Alte Schwedin.
Ich war auf 180. Panisch. Woher sollen wir denn das Geld nehmen? Und: Was werden die Nachbarn sagen? Ich hab meine Kinder überhaupt nicht im Griff (gut so, aber das würde ich erst später checken)!
Atmen.
„Tochter, wir haben ein Problem.“
Tochter guckt auf und hört mir zu. Ihr fällt sofort mein Ausdruck auf.
„Ihr habt auf einem Auto geturnt, mag das sein? Warum habt ihr das gemacht?“ Ich lege den Telefonhörer weg, an dessen anderem Ende eben noch die aufgebrachte Stimme der Nachbarin war.
„Wir wollten die Aussicht genießen.“
„Das Auto ist kaputt gegangen dabei. Da ist ein Kratzer drin.“
„Ist das schlimm?“
„Für die Leute, denen das Auto gehört, schon, ja. Die finden das schlimm. Ich finde das nicht schlimm, aber es ist ja nicht mein Auto. Nun kostet das viel Geld, das wegzumachen.“
„Das wusste ich nicht.“
„Ich weiß. Ich hätte besser aufpassen müssen.“
Schimpfen – der Garant für absolut nichts
Nach meinem Blogartikel über das Streiten wurde ich vielfach gefragt, warum ich denn nicht mit meiner Tochter geschimpft habe, als es den fetten Kratzer in den Mercedes meines nachbarschaftlichen Besuchs gemacht hat. Und was ich denn statt dessen gesagt hätte.
Das, was oben steht: ich habe es ihr gesagt. Wir haben uns darüber ausgetauscht. Ich habe meine Versicherung gefragt. Ich habe sie in Ruhe gelassen.
Das war die kurze Variante.
Was eigentlich hinter der Frage steht: Warum habe ich nicht geschimpft? Warum habe ich nicht gesagt, dass das scheiße war?
Weil es keinen Grund dafür gibt. Und weil sie ja nicht doof ist. Sie weiß das.
Schimpfen macht absolut nichts wieder gut. Es macht die Dinge sogar erheblich schlechter: Es tut weh und hilft nicht weiter.
Schimpfen ist eine Form der Strafe: Du hast etwas getan und nun erniedrige ich dich. Denn das ist das geheime Ziel der Idee vom Schimpfen. Es muss sich so schrecklich anfühlen, dass die Person, auf die geschimpft wird, die vorangegangene Tat nicht wiederholt.
Das ist Strafe: ein Verhaltensziel mittels extrem unangenehmer Verknüpfungen erreichen.
Klappt hervorragend, übrigens. Kann ich nur empfehlen, wenn es dir ausschließlich um Verhaltensziele geht.
Kann ich aber leider gar nicht empfehlen, wenn es um Lösungen geht.
Schimpfen löst absolut gar nix. Das Auto ist immer noch zerkratzt, wenn ich mit meinem Kind geschimpft habe. Und unsere Beziehung nimmt dabei einen viel eklatanteren Schaden als der olle Mercedes.
Was passiert, wenn ich schimpfe?
Erniedrigung und Strafe wirken doppelt: Einmal als Schmerz selber in der Psyche des Kindes. Und einmal, indem das Kind versucht seine Integrität mit dem Bild der Eltern übereinzubekommen und ein negatives Selbstbild entwickelt.
Kinder verstehen Kritik an ihrem Handeln immer persönlich. Schimpfen, also das laute und eindringliche auf-das-Kind-Einreden mit dem Hintergedanken, dass es dann zu irgendetwas wird, was es nicht ist (vorsichtiger, empathischer, freundlicher…. Der Erziehungsziele sind viele.) meldet zurück, dass es nicht richtig ist. Mehr nicht.
Schimpfen entwickelt auch keine Handlungsalternativen oder beschreibt das Problem. In dem Moment, in dem wir jemandem seelischen Schmerz zufügen, kann (!) das Kind nicht mehr auf die Inhalte der Botschaft achten.
Es kann nicht lernen.
Das ist besonders paradox, weil wir Schimpfen gerne mit ‚Das muss das Kind aber auch mal lernen!‘ begründen.
Lernen können wir nur, wenn wir uns sicher fühlen. Die Sicherheit deines Kindes wird massiv bedroht, wenn du schimpfst. Das Gehirn gerät in Alarmzustand und das Kind wird alles tun, um den schmerzhaften Erlebnissen ein Ende zu bereiten. Es wird rebellieren – oder, noch schlimmer, gehorchen.
In beiden Fällen wird es für die eigentliche Sache kein Auge und kein Ohr mehr haben. Es ist gefangen im Schmerz (dazu mehr bei Brené Brown: Verletzlichkeit macht stark: Wie wir unsere Schutzmechanismen aufgeben und innerlich reich werden
).
Das, was du ihm sagen willst, wird nicht ankommen können. Dass es echt peinlich und unangebracht ist, anderen Leuten die Zunge rauszustrecken. Dass es dir wichtig ist, ob und wie viel dein Kind Zähne putzt. Dass du dir Sorgen gemacht hast, als dein Kind sich versteckt und du dich halb kaputt gesucht hast.
Das sind wichtige Botschaften: Botschaften über deine Gefühle, Konventionen, Moral und Bedürfnisse. Lass sie nicht untergehen, indem du dein Kind beschämst.
Was mache ich denn dann?!
Und nun: Soll ich jetzt einfach gar nix mehr sagen, wenn mein Kind Scheiße baut?
Das ist ganz interessant. Denn oft sind wir ganz verbissen in dieses Denken: Entweder ich schimpfe und beschäme oder ich tue nichts.
Es gibt aber einen Mittelweg: Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und sprechen von dem, was uns bewegt.
Was wirklich wichtig ist, ist nicht, dass das Kind sich scheiße fühlt. Das ist billige Rache und lehrt niemanden etwas. Es ist viel wichtiger, dass dein Kind mitbekommt, was seine Aktion mit ihm, dir und anderen macht und was genau eigentlich das Problem ist.
War die Aktion gesellschaftlich inakzeptabel? War sie gefährlich? War sie moralisch falsch?
Unser Feedback ist wichtig. Es ist wichtig, dass das Kind weiß, was wir denken und warum. Wir sind sein moralischer Wegweiser und sein Vorbild.
Nichts sagen und nichts tun ist unfair. Woher soll das Kind denn wissen, wie das läuft?
Dabei hilft aber eben nur erklären. Voraussetzen, dass das Kind weiß, was es da tut und ihm die Verantwortung geben, ist gemein. Soziales Lernen braucht viele, viele Jahre und viel Übung. Erklären und helfen ist dabei absolut wichtig.
Aber auch aus einem anderen Grund ist es wichtig, dass wir dem Kind unsere Rückmeldung geben: Wegen der Beziehung.
Hat dein Kind keine Chance, deine Werte kennenzulernen und was dir wichtig ist, kann es dich nicht kennen lernen. Schimpfen ist unpersönlich und bleibt auf allgemeiner Ebene. Unmut und Ärger ausdrücken ist Beziehung.
Zeig dich deinem Kind, ohne es vorzuführen.
