Schonmal im Stehen geschlafen?
Ich schon.
Mein erstes Kind war ein intensives Nichtschläferkind – da lernt man sowas. Ich kanns nicht weiterempfehlen. Echt nicht.
Kinder und Schlaf ist einfach ein super anstrengendes Thema. Nach drei Kindern und unzähligen durchwachten Nächten kann ich sagen: Isso.
Das Hauptproblem liegt übrigens, meiner bescheidenen Meinung nach, in den Erwartungen.
In einer großangelegten Studie haben Forscher_innen festgestellt, dass die Erwartung, wie, wann und wie lange ein Kind schlafen soll, kulturell geprägt ist.
In einigen südostasiatischen Staaten gälte ein Kind, das mit einem Jahr um 7 Uhr abends ins Bett fällt, als extrem ungewöhnlich. Kinder, die erst mit 5 Jahren durchschlafen wären hier ein Alptraum.
Halten wir fest: Unsere Erwartungen und geprägten Bilder, wann ein Kind wie lange zu schlafen hat, sind, gelinde gesagt, oft unrealistisch. Hinzu kommt, dass Kindern bis heute die Möglichkeit, selber zu entscheiden über ihren Schlaf, systematisch aberkannt wird.
Über Babyschlaf ist in dieser Hinsicht schon vieles Kluges gesagt worden. (Hier zum Beispiel).
Aber das hilft dir auch nicht. Oder? Schließlich bist du abends müde. Und dann sind da deine Kinder, die wie die Duracell-Häschen durch die Wohnung hüpfen.
Schlafen – warum Selbstregulation wichtig ist
Und wenn du nicht (mehr) erziehen willst, wird es für dich wichtig sein, sie nicht zu zwingen, ins Bett zu gehen.
Da bist du gut beraten: Zwinge sie nicht. Selbstregulation ist Grundbestandteil des Lebens ohne Erziehung. Gründe gibt es dafür genug:
1. Schlafen kann mensch nur freiwillig.
Niemand schläft auf Kommando ein. Du kannst dein Kind nicht zwingen, zu schlafen. Das ist absurd. Du kannst es nur zwingen, still zu sein. In seinem Bett zu liegen. Im blödsten Fall auch noch allein.
Mach das nicht. Dein Kind braucht deine Liebe. Und die fühlt es nicht, wenn du sie fühlst, sondern wenn du sie zeigst.
2. Du hast kein Recht dazu.
Ich sag es mal so rum: Dein Kind hat ein Recht darauf, selbst über seinen Körper zu bestimmen.
Wenn es darum geht, dass Kinder laut ’nein‘ sagen, wenn sie angesprochen werden, sind sich da alle Erwachsenen einig: Dass das Kind über seinen Körper bestimmen kann und sollte, das sollte es früh lernen.
Das lernt es aber nicht, wenn es das nicht darf, sobald es um das Schlafen geht. Und es die Eltern sind, die die körperlichen Grenzen bestimmen wollen. Das ist doch verrückt!
Dein Kind sollte erfahren, dass es Herr_in ihrer_seiner Bedürfnisse und ihres_seines Körpers ist. Alles andere ist grenzüberschreitend. Unfair. Machtmissbrauch. Und schadet eurer Beziehung.
Stell dir mal vor, dein_e Partner_in würde dir sagen, wann und wie du schlafen sollst. Der_dem würdest du doch getrost einen Vogel zeigen, oder?
Und das ist auch gut so.
Weil niemand ein Recht darauf hat, in die körperliche Autonomie anderer einzugreifen. Auch dann nicht, wenn er_sie klein ist.
3. Weil es schadet
Lernen geht nur mit Erfahrung. Erfahrungen muss ich machen. Zu lernen, wann ich müde bin und Ruhe brauche, geht halt nur, wenn ich erfahre, was passiert, wenn ich meine Bedürfnisse übergehe. Zu lange wachbleibe. Zu wenig schlafe. Thats life!
Jemanden zum Gehorsam zu zwingen ist schädlich, da werde ich nicht müde, das zu betonen. Im Bett liegen, weil die Eltern es wollen, nimmt dem Kind die Lernerfahrung und bürdet ihm eine andere auf: Dass es nicht selber weiß, was gut für es ist. Dass es, egal, wie lieb die Eltern es gemeint haben, defizitär ist. Dass es gehorchen muss.
Das Bild des ‚unvollständigen‘ kleinen Menschen lässt grüßen.
Lass sie in Ruhe!
Den Abend gestalten, ohne die Nerven zu verlieren
Aber Hilfe! Davon hast du nun immer noch nicht mehr Schlaf, oder? Es folgt meine abendliche Trickkiste. Ausprobiert und eingesetzt und auf Herz und Nieren getestet:
1. Lass los
Ganz oft ist die Blockade im Kopf. ICH MUSS RUHE HABEN! Schreit der. Wenn du dem mal eben nicht zuhörst, geht es oft sehr wohl gut, dass dein Kind noch bei dir ist. Auch am späten Abend. Auch wenn du müde bist. Du bist nur müde, nicht kaputt gegangen.
Loslassen von ‚man muss‘ und ‚ich kann nicht‘ ist wichtig. Denn dann findest du die Lösung, die zu euch passt.
Aufs Thema – Punkt zwei:
2. Suche Lösungen
Leg dich in die Badewanne und setz das Kind mit rein. Guckt einen Film zusammen. Macht einen Abendspaziergang. Nimm das Kind mit in das verdammte Theater – aber lass es nicht allein.
