merke ich inzwischen sehr schnell, wenn ich mich z.B. über Krümel auf dem Tisch ärgere und versuche sie als das zu sehen was sie sind: Krümel und keine absichtliche Provokation.
Der wertvollste Punkt dabei ist für mich – es herrscht eine völlig andere Atmosphäre.
Hallo Ruth,
Wow, danke. Mal wieder voll ins Schwarze getroffen.
Ich sage immer, wir sind eine Familie, da hilft jeder mit…
Die Anregung aus der Diskusion über Sprache ist super.
Ich bitte das nächste mal nicht um Hilfe, sondern Frage wer mitmacht und wer welche Aufgabe übernimmt.
Tatsächlich versuche ich schon den Kindern die Aufgabe zu übertragen, die sie am liebsten mögen.
Meine Tochter deckt gern den Tisch. Mein Sohn räumt lieber die Spülmaschine aus, oder kocht oder backt mit mir.
Auch beim Töpfe abwaschen haben wir jetzt schon herausgefunden wer lieber abwäscht und wer lieber abtrocknet.
Das funktioniert ganz gut.
Frage:
Ich würde den Kindern trotzdem gerne Aufgaben übergeben, die sie regelmäßig und selbständig erledigen sollen, ohne dass ich immer motivieren muss.
Zum Beispiel möchte ich, dass jeden Freitag die Zimmer aufgeräumt werden, damit ich wenigstens den Boden saugen kann.
Ich mag staubsaugen gern. 🙂
Das mache ich gern einmal die Woche.
Wie gehe ich das an?
Liebe Ruth,
Mal wieder ein super guter Blog 💜☺️
Meist möchte ich aber einfach dass meine Kinder ihre Teller, ihr Essen, Spielsachen (oder whatever) wegräumen damit ich es nicht alles alleine machen muss. Mehr steckt nicht dahinter. Dass ich nicht ewig nachm Essen in der Küche stehe oder abends noch aufräumen muss weil mein Bett voller Spielzeug liegt. Also eher kein Glaubenssatz dahinter sondern ich bitte sie immer mir zu helfen weil es für einen sonst viel ist u zu dritt einfach schneller geht. Was hälst du davon? 😆🤪
Solange die das gerne machen ist doch fein! Aber: Dass du dann „ewig in der Küche stehst“ ist mE nicht wahr – du entscheidest dich ja dafür dass du es wieder schön haben magst (sehr bewundernswert, mich kriegt man ja abends zu nix). Was total okay ist, behalte nur im Hinterkopf dass deine Kinder mit deinem Wunsch umgehen und nicht mit einer unumstösslichen Tatsache.
– Ruth