Ach Mensch ich weiß innerlich so sehr dass das alles wahr ist…die Frage ist nur wie ich es schaffe dass ich es auch umsetzen kann, wenn Junior 3 Jahre zum x-ten Mal etwas macht, was gefährlich ist z.B. wie behalte ich die Geduld? Ich bin da im Moment ratlosnund Artikel wie deine machen mir ein noch schlechteres Gewissen weil ich meinem Junior gerne eine bessere Mutter wäre …
Irgendwas läuft in dieser Gesellschaft falsch, dass wir alle ständig denken, schlechte Mütter zu sein, obwohl wir uns so sehr anstrengen. Vielleicht sollten wir aufhören, uns schuldig zu fühlen und stolz auf alles sein, was wir richtig machen. Gute Erziehungstipps als Geschenk sehen und uns davon im positiven Sinne inspirieren lassen. Ein Coach hat mir mal gesagt, ich muss gar nicht versuchen, etwas zu ändern, denn eine neue Idee im Kopf zu haben, würde automatisch etwas ändern. Ich wünsche dir viel Mut und Kraft.
Das sehe ich auch so. Zu mir hat eine liebe Freundin zu mir gesagt, als ich in der Schwangerschaft Panik bekam ob ich denn eine gute Mutter sein kann: „Allein diese Frage zeigt dass du eine gute Mutter sein wirst, dass du reflektierst und dir Gedanken darüber machst.“
Das hat mir damals Mut und Hoffnung gegeben.
Ach liebe Ann,
das ist aber schade – ein schlechtes Gewissen ist wirklich ne Plage und meist hilft es auch gar nicht weiter. Viel schöner ist es, mit sich selber liebevoll zu sein und sich neugierig zu fragen, woher unsere Wut und Traurigkeit (und was da noch alles andere sein mag..) kommen.
Sei gut zu dir! Selbsterziehung hilft nicht, ich kann dir das verraten. Ich habe das selber gemacht. Was hilft, ist Selbstempathie und Selbstliebe.
Grüße, Ruth
Diese Art von Artikel geben einem das Gefühl ein in sich ruhender super immer ausgeglichener lächel Mensch sein zu müssen, damit wir es richtig machen, aber darum geht es eben nicht. Es geht nicht darum nie laut, böse oder ungeduldig zu sein, sondern deinem kind zu erklären warum du das bist, nicht um es dabei zu verletzen sonder damit es dich kennen lernt und die welt und dad gefühle zeigen richtig und erlaubt ist.
Ich denke das schimpfen nicht wirklich etwas bringt,stimmt…aber ohne irgendwelche Konsequenzen für ein fehlerhaftes Verhalten,lernt der Mensch leider auch nicht.
Welche Konsequenzen gab es für die Kids die auf das fremde Auto geklettert sind? Haben sie sich bei den Nachbarn entschuldigt,hat es ihnen wirklich leid getan, haben sie verstanden, dass ihre Handlung nicht in Ordnung war, dass sie die Grenzen-anderer überschritten haben usw.? In dem Fall haftet finanziell eine Versicherung, aber bei kleineren Dingen,fände ich es durchaus sinnvoll, wenn Kinder etwas für die Wiedergutmachung eines Schadens leisten ..da gibt es viele (kreative) Möglichkeiten wie das passieren kann.
Ist es eine ‚Konsequenz‘ für dich, dass es den Kindern echt leid tut und sie sich entschuldigen? Das höre ich so oft, aber es wiederspricht sich doch, wenn sie nun gesagt hätte ‚du musst dich aber entschuldigen‘. Wenn es dem Kind echt leid tut, dann muss das keiner vorschreiben. Und wenn nicht – ist die Entschuldigung nur die Einhaltung von Etikette.
Aber der Punkt vorher ist, der, um den es sich dreht. Wir (ja, ich auch immer wieder) denken, WIR müssten das mit den Konsequenzen regeln. Aber sind es nicht viel mehr die Kinder, die Konsequenzen ziehen? Die entscheiden, das war nicht gut, das lasse ich ihn Zukunft. Natürlich ist es wichtig,ihnen zu zeigen, was ihr tun für Konsequenzen für andere hat, ohne es dabei zu bedrängen natürlich, und sie auf der Suche nach Lösungen zu unterstützen.
Aber die von außen auferlege Konsequenz sollte nur ein verzweifelter letzter Schritt sein. Denn dann brauchen wir dauerhaft drohende Konsequenzen um uns richtig zu verhalten.
Eigentlich nicht das, was ich mir für meine Kinder wünsche.
ich denke, wenn man es wie beschrieben mit seinen Kindern bespricht kommen sie selbst darauf, sich z.B. zu entschuldigen. Dann kann man sie ja fragen, wie sie sich vorstellen können sich zu entschuldigen.
Es ist sehr schwer, konsequent zu sein, aber es ist der zur Zeit beste Weg einem jungen Menschen klar zu machen, dass es GRENZEN gibt, die beachtet werden müssen. In einer besondern (evtuell Notsituation) kann man mal eine Regel aufheben, aber genau auf diese Besonderheit/Ausnahme und EINMALIGKEIT hinweist.
Nein, das denke ich nicht.
Haha! Da hab ich jetzt mal gelacht 🙂 Ich denke das auch nicht.
Habe vor ein paar Tagen versucht meiner Mutter zu erklären dass ich Grenzen (für sie etwas im Sinne von Regel?!), als meine persönlichen Grenzen sehe… und es mit meinem Sohn darum geht dass er MEINE Grenzen überschreitet und ich SEINE…
Das kommt mir bekannt vor. Bin viel zu unentspannt. Mit Trotzkindern alles nicht so leicht. Auch ein interessantes Thema…
Geht mir auch so.
KEINER ist perfekt, wichtig ist zu wissen, wie es gut wäre und das man sich reflektiert und auch entschuldigt. Kein Elternteil reagiert ständig nach Lehrbuch und das wäre auch nicht authentisch. Sich darüber bewusst sein und den Kindern zu sagen, dass auch wir nicht perfekt sind, ist schon sehr viel wert.
Ich fühle sehr mit dir! Ich habe zwei wilde Mädels von 2 und 4, die stellen viel an, probieren sehr viel aus. Einerseits bin ich sehr stolz auf ihre freien Geister und Neugierde und auch ihren selbstbewussten Willen, anderseits treibt er mich oft an meine Grenzen. Denn natürlich gibt es Situationen, in denen ich Angst um sie habe oder sauer auf sie bi. Vor allem, wenn sie nicht „dazulernen“, sondern ihr Verhalten stur wiederholen. Ich bin dann hilflos. Ich will nicht schimpfen, weil ich rational total verstehe, was dann passiert. Aber in meiner Panik oder auch Wut ist es oft mein letzter Ausweg laut zu werden. Ich fühle mich sonst oft nicht gehört! Und ja, ich fühle mich dann erst recht schlecht und wie eine totale Rabenmutter.