Finde eine Lösung, die für alle passt!
3. Übernimm die Verantwortung
Nein, dein Kind ist nicht daran Schuld, dass du keine Zeit mehr mit deinem_deiner Partner_in hast am Abend. Eure Zeitplanung, eure Lebensentscheidungen – eure Verantwortung. Dein Kind ist dein Kind und das braucht dich abends um 21 Uhr wie mittags um 12. Mehr nicht.
Du bist immer, immer für die Qualität der Beziehung zu deinem Kind verantwortlich. Auch am Abend und auch, wenn eure Bedürfnisse gerade nicht erfüllt sind.
4. Grenz dich ab
Warte nicht, bis du zu müde wirst, deinen Kleiderschrank von Chewbakka zu unterscheiden. Oder bis du losbrüllst und fies wirst.
Achte auf dich.
Meine Kinder zum Beispiel wissen, dass ich abends ab einer gewissen Zeit in meinem Zimmer verschwinde. Da besuchen sie mich ab und an. Und wenn sie schlafen wollen, kommen sie schlafen.
Aber Brote schmieren, Streit schlichten, Wettrennen veranstalten oder diskutieren, ob Zauberstäbe ihre Magie erst durch eine Fee bekommen müssen oder magisch geboren werden – mach ich nicht mehr. Auch wenn die Frage spannend ist!
Schlaf ist der ureigenste Bereich eines Menschen. Wenn wir nicht erziehen, ist es kaum zu rechtfertigen, einen Menschen zum Schlaf (oder, korrekt: in sein Bett) zu zwingen.
Der Schaden, der an der Beziehung und in der Selbstbeziehung des Kindes entsteht, ist nicht zu rechtfertigen. Finde ich.
Und du? Bis gleich in den Kommentaren!
Hallo! Danke erstmal für deine Artikel. Hier hab ich jetzt eine Frage zu Punkt 4, der Abgrenzung. Wie geht das? Meine (2 jährige) hängt ständig an mir, allein beschäftigen ist nicht. Wie kann ich das „einführen“ ohne dass ich ihr vor den Kopf stoße? Hast du dazu einen Praxistipp?
Liebe Tine,
es gibt kein Rezept. Das ist mir immer wichtig zu sagen. Und dein Kind wird vermutlich frustriert sein. Das ist okay.
Ein simples ’nein‘ ist immer ein guter Anfang. Und natürlich schauen, dass du das erst aussprichst, wenn du das so meinst. Dass du offen bist für seinen Frust und dabei klar bist – du sorgst für dich.
Grüße, Ruth
Oh, und noch was (sorry, aber es gibt sonst so wenig unerzogen-Tipps). Vor dem schlafengehen muss ja auch noch einiges getan werden wie Schlafanzug anziehen, neue Windel oder Zähneputzen. Klar kann das auch mal ausfallen, aber bei uns zieht sich meine gerade jeden Abend über den Schlafen-Punkt bis zum Geheule. Und alles vorab schon erledigen macht sie auch nicht.
Dein Kind ist ja noch superklein – na klar erledigt sie das nicht vorher. Das ergibt alles keinen Sinn für sie!
Mach es euch so schön wie möglich. Ein Schlafanzug ist ne ziemlich stressige Sache – lass ihn weg.
Neue Windel – denk rechtzeitig daran oder werd kreativ, lenke das Kind ab. Lass es zur Not ohne Windel schlafen, mit wasserdichter unterlage.
Es gibt viele Lösungen, wenn du erstmal von diesem ‚aber man muss doch‘ wegkommst.
Zum Zähneputzen empfehle ich folgenden Blogpost: https://diephysikvonbeziehungen.wordpress.com/2016/01/06/wenn-zaehneputzen-zum-ringkampf-wird/
Alles Liebe! Ruth
Klasse Artikel! Mein Sohn schläft leider erst seit er zwei Jahre ist, selbstbestimmt. Wir sind alle so zufrieden damit.
Davor war das ganze nur ein schrecklicher Kampf. Dann hab ich losgelassen und siehe da, er achtet selbst darauf, dass er genug Schlaf bekommt 🙂 Unsere Abende sind harmonisch und meistens sehr lustig.
Ab einer bestimmten Uhrzeit mag ich dann nicht mehr spielen, dann lese ich zum Beispiel. Wenn er schlafen gehen will, kann er sich aussuchen, ob ich ihn in den Schlaf trage, oder wir im Bett kuscheln.
Ich liebe es jetzt, ihn in den Schlaf zu begleiten, wobei das meistens nur 10 Minuten dauert. Wir leben lieber miteinander statt gegeneinander!
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
oh ja, wenn ich an die Kämpfe denke, die ich in meiner erziehenden Zeit ausgefochten habe, wird mir ganz elend!
Schön, dass wir es jetzt anders machen, oder? Miteinander statt Gegeneinander ist einfach herrlich.
Grüße, Ruth
Liebe Andrea,
ich möchte mehr von Eurem Übergang in das selbstbestimmte Schlafen hören. Unsere zweijährigen Zwillingsmädchen wollen nicht um 19 Uhr schlafen, was ich verstehe, da es jetzt wirklich hell ist, obwohl das Zimmer abgedunkelt ist. Sie können so bis 21:30 Uhr rumhopsen, aus ihren Betten krabbeln, ins Wohnzimmer laufen, mit Puppen spielen usw. usw. Sie sind müde, das sieht man und morgens müssen alle um 6 Uhr hoch, um um 7 Uhr aus dem Haus zu gehen. Morgens schlafen sie wie die Steine und es tut in der Seele weh, sie wecken zu müssen.