Kennt ihr solche Mütter (oder Väter) die daneben stehen und so laut rufen „Elfriiieede“ oder „Chantalle“ oder. so Sprüche wie „…was haben wir ausgemacht, besprochen…. was darf man nicht machen ? . Nur, wie klingt das für euch ? Und vor allem für die Kinder selbst? Klingt das nicht nervend? Für die Kinder wahrscheinlich, weil sie es öfters so oder ähnlich hören ist das eher uninteressant? Wei wäre die Idee, in einer gefählichen Situation z.b zu rufen „Stop“ oder “ Ich brauch mal schnell deine Hilfe“ oder sich auf den Boden setzen und „Hilfe“ rufen? Also Aufmerksamkeit erreichen bei dem betroffenen Kind und dann in aller Ruhe erklären, was man selbst jetzt fühlt und sieht und wovor man Angst hat und dann Fragen stellen, die direkt das Kind meinen, z.B. was kann deiner Meinung nach dabei passieren? Können wir das vielelciht anders machen, damit du genausoviel Spaß hast, ihc aber keine Angst haben brauch, das dir was passiert ?
Ja, es ist wahr. Das Schimpfen ist ja in den seltensten Fällen eine Handlung, die man sich zur Verbesserung seines Kindes vorgenommen hat. Meistens platzt es den Menschen wegen der eigenen überschäumenden Gefühle ganz ungeplant heraus. Gerade wenn man selbst als Kind viel Gewalt in dieser Hinsicht erfahren hat, ist man selbst oft nicht so selbstberterrscht. Ich war doch über mich überrascht, wie meine eigene Ärgerlichkeit mich gelegentlich so steuern konnte. Obwohl ich doch alles so viel besser machen wollte und mich so gut vorbereitet fühlte.
Aber Eines ist ganz sicher. Artikel wie diese sind absolut nötig. Es ist ein Segen, wenn jemand einen differenzierten Umgang mit Kindern thematisiert. Der Artikel sagt nicht, dass du eine schlechte Mutter bist, der Artikel sagt, sei wachsam, versuch dein Bestes.
Prinzipiel okay, aber jetzt kommt das aber:
Das ist, soweit ich das sehe, falsch, dass man nur lernt wenn man such sicher fühlt.
Und was soll der letzte Satz im Beispiel? Warum die Schuld bei sich suchen? Das Kind lernt daraus den Fehler bei sich zu suchen wenn was nicht läuft. In Wahrheit liegt die schuld doch bei Beiden.
Hallo Keda,
es geht nicht um Schuld. Schuld ist überhaupt nicht hilfreich (und selbst wenn ist die rechtliche Lage eindeutig: Ein Kind in diesem Alter – 4 Jahre ist meine Tochter – ist deliktunfähig). Es geht um Verantwortung. Und die liegt bei mir.
Grüße, Ruth
Eben die Verantwortung liegt beim Erwachsenen , daher lasse ich mein Vierfähriges auch nicht alleine auf Autos klettern um die Aussicht zu genießen! Wenn, bin ich dabei und es ist unser Auto das hat Kratzer und ich kann das Kind auffangen , wenn es fällt ! Alles andere finde ich grob fahrlässig!
Ja, Andrea, in diesem Fall ist das passiert. In einem Setting in dem ich auch heute nicht danebenstehen würde, weil ich damit nicht gerechnet habe.
Grüße, Ruth
Ich denke, das Konzept der „Schuld“ ist eh komplett veraltet. Damit wurde uns ein System eingetrichtert, um uns zu steuern. Heute würde ich immer mehr von Verantwortung, von Ursache und Wirkung sprechen. Natürlich gibt es „Schuld“ im Sinne von „Schulden“ noch im Sinne von „ich habe mir etwas (Geld) geliehen und muss es zurück geben“ und Richter haben bisher das Recht, jmd. als „schuldig im Sinne der Anklage“ zu erklären. Aber Schuld im Sinne von „Du bist schuld, dass Mama sich schlecht fühlt…“ o.ä. ähneln sehr stark an Erpressung, Erniedrigung, Manipulation durch schlecht-machen.
Wieder mal ein Artikel der zum Denken anregt. In manchen Köpfen sind die Kinder immer noch „ein bisschen weniger wert“. Warum sonst, denken wir dass wir sie schimpfen, bestrafen und erniedrigen dürfen?
Natürlich gibt es auch Situationen, wo wir unsere eigene Wut nicht im Griff haben und einfach losschreien. Aber Eltern, denen das bewusst ist, sind selbst-reflektiert. Sie haben meist schon begriffen, dass sie mit ihren Kindern in Beziehung treten können. Es ist ein Geschenk unserer Kinder, über unsere eigene Wut nachzudenken und uns so besser kennen zu lernen!
Danke liebe Ruth für dein unermüdliches Kämpfen für unsere Kinder! <3
Andrea
Liebe Andrea,
wir alle tun unseren Teil – wunderbar, oder?
Grüße, Ruth
Ich finde es fast alles gut und richtig und versuche in der Regel auch so zu reagieren (es sei denn, ich bin gerade mit meinem Reptilien-Gehirn zu stark verknüpft, dann schaff ich es doch nicht, so reflektiert und beherrscht zu reagieren ). Allerdings den letzten Satz, den kneif ich mir gegenüber meinem Kind, denn das ich besser aufpassen muss, ist nicht sein Problem. Deshalb schimpft man ja – denn seien wir mal ehrlich: 50% der Wut, die wir empfinden, richtet sich an uns selbst, dass wir nicht besser aufgepasst haben.
Kurz, knackig, auf den Punkt gebracht. Ein schöner Artikel, der mich sehr berührt, Ruth. Vielen Dank dafür
Liebe Grüße, Peter
Als mittlerweile Oma kann ich nur sagen: Ich gebe dir zu 100% Recht und ich gebe zu: Als Mutter hätte ich es nicht geschafft. Bei meinem Enkel habe ich keinerlei „Erziehungsauftrag“ und das schließt sämtliches Schimpfen oder Zurechtweisen einfach aus. Vor einiger Zeit hat er in meiner Küche in riesen Chaos veranstaltet, als ich reinkam und frage: „Was machst du denn da?“, sagt er: „Ha, eine Sauerei“…. tja, als Mutter wäre ich ausgeflippt, als Oma kann ich nur lächeln….
Also bin ich zweigeteilt. Auf der einen Seite denke ich, dass wir als Eltern die Verantwortung haben unsere Kinder zu verantwortungsvollen Mitmenschen heranreifen zu lassen und dazu gehört auch sie die Konsequenzen ihres Handelns bewusst werden zu lassen. Als Oma sage ich: Just love them up….
Danke für diesen schönen Text.
Dee
Ach dee stolla, du bist bestimmt eine sehr tolle oma!! Meine mama kann es einfach nicht lassen mit den kids zu schimpfen…
Vergessen noch was zu sagen, trotzdem ist sie eine tolle oma 😉
Sie gibt ihr Bestes.
Toll, dass Du als Oma nicht schimpfst! Meine Schwiegereltern schimpfen leider oft mit meiner Kleinen, die erst 1,5 Jahre ist. Es reicht, wenn sie einen Löffel vom akkurat gedeckten Tisch verschiebt, ihre Socken auszieht und so weiter. Da wird immer geschimpft, erniedrigt, untergeordnet 🙁 ich finde auch: Großeltern dürfen sowieso genau entspannt sein 🙂
Danke für deinen Beitrag! Ich finde das ganz toll, was du sagst, denn gerade die Gelassenheit der Großeltern ist so viel wert. Leider haben unsere Eltern das Gefühl, dass sie unsere Kinder erziehen müssen, weil wir es ihrer Meinung nach nicht tun. Schade. Zu den Eltern meines Mannes wollen die Kinder nicht mehr so gern, weil sie mit denen ständig in Konflikt geraten, einfach weil sie Dinge hinterfragen, was wir uns früher gar nicht getraut hätten. Aber auch wir verlieren mit unseren drei Kindern oft die Ruhe und Geduld, v.a. wenn sie sich streiten oder in stressigen Situtation nicht mitmachen wollen. Ich glaube sogar, dass es den meisten Eltern so geht, v.a. denen die arbeiten gehen und leider zu wenig Zeit für die Kinder und deren Bedürfnisse haben. Ich würde gern gelassener sein und ärgere mich oft, wenn meine Stimme mal wieder lauter war oder ich genervt war, aber ab und zu mag man einfach auch mal wieder eine ordentliche Küche haben … .
Oh ja, so eine Oma haben meine Söhne auch.
Und ich sitze gerade hier mit Tränen in den Augen, weil mur gerade bewusst wurde, was das für mich bedeutet.
Ich bin so froh und dankbar, dass meine Mutter mich in diesem Thema auf diesem Weg unterstützt.
Ich bin sehr viel erzogen worden und leide auch heute noch oft darunter.
Jedoch bin ich mit vielem versöhnt, seit ich erlebe, wie gerne meine Mutter jetzt von mir bzw. mit mir lernt.
Hallo Ruth! Deine Artikel haben mir schon jede Menge Denkanstöße gegeben und vieles versuche ich/ kann ich umsetzen. Allerdings würde ich gern mal das Gespräch lesen, das zwischen euch stattgefunden hätte, wenn du dazu gekommen wärst, als sie schon auf dem Auto stand. Wenn meine Tochter etwas macht, was ich nicht will, und ich ihr das sage und sie nicht aufhört. Was mache ich dann? Ahso, du willst nicht aufhören, na gut, dann mach? Oder sag ich dann, dass ich sauer werde? LG! Eine manchmal ratlose Tanja
Liebe Tanja, dann hätte ich das nicht erlaubt. Da würde ich dann weder bitten noch erklären sondern nein sagen und das Eigentum anderer schützen. Dafür brauche ich auch keine Gewalt anwenden sondern Klarheit haben. Meine Kinder kennen aber auch nur gut begründete und schlicht seltene ’neins‘, ich bin sicher, dass sie auf ein solches Verbot reagiert hätten. Grüße, Ruth
OK. Das ist schön, dass ihr ein solches Verhältnis habt und deine Kinder ein nein akzeptieren. Meine Tochter tut das nicht immer. Ich versuche auch eine Ja-Umgebung zu schaffen, bin kreativ, zwinge zu nichts und trotzdem höre ich immer wieder wenn ich sage: Ich will das nicht, lass das. Ich will das aber. Und dann weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Ich will ihr dann die Stifte nicht wegnehmen, mit denen sie gerade die Wohnung anmalt, aber einfach zuschauen kann ich nicht und die richtigen Sachen, dass sie aufhört anscheinend auch nicht. Also wie kommt man dahin? Und was mache ich auf dem Weg dahin, wenn solche Situationen auftreten? Und noch was: Wie gehe ich mit dem Umfeld um? Verwandte sind immer noch so, wie sie eben meinen und denken, und das macht man so und das nicht und wo soll das denn hinführen … Ich hab nicht auch noch Kraft die nicht zu erziehen!;) Einerseits brauche ich sie, um mein Bedürfnis nach Ruhe mal auszuleben, andererseits will ich sie nicht zu oft dort lassen, damit sie nicht zu sehr erzogen wird. Ich finde das gerade alles sehr schwer! LG!
Ehrlich gesagt, würde mich das auch interessieren 🙂 Genau diese Situation, wenn ich meinem Kind sage „Ich möchte nicht das du xy, weil …“ und mein Kind lediglich erwidert „Ich will aber und wenn ich will, dann darf ich auch“.
Wie kann ich in einer solchen Situation anders reagieren als mit „Erziehung“, sprich „Ich habe nein gesagt“ oder eben besagte Stifte wegnehmen? Oder ist es in einer solchen Situation in Ordnung, wenn ich ihr die Stifte wegnehme, weil mein Bedürfnis (keine angemalten Wände) stärker wiegt als ihres (Kreativität ausleben o.ä.)?
Genau deswegen sollte man von Anfang an ganz genau überlegen wann man ein Nein einsetzt! Ich hab in 12 Jahren bei unseren 3 Jungs noch NIE ein unauthentisches Nein ausgesprochen, geschweige denn bestraft. Und alle 3 sind super Jungs. Einer vielleicht mehr ein Grenzgänger als der andere, aber ich find das super und bin so gespannt wie sie als Erwachsene Männer sein werden 🙂
Dazu habe ich erst kürzlich das Buch „Das überreizte Kind“ gelesen. Es ist echt empfehlenswert, da es die Sichtweise verändert und man viel mehr Verständnis für das Verhalten des Kindes aufbringen kann.
Toller Beitrag finde ich! Un ich würde dem auch auch generell zustimmen, nur frage ich mich, wie ich das ganze bei meinem 2 jährigen Zwerg anwenden kann. Manchmal erklärt man und erklärt man und dann machen die Kleinen die Sache doch immer wieder. Dann wird geschimpft, das Kind weint und man selbst weint am Abend dann auch mal, weil man sich in dem Zustand selbst nicht ertragen mag.
Hallo! Ich würde nicht erklären, wenn ich nein sagen will, sondern nein sagen. Zweijährige sind so doll klein, da brauchste nicht lange reden. Tu die Dinge weg, begleite es, aber appelliere nicht an das Kind, wenn du nicht willst, dass es etwas tut. Schimpfen muss nicht sein! Es ist deine Entscheidung, ob du schimpfst. Voraussehen und vor allem die Verantwortung zu übernehmen ist viel sinnvoller verwendete Energie… Grüße, Ruth
Und was mache ich zb wenn mein 1,5 jähriger bei nein sich den kopf überall anhaut? Und nicht nur einmal sondern besser gleich 5 mal dass es wehtut weil er seinen frust dass er etwas nicht darf nicht anders ertragen kann? Weil wenn er eine schere in der hand hat (weil wir ebend doch mal nicht aufgepasst haben) und diese ihm mit einem nein wegnehmen, können wir ja nicht erklären oder ihn bitten es zurückzugeben (da er das ja auch nicht macht dann)
Ansonsten toller artikel! Außer der letzte satz. (Den würde ich wohl auch nicht sagen sondern eher dass wir 2 also kind und ich zusammen in aufpassen)
Liebe grüße
Ich habe auch einen 2,5 Jährigen! Klar, würde ich die Stifte wegnehmen, oder die Schere, oder was ich eben in dem Moment aus welchen Gründen wegnehmen will. Aber ich weiß, mein Kind wird frustirert sein. Sobald er nicht mehr wütet, nehm ich ihn auf den Schoß und gestehe ihm zu, verärgert zu sein. Ich sag immer:“ Das ist doof, gell?“ „Du ärgerst dich jetzt ganz schön“. Er kann in dem Alter ja nicht anders, als seine Frustration über Wut und SChreien auszuleben. Da kann ich auf ihn einreden, was ich will. Klar, ich wiederhole vielleicht nochmal, dass ich ja nicht will, dass er sich verletzt, etc. Aber in erster Linie ist es einfach doof, wenn man etwas nicht bekommt, was man will! Egal in welchem Alter!