Momentan schlafe ich in ihrem Zimmer auf einer Matratze und bin völlig erledigt, weil ich keinen Feierabend habe, sondern von der Arbeit, zum Abendessen, zum Zähneputzen und ins Bett komme. Das wars.
Entschuldige bitte den langen Text, ich habe nur gerade so einen Abend hinter mir, anfangs geduldig und liebevoll und dann irgendwann mal schreihe ich und das gefällt mir gar nicht.
LG Natalja
Hallo,
wie alt waren deine Kinder, als das geklappt hat, dass du dich abends in dein Zimmer versiehst?
Und wie kommunizierst du, dass du dort gerne Ruhe hättest?
Danke 🙂
Liebe Hanna,
meine Kinder kriegen das von Anfang an mit. Ich mache, wenn ich merke, dass ich müde bin, einfach nichts mehr 😉 … Also, mein Baby krabbelt dann natürlich noch auf mir rum und meinem mittleren Kind (4) helfe ich dann auch noch ab und an. Aber es ist klar, dass ich nicht zur Verfügung stehe.
Ich sage ’nein‘, so kommuniziere ich das. ‚Nein, ich möchte das nicht mehr machen. ich bin müde. Lass uns das morgen machen‘.
Alles Liebe, Ruth
Also ich frage mich wie das dann mit dem aufstehen funktioniert? Mein Sohn schläft auch nicht gleich wenn wir ihn ins Bett bringen. Und morgens hat er dann das Problem das er furchtbar müde ist nicht aus dem Bett kommt. Und in der ersten schulstunde total unkonzentriert ist.
Das würde ich mit ihm besprechen, was ihm da hilft. Schule und Kindergarten sind für viele Menschen leider gar nicht kompatibel, zeitlic
h gesehen…
Hallo, meine Kinder sollen (1,5 und 3) ihre Erfahrungen machen, nur leider sind wir nicht die einzigen Menschen im Mietshaus und unsere Nachbarn möchten die Erfahrungen meiner Kinder verständlicherweise nicht teilen. Ich bekomme aber gerade meinen 1,5-jährigen vor 22.00 Uhr kaum gebändigt, er rennt und springt und steckt meinen 3-jährigen sogar noch an, wenn er sich beruhigt hat, die Party ist im Gange… Wie bekomme ich die wilden Mäuse zumindest so ruhig, als dass auch die Nachbarn (die glücklicherweise nett, aber langsam sehr genervt sind) ihre Ruhe haben? Ich weiß langsam nicht weiter, ich dachte auch, sie werden schnell die Erfahrung machen, dass sie müde sind und je mehr Freiraum ich lasse, desto wilder werden sie… Ich habe das Gefühl, sie haben für sich beschlossen, dass um 23.00 Uhr die Puppen tanzen.. Ich schlafe kaum noch und ich bekomme Ärger mit dem Vermieter, da meine Jungs die gesetzlichen Ruhezeiten noch nicht verstehen… Was soll ich tun, ich habe alles durch, aber sie lassen sich nicht beirren…
Also, erstmal ist es so dass diese Ruhezeiten nicht für Kinder gelten – auch wenn ich echt verstehe dass du da Rücksicht nehmen willst. Es kann sein, dass es sich um einen Kreislauf aus Erwartungen handelt, der sich da ausspielt. Ich würde klar dafür sorgen dass die Grenzen anderer eingehalten sind, ohne die Kinder zu stressen: Durch leises Begleiten, Spiele, freundliche Angebote etc.
Aber ja, in einer kinderfeindlichen Welt ist das einfach auch schwer. Ich hoffe ihr findet gangbare Lösungen!
– Ruth
Danke für die Antwort. Ich muss dazu sagen, dass ich vollstes Verständnis für meine Nachbarn habe, da auch sie ein Recht auf ihren Schlaf haben!! Sie sind absolut nicht kinderunfreundlich, sie passen auch ab und an kurz auf. Aber sie sind berufstätig und benötigen Schlaf, so wie ich auch. Ich habe, wie gesagt, schon vieles probiert, aber ich selbst bin nach meinem Arbeitstag völlig k. O. und noch bis Mitternacht zu spielen ist einfach auch von meinen Arbeitszeiten her, nicht möglich. Ich falle sonst bald um. Ich habe es auch mit selbstbestimmten Schlafenszeiten versucht, was die Situation aber gerade für mich nur verschlimmert hat, da ich nun noch fertiger bin und die Jungs aufgekratzt… Ich bin aber auch der Meinung, dass ich sie kaum zwingen kann, zu schlafen und möchte aber auch nicht rummeckern, das finde ich furchtbar. Andererseits möchte ich nicht, dass meine Kinder eine Zumutung für andere oder michbselbst werden. Sicherlich haben wir alle Erwartungen, die Frage ist nur, welche „enttäuscht“ werden müssen. Die Erwartung meiner Kinder, dass sie bis Mitternacht Remmidemmi machen müssen, oder meine, dass ich und die Nachbarschaft die wohlverdiente Ruhe erhalten. Ich bin absolut der Ansicht, dass meine Kinder Freiheiten haben müssen, bin aber auch der Überzeugung, dass das nicht soweit gehen darf, dass ichbandere in ihren Freiheiten arg beschneide. Ich stecke für mich also in einer Zwickmühle und komme nicht weiter. Ich habe mir mit den Jungs Urlaub genommen und hoffe, mit ihnen dine Lösung zu finden. Sie sich austoben lassen hat bei ihnen aber leider nur Gegenteiliges bewirkt, für die beiden muss ich mir wohl Expertenrat suchen,..