Hallo Ihr Lieben,
Sicherlich schaffe auch ich es nicht immer, die Ruhe und Geduld in Person zu sein, aber als Mama von zwei kleinen Krümeln (2 Jahre, 7 Monate) kommt mir die ein oder andere Situation ziemlich bekannt vor.
Ganz konkret die Situation mit der Schere – meinem kleinen Mann verbiete ich generell relativ wenig…konkret heißt das nicht, dass er alles darf – es bedeutet, dass ich ihm Sachen zeige und wir sie dann gemeinsam machen. Schnappt er sich eine Schere, dann sag ich bspw. ‚oh, zeig mal. Ah, das ist eine Schere. Damit kann xyz machen. Aber damit muss man ganz vorsichtig sein, weil die hier ganz scharf ist. Wenn man sie falsch benutzt, kann xyz passieren. Komm, wir können ja mal gemeinsam ein Papier zerschneiden. Danach räumen wir sie aber auf.‘
Und ja, das hab ich selbst in dem sehr jungen Alter so gehandhabt. Das Resultat, unser kleiner Mann hat beim Stichwort ‚zeig mal‘ nie unwillig reagiert, weil er was neues lernen konnte. Es kam selten zu direkter Konfrontation in vergleichbaren Situationen und ich bekomm nicht gleich nen Herzinfarkt, wenn er ein Messer in der Hand hat, weil er gelernt hat, damit umzugehen. Er spürt unser Vertrauen in seine Fähigkeiten, weiß aber auch, wenn er das Vertrauen, nicht respektiert (und sich in bereits erklärte Gefahren begibt), ihm aus Sicherheitsgründen vorläufig wieder weniger Freiheiten zur Verfügung stehen.
So ist er sehr autonom und abenteuerlustig geworden, ohne dabei unvorsichtig zu sein.
Long story short…wenn man (situationsabhängig) die Geduld und Zeit hat, dann am liebsten erklären und zusammen entdecken (kein ’nicht‘ sondern ‚wenn WIE‘) und das NEIN für klare Gefahrensituationen und absolute NoGoes reservieren.
Ganz liebe Grüße an alle Co-Eltern 🙂
Und nicht vergessen….wir müssen nicht perfekt sein. Das Eingeständnis hat bei uns wirklich zu einem viel entspannteren Umgang mit unseren eigenen Erziehungszielem und Ansprüchen geführt
Ich denke, was viele falsch verstehen ist, dass sie nicht schimpfen mit nichts tun, bzw alles ist egal gleichsetzen. Ich schimpfe auch sehr srlten und sehe es wie du. Nichts tun, nichts sagen, nichts erkären, das wäre unfair. Schimpfen auch. Soziales Handeln und soziales Miteinander wird erlernt und wir als Eltern sind die Vorbilder.
Ganz genau so ist das, das erlebe ich auch. Danke dir! Ruth
Ein wunderbarer Bericht Ruth. Habe ich direkt mal an meinen Mann weitergeleitet. Er wäre bei dieser Kratzergeschichte total ausgerastet. Leider muss ich sagen, dass wir beide sehr erzogen aufgewachsen sind und noch viel lernen müssen. Ich auch. Ich will oft garnicht schimpfen und tue es total unbewusst. Und das tut mir für meine Kinder im Nachhinein sehr Leid, was ich ihnen auch sage und wofür ich sie um Verzeihung bitte. Ich hoffe nicht, schon zu viel durch mein Schimpfen kaputt gemacht zu haben. Ich weiß, dass es falsch ist und ich versuche immer es zu umgehen. Aber ab und zu passiert es mir dann trotzdem 🙁
schimpfen war schrecklich, psychoterror auch und ohrfeigen üblich in meiner nachkriegskindheit. Leute, macht euch nicht verrückt mit allen ratschlägen. mehr vertrauen in euren elterninstinkt bitte.
Liebe Marie,
du nennst es Elterninstinkte, andere nennen es ‚Bauchgefühl‘. Und ich glaube, sich nicht verrückt machen ist wirklich eine gute Idee. Das Problem beim ‚Bauchgefühl‘ ist aber, dass es angelernt ist. Unsere tief in uns verankerten Muster sind ja oft genau das, was wir reproduzieren würden, würden wir nicht neue Wege gehen wollen und uns bewusst damit auseinandersetzen, was da mit uns passiert ist und wie wir es auflösen.
Grüße, Ruth
Ja genau…
Dem Bauchgefühl zu vertrauen, fühlt sich nicht immer stimmig an. Die Wut kommt ja auch aus dem Bauch…
Wird eine Veränderung der Erziehung auch bei einem 6jährigen Kind noch da Ruder umlegen? Sie ist ein Spiegelbild von mir und wird auch oft Laut. Ich arbeite gerade an mir aber es fällt mir schwer denn auch ich muss lernen mich zu akzeptieren wie ich bin. LG
Liebe Caro, immer, immer ist es eine gute Idee mehr zu vertrauen und mehr Liebe zu zeigen. Sei sanft zu dir!
Grüße, Ruth
Das setzt sehr viel mehr Bewustsein, Präsenz und Triggerfreiheit vorraus als die allermeisten aufbringen können.
Dies kann man fast nur in einem sehr langen und Intensiven Heilungs und Bewusstwerdungsprozess erlangen.
Das kann man nicht faken. Da ist kein, so tun als habe man keine Wut. Du bist im inneren frieden oder nicht.
Ein paar Kurzcoachings reichen sicher nicht.
Und es nutzt leider auch nichts Dinge umzubennen, was leider in der Antipädagogik sehr beliebt ist.
Nein, ich setze ganz klare Grenzen, habe ganz klare Werte und weiss was mir wichtig iat im Alltag und bestehe darauf, dass meine Kinder das respektieren und einhalten.
Wenn ich das nicht tue füllen die Kinder diesen Raum entsprechend ihrer Vorstellungen.
Was den Kratzer auf dem Autodach angeht.
Das ist einfach kein gravierender Vorfall.
Es gibt überhaupt keinen Grund da zu schimpfen.
Aber seltsam ist schon, wenn ein Kind so alt ist, dass es alleine draussen spielen kann und dies noch nicht weiss.
Da liegt ganz klar ein Versäumnis der Eltern vor.
sorry, aber das sehe ich ganz genauso wie Du Vicente! Kinder brauchen Grenzen, klare, deutliche…natürlich gewaltfrei.
Ich finde es sehr toll geschrieben. Und wahr. Es stimmt sehr das es schwer ist das um zu setzen. Vor allem weil ich mich dann selber arg reflektieren muss und das macht mich unsicher. Denn eigene Besorgnis in Gefühle ausdrücken ist einfach gesagt. Schlägt mich meine 13 Monate Alte Tochter 5 x hinter einander ins Gesicht versuche ich einerseits zu erahnen warum sie das tut uns anderer seits mache ich ihr klar (meist mit meinem verhassten Nein Wort ) das es mir weh tut und ich es deswegen nicht möchte.
Einfaches Beispiel und ich finde es hier schon schwer.