Sehr schwieriges Thema und bei uns gerade sehr aktuell! Mein 3,5 jähriger schläft nie freiwillig! Selbst wenn er kaum noch stehen kann, sagt er, dass er müde ist, aber nicht schlafen will. Ich biete ihm dann an, ein Buch anzusehen oder dass ich uns ein Hörspiel anmache. Er wehrt sich richtig gegen das Schlafen und schläft dann erst spät ein. Er geht aber in den Kiga und ist dann meist dort schon müde und am Nachmittag ist es Zuhause ganz schlimm. Wir begleiten ihn dabei, aber es fällt zunehmend sxhwerer, dabei ruhig zu bleiben. Zumal er dann auch laut ist und die – dummerweise sehr leicht schlafende – kleine Schwester regelmäßig wieder aufweckt.
Mein Mann ist da leider noch ungeduldiger als ich.
Ich werde heute abend mal versuchen, ganz entspannt zu sein. Vielleicht hilft es ja..
Liebe Brina,
das klingt aber anstrengend, ihr Armen!
Es kann sein, dass dein Kind zwar Hilfe braucht, aber durch eure Ungeduld das Vertrauen verloren habt, dass ihr ihn nicht zwingt. Das führt dann dazu, dass es mit aller Macht seine Autonomie verteidigt.
Da hilft nur, das Kind nicht mehr zu zwingen. Ihn in Ruhe lassen. Vertrauen entwickeln. Und ja, das ist ein langer Weg!
Ich wünsche euch viel Freude und Vertrauen.
Grüße, Ruth
Liebe Brina,
für mich hört es sich so an, als ob Ungeduld zumindest ein Teil des Problems ist. Wenn das so ist, (das könnt nur Ihr beurteilen) würde ich zuerst mal daran arbeiten. Aber dazu kann man sich natürlich genauso wenig zwingen, wie zum Schlafen.
Hallo,
Spannendes Thema. Als gelernte Erzieherin weiß ich nicht ob ich es schaffe ganz vom erziehen weg zu kommen, aber mir ist es schon wichtig meine Tochter (7 Monate) nicht zu sehr einzuschränken. Aber in dem Alter muss man ja zum Glück auch noch nicht erziehen (was natürlich viele anderen anders sehen). Mit dem Schlafen hab ich es so gemacht, dass ich von Anfang an immer gemeinsam mit ihr gegen 19 Uhr ins Bett gegangen bin. Natürlich wollte sie nicht immer sofort schlafen und dann bin ich auch wieder mit ihr aufgestanden und hab im halb Dunkeln mit ihr gespielt bis sie müder wurde. Zurzeit ist sie tatsächlich auch schon vor 19 Uhr so müde, dass sie ins Bett kann. Ich denke, dass die vorbildrolle sehr wichtig ist. Wenn ich meinem Kind etwas Vorlebe und ihm aber gleichzeitig zeige, dass seine Bedürfnisse gesehen und sofern möglich erfüllt werden, funktioniert das mit dem selbstständigen Schlafen gehen bestimmt. (aller Anfang ist schwer. Wer sich heute entscheidet, sein Kind nicht mehr zu erziehen, muss nicht erwarten, dass das kind es innerhalb von 2 Wochen verinnerlicht hat.) LG
Hallo du!
Nichterziehung erkenne ich nicht daran, dass ich mein Kind nicht mehr ins Bett schicke. Es geht da immer um die Haltung gegenüber dem jungen Menschen. Ich freue mich sehr dass du da neugierig bist und es für euch gut geht!
– Ruth
ich habe einen8j’hrigen enkel der abends nicht schlafen will schon seit er bei mir lebt jetzt sind ferine aber in der schulzeit ist es sehr schwer
Danke für diesen tollen Artikel 🙂
Genauso handhabe ich es hier auch. Mein Sohn ist 9 Monate, der große 11 Jahre. Leider konnte ich bei meinem großen Sohn nicht so entspannt sein und wir hatten viele grauenvolle Abende. Ich wußte es einfach nicht besser obwohl mir mein bauchgefühl oft sagte hier stimmt was nicht.
Mit dem Kleinen handhabe ich es komplett anders und wir haben hier überhaupt keine schlafprobleme. Familienbett, einschlafstillen und darauf zu achten wann er wirklich müde ist machen und hier die Abende entspannt. Mein großer entscheidet auch selber wann er Licht aus macht. Manchmal war es zu spät und er ist dann am nächsten Tag sehr müde aber dann geht er am Folge abend eher ins Bett. Genauso wie du es beschreibst. Der Lerneffekt:-)
Wir sind ja auch nicht immer zur gleichen Zeit müde und es ist wirklich paradox das wir Erwachsenen es von unseren Kindern erwarten ?
Lieben Gruß
Hallo Steffi,
danke für deinen Erfahrungsbericht. Ja, Wahnsinn, was wir da von den Kindern erwarten…
Alles Liebe euch!