Also ich schimpfe häufiger und ich schimpfe ganz sicher nicht, weil „das muss das Kind doch irgendwann mal lernen“. Ich schimpfe, weil mir die Nerven durch gehen, weil ich die kleine Tochter das 6. Mal umziehen muss, ich ihr zum 5. Mal den Wasserbecher aus der Hand nehmen muss, mit dem die gerade den Boden wässert, ich schimpfe, weil ich sie die dreckigen Stiefel wieder und wieder ins Wohnzimmer bringt usw. Und das hat rein gar nichts mit ihr zu tun, nur mit mir. Aber ich bin auch nur ein Mensch und man kommt irgendwann an die Grenze des erträglichen. Ich hatte heute gerade so einen Tag und wollte nicht schimpfen, war immer wieder ruhig und am Ende den Tränen nah.
Keiner, der hier geschrieben hat, schimpft doch, weil er denkt die Kinder würden sich das dann merken?
Solche Texte, die ja immer nett gemeint sind, sorgen noch mehr für Stress, weil man das, wofür man sich ja schon sowieso schlecht fühlt, noch einmal vorgehalten bekommt. Wenn es nur so einfach wäre….
Wie stellt man denn sein Schimpfen ab? Sagt es und ich mach es.
Großartig. Danke Wolke! Du sprichst mir vollkommen aus dem Herzen. Mir geht es ganz genau so.
absolut richtig Wolke!!!
Liebe Wolke, ich kann Dich so gut nachvollziehen. Mir geht es oft ähnlich. Ich gebe mein Bestes, möchte dieses „Ideal“ leben können und bemühe mich nach Kräften, diese Bilder des Nicht-Schimpfen-Wollens und geduldige erklärende Mutter sein zu erfüllen.
Doch genau in diesem obigen Satz liegen die Stolperfallen.
MIR wurde das gar nicht in die Wiege gelegt und ich musste oft erkennen, dass ich zunächst einfach nur – UNBEWUSST – lebe, was in mir verinnerlicht ist. Wenn ich etwas nicht erfahren – sprich gefühlt erlebt – habe, kann ich es nicht weitergeben. Ich fühle mich dann, als tappe ich durch ein Nebelfeld ohne Orientierung. Kennst Du das?
Dann im 2. Schritt folgte die Selbsterziehung: Du könntest doch mal… hast du nix kappiert? Wann wird das endlich mal was mit Dir? Naja, so wie DU bist… Kein Wunder, dass Deine Kinder so sind… und und und. Manchmal passiert es, dass ich mir selbst so einen Druck aufbaue, dass ich mit den Kindern gar nicht mehr gelassen sein kann.
Und hier, liebe Wolke, finde ich wieder den nächsten Diamant:
Wenn man versucht, ein gewünschtes Bild zu erfüllen, fühlt man SICH nicht.
Wenn man versucht, dieses Bild zu sein, ist man nicht authentisch.
Wenn man versucht, ein Ideal einfach zu kopieren, ist man nicht bei seinen Kindern.
Wenn man versucht, anders zu sein, als man ist, hat man vielleicht Angst vor sich und seinen Reaktionen, und dann hält man sich zurück und handelt verkopft.
Fazit:
Ich zog Grenzen gar nicht oder zu spät, und deshalb wurde mir 5 Mal der Wasserbecher ausgeleert.
Ich traute mich nicht, meine Grenzen und Regeln zu vertreten, und tolerierte, dass das Kind die schmutzigen Schuhe ins Wohnzimmer trägt. Wieder und wieder.
Vielleicht hoffte ich sogar indirekt auf sein Verständnis für meine liebevollen Worte…. , damit ich nicht schimpfen „MUSS“..
Ich hatte die Führung ab- oder aufgegeben… 🙁
Manchmal muss man da hin kommen, um zu spüren, WAS man will..
Ich lerne gerade, dass Grenzen Konturen bilden, die zu tragfähigen Gefäßen werden.
Ich erlaube mir gerade, bewusst laut und bestimmt zu werden, weil an einigen Stellen
Schiffbruch stattgefunden hat – und gleichzeitig die Kinder mehr abzuholen in ihren Gefühlen.
Ich mache es nicht perfekt und ich weine, wenn ich Sehnsucht habe, eine viel klarere Mama mit einer tiefen Beziehung zu meinen Kindern zu sein, und ich einfach immer noch Geduld mit mir haben muss. Deshalb bin ich froh, dass ich hier auf dieser Seite Beispiele finde, die mich inspirieren. Wenn ich mich z.B. reinfühle und mir vorstelle, wie ICH mich als Kind fühlte und was mir gut getan hätte…
Lasst Euch nicht entmutigen, Schimpfen abstellen könnt ihr Schritt für Schritt, wenn ihr Euch Fehler zugesteht und Schuldgefühle ablegt. Euch Orientierung sucht…
So wie ihr seid wollen Euch Eure Kinder… ob wir wollen oder nicht, sie sehen und fühlen uns glasklar. Und sie können uns sogar helfen, wenn wir sie um ihre Meinung fragen (ohne die Führung abzugeben!!!).
Ganz wichtig für Dich: Sorge gut für DEINE Gefühle und Dein Wohlgefühl. Gelassenheit spiegelt sich dann auch in Deinem Umgang mit den Kindern.
Im Flugzeug nimmt man sich zuerst die Sauerstoffmaske bei Turbulenzen. Erst dann kann man für andere da sein.
dieses „Sofort-reagieren mit…“ Muster kann man durchbrechen, wenn man in einer „schwierigen“ Situation vielleicht einmal kurz inne hält, vielleicht min. 5 mal ruhig durch atmen, evtl. Augen schließen, wieder tief einatmen, dann langsam und vielleicht schon viel ruhiger anfangen dem Kind zugewandte Fragen zu stellen wie z.b.: „würde dir es gefallen, wenn ich…“, „ich bin grade unglücklich über die Situation (nicht über dich) kannst du dir vorstellen, warum?“ „Was hast du denn grade vor gehabt?“ „Kannst du dir vorstellen, wie es beim nächsten Mal besser geht/weniger Schmutz macht..?“ ach ja ganz wichtig, hab mal gehört, auf Augenhöhe soll ziemlich gut funktionieren. Versuchen wir doch, unseren Kindern auf Augenhöhe zu begegnen, wir können uns z.b hin setzen, hin hocken etc.
Wie immer, wenn ich sowas lese, frage ich mich, wie jemand mit dieser Einstellung mit meinem Sohn klarkommen würde. Ich hatte mal sooo wunderbare Ideale darüber, wie ich meine Kinder erziehen würde – nein, ich habe die immernoch, weil es mit der Tochter funktioniert. Aber irgendwann würd ich schon mal gern sehen, wie jemanden aus der Wohlfühlkuschelpädagogikecke den Alltagstest mit meinem Sohn bestehen würde. Nicht für 2 Stunden oder zwei Tage, sondern eher mal so zwei Wochen. Minimum. Wenn dein Kind dir von Anfang an deutlich macht, daß es sich nicht im geringsten dafür interessiert, was di eEltern wollen / fühlen, dann fruchtet dieser Ansatz nämlich null.
Liebe Yvi,
ja, als Methode mit Zielen und Verhaltensformung funktioniert das nicht. Das stimmt. Es ist eine Haltung gegenüber Menschen. und bedeutet nicht ‚Wohlfühlkuschelpädagogik‘, sondern gar keine Pädagogik. Begegnung auf Augenhöhe, ohne Formungsziel.
Ich kenne extrem unterschiedliche Kinder die nicht erzogen werden. Respekt und Gleichwürdigkeit hat noch nie einem Menschen geschadet und natürlich diesen Kindern auch nicht. WÜRDEN diese Eltern ein Ziel haben, wäre das wohl erfüllt. Aber es geht nicht darum, die Kinder zu formen. Es geht darum, sie als Menschen anzunehmen und ihnen Liebe zu zeigen. Weil sie das Recht darauf haben. ohne Voraussetzungen.
Grüße, Ruth
Schau dir mal an, was Vera f birkenbihl zum Thema Erziehung von Jungs und Mädchen zu sagen hat. Sehr erhellend. Jungs sprechen nämlich aktionesisch ?
Leider kann dieses Prinzip auch nach hinten los gehen. Kinder brauchen Regeln und Konsequenz. Niemand spricht von bösartigem Ausschimpfen aber ein anderer Tonfall kann auch schon helfen. (gewaltfrei) Kein Kind bekommt dadurch einen seelischen Schaden. Problem aufzeigen/ erklären/Konsequenz folgen lassen.
Konsequenzen ist auch son witziges Wort für Strafen…
Strafen entwürdigt und führt sehr wohl zu seelischem Schaden. Das Prinzip, Menschen wie Menschen zu behandeln kann nicht nach hinten losgehen, weil es kein Ziel hat 🙂
Grüße, Ruth
Das verstehe ich nicht. Unser Handeln hat doch immer irgend welche Konsequenzen. Warum soll nicht auch das unserer Kinder welche haben?
Ich find dich toll! bin zufaellig auf den Artikel gestossen und finde deine Art an die Kindererziehung ranzugehen mehr als lobenswert, und noch mehr freuts mich dass dus verbreitest! Machs bei meinem kleinen auch nicht anders! Kinder an die Macht ?? lg
Interessantere ansatz, aber ich bin immer noch der Ansicht, dass das kind Konsequenzen für sein handeln erfahren muss. Und nur wenn man sich super fühlt, kann man lernen? Das Leben ist nicht nur super, es ist hart und das müssen Kinder auch lernen. Das wichtige ist doch für das Kind immer da zu sein, auch wenn es Mist gebaut hat und man geschimpft hat. Das ist für mich viel wichtiger!!
Und was ich persönlich schlimm finde: wie kann man seinem Kind auf die Frage „ist das schlimm“ antworten, dass man persönlich es nicht schlimm findet?? Es ist fremde So eigentum und das finde ich schlimm!! Wenn es mein Auto wäre, wäre es mir eher egal, bin ja selbst schuld wenn ich nicht aufpasse, aber so zu reagieren finde ich nicht gut. Das spiegelt die heutige Gesellschaft wieder: ist nicht meins, mir doch egal! Wenn das mein kind gewesen wäre hätte ich gesagt, dass ich das sehr schlimm finde, denn das auto gehört einem nicht und anderen sachen kaputt zu machen ist einfach nicht in Ordnung.
Dennoch ein interessanter Gedanke und in manchen Situationen mal ausprobiert wird.
Hallo Verena,
Kinder bekommen üblicherweise immer mit, dass das Leben manchmal scheiße ist. Sie stoßen tagtäglich an Grenzen! Ihnen das künstlich aufzuzwingen in der Hoffnung, dass sie das dann lernen vertieft nur die Erfahrung, dass es okay ist, mit ihnen so umzugehen und untergräbt Selbstbewusstsein.
Ich fand das mit dem Auto nicht pralle, meine Tochter war so betroffen, dass ich sie erstmal getröstet habe und ihr gesagt, dass wir eine Lösung finden. Und nein, ein Kratzer auf einem Auto ist nicht schlimm. Das zahlt die Versicherung.
Tatsächlich mache ich ähnliche Erfahrungen, auch mit einem „ich will aber..“-Kind. Wenn ihm etwas kaputt geht (bislang nur Kleinigkeiten, kein Auto) oder er zB jemanden haut, schaffe ich es immer wieder, mich zu erklären, statt zu schimpfen. Und er versteht es. Er weiß, wenn ich etwas doof finde, er versucht, Rücksicht zu nehmen.
Kürzlich wollte er mir morgens einen Kaffee kochen. Wir haben (hatten) drei Riesentassen, welche ich wirklich gerne für meinen Kaffee hernehme (passt ja viel rein!). Aus irgendeinem Grund waren die Fliesen in der Küche nass, er ist ausgerutscht und die Tasse war kaputt (ich war zu dem Zeitpunkt noch im Badezimmer). Er war soooo geknickt, weil er wusste, dass ich diese Tassen gerne mag. Hätte es geholfen, wenn ich geschimpft hätte? Wäre die Tasse dann wieder ganz gewesen? Nö! Aber was ich machen konnte: mein Kind trösten, sagen, dass ich es zwar schade finde, aber wir ja schauen können, ob wir so große Tassen wieder irgendwo finden.
Neulich hat er (in Wut) seine Erzieherin gehauen. Auch da wieder: es tat ihm abends (als wir darüber geredet haben) furchtbar leid, er hat fast geweint. Was hätte es mir oder ihm oder auch ihr geholfen, wenn ich da jetzt noch „draufhaue“? Wir haben geredet, warum er das gemacht hat, überlegt, wie er das nächste Mal in ähnlicher Situation mit seiner Wut umgehen kann.. DAS hat er sich gemerkt.
Zum Inhalt wurde schon genug geschrieben, daher hier zur Form:
Etwas weniger „scheiße“ im Text hätte der Seriosität des Artikels gut getan (wieso bin ich eigentlich der Einzige, den das hier stört?). Worte, die man Kindern gegenüber vermeiden sollte, kann man gut und gerne auch Erwachsenen gegenüber vermeiden.
Liebe Oliver, da bist du bei weitem nicht der Einzige, nein. Für mich ist das so okay und ich vermeide das Wort auch nicht gegeüner meinen Kindern. – Ruth
Weil hier sich so viele Mütter streiten, ob Schimpfen jetzt gut oder schlecht ist, werde ich mal meine Perspektive als Jugendliche (15) einwerfen. Meine Eltern haben so weit ich weiß nicht wirklich Erzehugsratgeber gelesen und mich mit vielen Schimpftiraden beregnet bis ich weinend in meinem Zimmer ging. Lob hab ich nur dann bekommen, wenn ich gute Noten mit nach Hause ggebracht habe. Sonst bin ich ihnen glaube egal. All dies hat mein Selbstwertgefühl wirklich runtergezogen, wenn es denn je existiert hat. Ich werde jedenfalls froh sein, wenn ich ausziehen kann.
Das tut mir so leid zu lesen!