Ruth
Unsere Tochter (14 Monate) scheint grad in der ersten echten Autonomiephase zu sein. Seit drei Tagen geht abends nix mehr. Nach dem Abendessen ist sie sichtlich müde, also wickel ich sie, zieh ihr einen Schlafanzug an, wir sagen Papa gute Nacht und dann versuche ich sie ins Bett zu bringen. Und kurz bevor sie in den Schlaf driftet, knipst ein Schalter in ihr um und ich hab ein Duracel- Häschen neben mir. Zudem bin ich dann nicht entspannt, weil der Tag anstrengend war oder sonstwas und werde dann leider viel zu häufig wütend. Theoretisch weiß ich das alles mit der Autonomie und dem artgerechten leben lassen, aber es fällt mir sooo schwer! Ich bin wohl zu sehr an die Kontrolle gewöhnt, dass ich nicht los lassen kann. Vielleicht sollte ich mal zum Osteopathen?!?
Liebe Claudia,
die halbe Miete ist doch, dass du weißt, dass deine Tochter nicht das Problem ist. Sei achtsam mit dir und tu dir was Gutes – das hilft meiner Erfahrung eh immmer, vor allem, wenn du gereizt und gestresst bist.
Liebe Grüße, Ruth
Liebe Ruth,
Erst mal danke für diesen tollen Artikel, er hat mich allerdings sehr nachdenklich gemacht.
Abends wenn du nicht mehr zur Verfügung stehst sagst du ’nein‘..ich könnte mir vorstellen, dass meine Kleine (20 Monate) dann beginnt zu weinen. In dem Moment muss ich sie doch aber eigentlich in ihrer Enttäuschung begleiten, womit ich aber wieder in die aktive Rolle springe. Wie löse ich das ‚Problem‘ dann geschickt?
Und wie kann ich mir den Ablauf bei euch vorstellen? Du machst die Kinder bettfertig und wartest dann quasi bis die von ganz alleine in ihre Betten gehen?
Ich finde es zur Zeit eine wirklich extrem schwierige Phase, denn ich (23) bin alleinerziehend und versuche wirklich alles möglich zu machen, mein Kind nicht zu erziehen, aber erwische mich oft dabei wie ich Sätze sage, die ich in meiner Kindheit immer und immer wieder gehört habe…
Liebe Tina,
oh, Mensch, das hört sich anstrengend an für dich! Wahnsinn, wie du das machst!
Ich habe kein Rezept. Ich verstehe die Sehnsucht danach – aber ich habe keins. Ich kann nur die Werte vermitteln, die an die Stelle von Erziehung treten können und von einer Haltung reden.
Es kommt darauf an. Wie erschöpft bist du? Wie viel Kompromiss kannst du (noch) machen? Wie kannst du bei deinem Kind sein UND für dich etwas Gutes tun? Was brauchst du?
Und ja, es kann sein, dass dein Kind dann weint und dass das doof ist. Das ist okay. Und dazu setzen und trösten ist auch okay – solange du klar bist, was du brauchst. Und dass dein Kind dafür nicht verantwortlich ist!
Bei uns ist der Ablauf immer unterschiedlich, je nach Bedarf und Ressourcen. Meist mache ich alles, was ich erledigt haben will, solange ich noch gut drauf bin (Zähne putzen zum Beispiel). Dann gehe ich mit meiner kleinsten ins Bett. Irgendwann schläft die. Die größeren Kinder brauchen noch unterschiedlich viel Begleitung und folgen dann nach einer Weile.
Das Wichtigste ist, flexibel und kreativ zu bleiben. Und wenn das bedeutet, dass dein Kind am Tablet einen Film guckt, während du schonmal wegschlummerst, ist das so. Und wenn es bedeutet, dass du beschließt, dass dein Kind die Aufmerksamkeit so nötig hat (frei nach dem Motto ‚wer leidet mehr?‘), dann ist das AUCH so.
Das darf alles sein. Die Frage ist, aus welcher Haltung du deinem Kind begegnest.
Grüße, Ruth
Nicht böse gemeint, aber würdest du wirklich ein Kleinkind alleine vor das Tablet setzen und schlafen gehen?
Wir haben das eine Zeitlang (fast ein Jahr) do gemacht, und es war eine Katastrophe. Vor halb zwei morgens ist er nie ins Bett gegangen, und er wurde immer unkonzentrierter und aufmüpfiger. Seit es einigermaßen feste Bettzeiten gibt, ist er so viel ausgeglichener, auch wenn ich abends halt immer anderthalb Stunden mit ihm im Bett liegen muss, bis er um halb 12 einschläft.
Der Kinderarzt meinte, wir sollten ihm (fast 3) auf keinen Fall Fernsehen oder Tablet erlauben, und plötzlich habe ich ein viel ruhigeres Kind.
Liebe Ruth,
Seitdem meine Tochter noch ein Baby war habe ich sie in den Schlaf für den Mittagsschlaf getragen. Jetzt wird sie bald 3 Jahre alt und ich trage sie immernoch in den Schlaf. Sie wehrt sich jedoch oft in die Trage zu gehen und weint. Erst wenn sie in der Trage ist hört sie auf zu weinen. Sie schläft auch weiterhin darin ein. Eigentlich möchte sie es aber nicht und ich habe ein schlechtes Gewissen. Wir haben auch schon mal versucht den Mittagsschlaf im Bett zu machen. Trotz dessen, dass ich daneben liege und mich nicht bewege, bzw. So tue als würde ich schlafen, findet sie keinen Schlaf, steht nach kurzem liegen wieder auf und möchte spielen, vorgelesen bekommen, etc. ich frage mich, ob sie den Mittagsschlaf überhaupt braucht. Sie kommt mir jedoch sehr müde vor und wenn sie mal keinen Mittagsschlaf hatte (ist nur sehr selten vorgekommen), hat sie meistens nachts einen Nachtschreck, dh Schreit grundlos.
a
Abends schläft sie nicht vor 23 Uhr mit uns zusammen im Familienbett und es dauert unendlich lange bis sie einschläft. Jeder Abend ist ein Kampf, da sie ständig etwas zum Spielen findet.
Dankeschön!
Liebe Grüße
Mensch Ruth ,schön das es dich gibt. Ich abboniere zwar Unerzogen ,da nimm ich aber nie so viel mit ,wie aus deinen Artikeln . Mach weiter so ,du bist eine Inspiration und Quelle.Ja genau an uns zugeschnitten.
Hi Ruth.
Wie darf ich mir das dann vorstellen? Deine kleinste geht mit dir ins Bett,wenn dir danach ist oder erst, wenn sie müde zu sein scheint?spielt sie dann im bett noch vor sich hin,während du z.b. noch liest oder ähnliches?
Lg Jenny
Hi Jenny!
Je nach dem. Wenn ein Kind müde ist, bringe ich es ins Bett. Wenn ich vorher müde werde, schaue ich, dass ich Ausgleich finde.
Es gibt viele Lösungen, wenn man da erstmal offen für ist 🙂
Gerade zum Beispiel stille ich meine Kleinste in den Schlaf, meine Mittlere spielt neben an und der Große geht mit dem Papa und dem Hund spazieren…
Grüße, Ruth
Wenn es nur so einfach wäre…meine kleine (19 monate) würde nie ins bett gehen, wenn ich darauf warten würde, dass sie von selbst geht. Sie schläft auch tagsüber nur selten, obwohl sie eh nicht mehr schauen kann und sie mich zum einschlafkuschelstillen immer griffbereit hat. Ich hab mal eine ganze weile versucht, sie absolut selbst entscheiden zu lassen, wann sie ins bett will…unterm strich wars dann so, dass wir um 23 uhr noch immer am wohnzimmerteppich gelegen sind und das kind nur mehr „unaushaltbar“ war, das anschließende ins bett gehen noch schlimmer war…
Liebe Tanja,
dann braucht dein Kind vielleicht Unterstützung. Unterstützung ist etwas anderes, als es ins Bett zu zwingen. Es ist Hilfe.
Selbstregulation kann man nicht ‚ausprobieren‘ um zu gucken, ob das dabei herauskommt, was man gerne hätte. Es ist eine Haltung der Achtung der Integrität des Kindes gegenüber. Was nicht heißt, es allein zu lassen.
Grüße, Ruth
Was meinst du mit unterstützung? Meine kleine ist nicht alleine, wir spielen immer abends im wohnzimmer, solange, bis sie wirklich müde ist, dann gehen wir ins bett (familienbett). Kaum liegen wir, ist sie hellwach und nur am herumtoben…wenn ich jedesmal mit ihr aufatehen würde, dann würde sie die ganze nacht nicht schlafen…sie kommt allgemein sehr schwer zur ruhe…ich bin übrigens immer bei ihr, ich geh nicht weg, solange sie nicht schläft
Ich hätte auch die Frage, was Unterstützung bedeutet. Mein Sohn (knapp 4) findet auch sehr schwer in den Schlaf und ist am nächsten Tag fast immer übermüdet und knatschig. Ich weiß die Grenze nicht genau zwischen Unterstützen und erziehen (z.B. nein, ich will nicht, dass du noch mal aufstehst. Ist das nicht seine Integrität verletzend? Oder kommt’s da auch mal
wieder auf die Haltung an?)
Stefanie, du ahnst es schon. Natürlich kommt es auf die Haltung an. Wenn es dir darum geht, für euch beide einen von Liebe geprägten, hilfreichen Weg zu finden, ist es völlig okay zu sagen ‚Alter, ich hab da keinen Bock drauf, dass du wieder aufstehst!‘
Es geht darum, dass dein Kind das dann trotzdem darf 😉 . Es geht darum, sich zu zeigen und eine Lösung finden zu wollen, ohne bereit zu sein, dafür alle eigenen Werte über Bord zu werfen.
Kinder, die das Vertrauen haben, dass sie nicht gezwungen werden, fragen dann auch gerne um Hilfe und finden Kompromisse. Menschen sind kooperativ!
Grüße, Ruth
Liebe Ruth,
du weißt ja, ich bin ein größer Fan deiner Schreibe und bei uns hier zuhause geht es auch sehr unerzogen zu. Aber in diesem einen Punkt, Schlaf, habe ich andere Erfahrungen gemacht. Es ist auch der Punkt, bei dem ich nicht ganz ohne „Erziehung“ auskomme, das mal vorweg.