Liebe Leona,
ich verstehe dich total. Ich bin 34 Jahre alt und musste sowas leider auch ertragen. Ich habe so oft zu hören bekommen, wie dumm ich doch sei und dass es klar ist, dass mich keiner mag, wenn ich mich so verhalte, unvm. Noch schlimmer, mit 15 habe ich öfter Ohrfeigen von meiner Mutter bekommen, wenn ich „gegenan geredet“ habe. Sie hat es vorher angekündigt und ich habe nicht eingesehen, mir den Mund verbieten zu lassen. Es war sehr harte Arbeit nach meinem Auszug mein Selbstwertgefühl wieder zu erlangen.
Ich habe mittlerweile 2 Kinder. Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Es fällt mir jetzt so schwer, es anders zu machen, als meine Eltern. Jetzt sehe ich, wie wichtig es ist, wie Eltern zu ihren Kindern sind.
Es ist verdammt anstrengend so zu sein, wie man es für richtig hält. Es kommt leider immer wieder durch, wie die Eltern einen selbst behandelt haben. Ich habe nicht vergessen, wie schlimm es für mich war und will es deshalb so machen, wie es mein Gefühl mir sagt. Und ich sage mir immer, behandel einen anderen Menschen immer so, wie du selbst gern behandelt werden möchtest.
Ich habe mich gefragt, was mir wichtig ist in Bezug auf meine Kinder. Respekt und Liebe sind meine Schlüsselworte. Und mein Leitsatz: „Meine Kinder schreiben ihre eigene Lebensgeschichte und ich freue mich, sie dabei ein Stück begleiten zu dürfen.“
Ich möchte dir Mut machen liebe Leona. Du kannst deine Eltern nicht ändern. Du kannst nur deine Einstellung ändern. Vergiss nie wer du bist und was du Wert bist!
Ganz liebe Grüße
Doreen
Ach, Mensch….ich weiß, dass du Recht hast, aber wie krieg ich mich selbst dazu meine Emotionen im Griff zu kriegen. Wenn man früh im Stress ist mit 3 Mäusen, dann guckt man auf die Uhr und hat einfach keine Ruhe mehr, und wenn dann einer bockt, dann fällt es mir sehr schwer, Geduld aufzubringen (Testosteron?). Wenn ich dann wieder mal geschimpft habe, alles erledigt ist und mich dann später beruhigt habe, tut es mir den ganzen Tag leid und ich fühle mich mega mies und kann mein eigenes Handeln nicht mehr nachvollziehen. Nur dann kann ich es dann nicht wieder gut machen. Die erzeugten Gefühle bei den Kids bleiben. Meist geht es dann wieder 1-2 Wochen bis wieder mal das Fass überläuft. Ich nehme es mir jedes Mal vor, dass es das letzte Schimpfen war…..
Hallo Stefan,
die schlechte Nachricht ist: Emotionen lassen sich nicht kontrollieren, nur (ansatzweise) unterdrücken. Und DAS ist nicht gesund. Es hilft, erstmal achtsam zu werden und das Gefühl SEIN zu lassen. Das ’sich vornehmen‘ ist nicht hilfreich. Denn deine Emotionen sind wichtige Hinweisgeber! Hör ihnen zu. Wir sprechen in diesem Monat bei den Weggefährt*innen genau darüber, nämlich über Bedürfnisse. Die liegen deinem Verhalten zugrunde. Da würde ich hinfühlen.
– Ruth
Danke, dass endlich mal Jemand ausspricht, was ich fühle. Ich ernte in meinem Umfeld ständig Unmut darüber, warum ich nicht ausflippe bei vielen Dingen, die meine Kinder anstellen. Ich habe sogar deswegen einer meiner besten Freundinnen verloren. Meine Kinder sind toll so wie sie sind, auch wenn sie sich nicht immer an die Regeln halten. Aber wer macht das schon ?. Ich habe schon oft an meiner Erziehung gezweifelt, weil viele sagen, meine Kinder lernen nicht sich zu benehmen, wenn ich nicht schimpfe. Ich bin dir so so dankbar, dass ich nicht alleine bin .
Liebe Stephanie, deswegen gibt es uns. Und deswegen gibt es die Weggefährt*innen – damit wir nicht allein bleiben mit diesen Gedanken und Ideen: https://derkompass.org/weggefaehrtinnen/
Ich freue mich dass wir dir mehr Selbstvertrauen geben konnten!
Grüße, Ruth
Interessanter und wichtiger Bericht. Ich denke wenn jemand „sofort“ schimpft, ist dieser mit der Situation oftmals überfordert um es sachlich und vernünftig zu klären.
Es ist auch nicht immer leicht und jeder Mensch ist verschieden. Aber ich finde auch, schimpfen geht gar nicht. Lieber einmal durchatmen, evtl. um Block gehen und schon sieht die Welt gleich ganz anders aus.
Hallo, vielen Dank für diesen Beitrag und all die interessanten Kommentare…
Habe bereits viel zu dem Thema gelesen und erwische mich ebenfalls immer wieder… ich bin wie meine Eltern. Sie konnten ihre Konflikte nie „harmonisch“ lösen. Wie sollen meine Kinder das dann lernen wenn ich selbst es nie richtig gelernt habe?
Ich verstehe meinen wütenden Sohn 2,5 Jahre so gut… weil ich auch oft nicht weiß wohin mit all den Emotionen, wenn mich etwas so richtig aufregt!
Habe ihn gestern erst gezwungen sich bei seiner kleinen Schwester zu entschuldigen, weil er sie in die Wange kniff. Habe ihm schon ruhig erklärt warum es nicht in Ordnung ist. Aber darf ich eine Entschuldigung nicht einfordern? Geht das zu weit in Richtung Bestrafung?
Und wenn mein Kind ausrastet, darf ich es dann nicht in sein Zimmer schicken? Er lässt sich dann aber auch nicht beruhigen, sondern wird immer noch wütender…
Schimpfen bringt nichts.Eine Tracht Prügel hingegen kann wahre Wunder wirken.
Herzlichen Dank für diesen für mich sehr inspirierenden Blogartikel! Ich bin die ersten 3,5 Jahre sehr gut gefahren ohne Schimpfen. Meinr Grosse konnte sehr lange gar nicht nein sagen, weil sie es zu selten gehört hat (sie hat bei nein einfach heftog mit dem Kopf geschüttelt 😉). Seit der erneuten Schwangerschaft und mit der zunehmenden Autonomie ist leider auch das schimpfen bei uns eingezogen 😔. Mein grösster Trigger ist zurzeit, wenn die Grosse die kleine Schwester 1 einfach packt und rumträgt, 2 festhält, 3 ihr alles aus den Händen reisst, 4 so lange ärgert, bis sie weint. Selbst wenn ich dazwischen gehe und stopp sage, macht sie immer weiter und weiter… bis entweder die Kleine weint oder ich richtig laut werde. Mir ist bewusst, dass da was tief in mir drin sitzt, was mich so wütend macht. Ich kann die Wut auch „kontrollieren“, weiss aber nicht, was ich anstelle von „lass deine Schwester los“ oder „Hör auf“ sagen/tun kann, damit sie aufhört. Es geht hier um Situationen, wo die Kleine klar signalisiert, dass ihr das nicht gefällt (sie dreht sich weg, fängt an zu meckern, versucht sich zu befreien). Die Kleine soll nicht immer wieder die Erfahrung machen, dass sie machtlos ist gegen Grössere… Habt ihr Tipps für Sätze, die ich sagen kann oder was ich in den Momenten konkret tun kann?