Mein Kind ist Hochsensibel, du weißt sicher was das bedeutet. In seinem Fall kommt aber auch noch dazu, dass er wirklich sehr intelligent ist und nicht nur einfach alles ungefiltert aufnimmt, sondern auch noch begreifen, beherrschen will. Er hatte schon immer große Schwierigkeiten, sich vom Tag zu verabschieden und loszulassen. Wir haben es also probiert, ihn dort genauso selbstbestimmt sein zu lassen, wie in allen anderen Punkten. Bis hin zu: er sagt er sei müde, geht ins Bett, ich begleite ihn, schlafe ein und er steht wieder auf und spielt weiter. Er kann sich selbst schlecht regulieren, sich selbst beruhigen gelingt ihm nahezu gar nicht. Würde ich ihn also tatsächlich selbstbestimmt schlafen gehen lassen wäre die Konsequenz, dass er einfach gar nicht schläft, gar nicht ins Bett geht, sondern vermutlich einfach irgendwann auf dem Teppich einschliefe, während er spielt. Nun könnte man fragen wo das Problem sei und dass er es sicher auch so lernen würde, aber so wie du beschreibst, dass das Kind das Vertrauen verlernt habe, es WIRKLICH allein probieren zu dürfen, so habe ich das Vertrauen verlernt, dass es wirklich klappen kann. Denn leider hat Schlafmangel hier zu chronischer Schlafstörung geführt und wir haben fast 14 Monate lang jede Nacht wach zusammen im Kinderzimmer, in der Küche oder vor dem Fernseher gesessen, bis die richtigen homöopathischen Mittel, ein klarer, fest strukturierter Rhythmus und ein „Bubba, der Tag schläft ein, mach dich bettfertig und leg dich hin!“ endlich dazu führten, dass er genug schläft. Davor gab es alles von nächtlichen Panikattacken, Albträumen, Nachtschreck bis hin zu der chronischen Störung. Okay, mag sein, dass es bei ihm besonders blöd gelaufen ist, aber ich glaube irgendwie nicht mehr daran, dass das Prinzip „mach dies und das dann klappt es auch mit dem schlafen“ wirklich so universell auf alle Kinder anwendbar ist, bzw. auf alle Familien. Dein Tipp mit dem eigenen Zimmer zum Beispiel – ich habe zwei Kinder unter 3. Die kann ich, vor allem wenn sie schon müde und angespannt sind, nicht unbeaufsichtigt im Zimmer spielen lassen und mich entfernen. Unabhängig davon, dass mein Kleinster sowieso hinterher kommen und meine Nähe suchen würde (11 Monate alt). Ich wünschte es gäbe das Patentrezept, oder Tipps, die wirklich helfen. Bei uns hat es sich eingespielt und auch wenn nie vor 22 Uhr Ruhe ist, so haben wir zumindest nicht mehr mit Schlafstörungen zu kämpfen oder ähnlichem. Letztendlich war es aber nur die Zeit, die dafür gesorgt hat. Ich denke, irgendwann sind alle an einen normalen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt und kommen eben mit dem Schlafpensum aus, das sie haben. Und dann ist es gut. Hätte ich gerade kein vollgestilltes Baby, würde ich nun, nach 2,5 Jahren, sogar auch mal durchschlafen ? Aber auch das wird sicher bald kommen, von ganz allein ?
Viele liebe Grüße,
Kathrin
Hallo danke für deinen Kommentar darf ich fragen was für Mittel ihr genommen habt die geholfen haben beim Schlafen? Danke Liebe Grüße Susann
Liebe Kathrin,
trotz aller Tipps, Rituale, Globuli und jeglicher Musik will unsere kleine Prinzessin (jetzt 11 Monate) einfach nicht länger als 2-3 Stunden am Stück schlafen bzw. dann alleine einschlafen. Von Durchschlafen wollen wir gar nicht erst sprechen…
Bekannte von uns hatten vor einigen Jahren so eine Baby Einschlafhilfe, wussten aber den Namen nicht mehr… Nach eigener Recherche sind wir dann auf das Produkt gestoßen, es nennt sich Sleepy Relax. Im Shop des Hersteller (http://www.sleepy-relax.com) ist es allerdings ausverkauft! Man hat lediglich die Möglichkeit sich per Newsletter über die Verfügbarkeit informieren zu lassen, hab schon beim Hersteller angefragt…
Nun zu meiner Frage: Hast du, oder eine deiner Leserinnen, eine Ahnung, ob das das richtige ist? Und wenn ja, vielleicht weiß sogar jemand wie ich da ran komme (lebe in Frankreich…)???
Außerdem würde ich sehr gerne mehr erfahren zu dem genauen Weg, der bei euch letzten Endes zum Erfolg geführt hat. Welche Mittel und wer ist Bubba? 🙂
Danke vorab, müde Grüße und eine schöne Nacht euch allen,
Kerstin
Danke Ruth für diesen interessanten Blogg. Ich teile mit dir, dass die Bedürfnisse von Erwachsenen und Kindern gleichwertig sind. (Ich beschäftige mich ausführlich mit der gewaltfreien Kommunikation und Yoga). – Andereerseits,hat der Kopf/Mind/Ego mehr Recht als der Körper ? Ist wichtiger ? Sollte immer entscheiden? Das fällt ja auch uns Erwachsenen oft schwer, das gut hin zu bekommen….ist es manchmal sinnvoll unsere Kinder mit unserer Erfahrung zu unterstützen? Ich glaube, manche Kinder brauchen Unterstützung, die sensiblen vielleicht besonders…ich habe einen Vater mit seiner 2-jährigen Tochter erlebt, das war sehr faszinierend: Sie war mittags müde und schlief sonst im Buggy beim Spaziergang ein. Diesmal nicht. Die Müdigkeit war deutlich, auch ihr Widerstand dagegen. Er legte sie auf den Bauch und klopfte recht kräftig in einem klaren Rhythmus auf ihren Rücken und obwohl sie auch versuchte, sich dagegen zu wehren, schlief sie in nur 1-2 Minuten ein. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Dieses Klopfen hat etwas mit dem Herzrhythmus zu tun. Ich versteh das so, dass der Klopf-Impuls ( vibriert durch den ganzen Körper)das Körpersystem erreicht und unterstützt. Geht also nur, wenn der Körper müde ist.Da ist ja ein Kampf in dem Kind zwischen dem Körper und dem Kopf. Also das Mädchen hat im ersten Moment versucht, sich dagegen zu wehren,sich hoch zu drücken- der Rhythmuns hat sie aber einfach in den Schlaf getragen.Klingt vielleicht brutal, aber ist es nicht auch brutal, ein Kind damit allein zu lassen, wenn es so einen Kampf mit dem eigenen System führt und der Kopf sich immer durchsetzt und das letztlich zu viel Unfrieden führt ( für das Kind selbst und evt den Rest der Familie)? Dieses System gelingt nur, wenn das Kind müde ist, nicht wenn ich gerad meine Ruhe brauche. Es braucht bestimmt Geduld, es zu lernen, bis man den richtigen, den -unwiderstehlichen- Rhythmus raus hat…je kleiner das Kind, je leichter, schätze ich….mit der flachen Hand auf den Rücken, durchdringend klopfen, so dass es bei den Zehen ankommt. Braucht Am Anfang Mut und Entschlossenheit zum lernen, aber keinen Egokampf….Ich weiss leider nicht, ob dieses System einen Namen hat oder wo man sich mehr Infos dazu holen könnte. Ich habe es in Findhorn erlebt, eine spirituelle Gemeinschaft in Schottland.
Bei manchem Kind hilft es vielleicht, zu forschen, was es so negatives mit Schlafen verbindet und das einfühlsam und empatisch auszusprechen, um dem die Macht nehmen zu können.-In Worte gekleidete Monster sind manchmal weniger erschreckend- oder evt Ängste und Fantasien zu entkräftigen oder richtig zu stellen…
Ich hoffe, jemand kann mit meinen Anregungen etwas Hilfreiches finden ! Kinder sind tolle Lehrer ! Wir lernen und wachsen durch sie und gerade durch die Herausforderungen, die sie uns schenken ! Aber wenn du erschöpft bist, hol dir alle erdenkliche Hilfe, die möglich ist. Eine leere Batterie hat nix zu geben…an keiner Theorie fanatisch festhalten, egal, wie schön sie klingt. Nix passt für Alle gleich. Trau deiner Intuition!
Hallo!
Eben vorweg – ‚unerzogen‘ ist Leben ohne Theorie, sozusagen 😉 . Es gibt keine Methode. Nur das Bekenntnis zu Miteinander, Beziehung und Verantwortung und Gleichbereichtigung.
Und ja! Kinder brauchen unsere Erfahrung und unsere Unterstützung, na klar! Alles andere wäre grausam.
Die Frage ist, aus welcher Haltung heraus ich das tue – weil ich etwas erreichen will oder für die Zukunft formen? Oder weil ich meinem Kind helfen will, einfach, weil das meine Aufgabe ist und ich es liebe?
In dieser Haltung liegt alles. Das ist in der GfK nach meiner Überzeugung das Gleiche.
Dein Beispiel ist deswegen ganz wunderbar, weil es klar um Hilfe geht. Ich mache das übrigens mit meinem jüngsten Kind auch ab und an. Es scheint sehr angenehm zu sein!
Danke für deinen ausführlichen Input!
Ruth
Liebe Kathrin,
danke für deinen Kommentar. Tatsächlich weist er auf das hin, was ich hier gebetsmühlenartig wiederhole: Es GIBT kein Rezept. Meine Tipps ‚funktionieren‘ nicht. Weil das Ziel nicht ist, dass es funktioniert, sondern dass wir in Frieden miteinander leben.
Wenn dein Kind Hilfe braucht beim Einschlafen, ist es keine Erziehung, ihm zu helfen. Es ist Hilfe 🙂 …
Es kommt auf die Haltung an. Und an deinem Beispiel kann man wunderbar sehen, wie Co-Regulieren eben funktionieren kann und warum das nix mit Erziehung zu tun hat. Sondern mit Fürsorge, für dich UND für dein Kind.
Ich freue mich, dass ihr eine Lösung gefunden habt!
Grüße, Ruth
Ein schöner Artikel und unser Sohn lässt garnichts anderes zu als Selbstbestimmung. Er ist übrigens immer noch wach und spielt in seinem Zimmer. (Er ist 3 1/2 Jahre)
Papa schläft im Wohnzimmer, weil er diese Nacht um 2 zur Arbeit muss und Baby und ich schlafen im Ehebett. Und ihr fragt euch sicher warum der Größe nicht hier schläft, auf meine Frage ob er bei mir schlafen will kommt ein klares Nein. 😉
Selbst wenn wir den Mittagsschlaf weglassen, dann ist er von 7- bis 22/23/24 Uhr wach.
Ein schöner Artikel mein Sohn wird am Montag 10. Er hat mal mehr mal weniger ADHS aber es ist da. Es gibt gute und schlechte Tage. Ich hab Angst es auszuprobieren denn ich denke ehr würde jeden Abend bis 0 Uhr oder länger Fernsehen und dann morgens nicht aufstehen und zur Schule zu gehen. Für ADHS auch geeignet oder ehr nicht?
Danke und LG
Liebe Susann,
ich propagiere hier keine Methode sondern eine Haltung gegenüber kleinen Menschen. Ob und wie viel Unterstützung dein Kind bei der Selbstregulation braucht, kannst du herausfinden – ausprobieren und im Gespräch bleiben. Mit deinem Kind. Nicht dagegen!
Grüße, Ruth
Also wir haben struktur bin alleinerziehend mit 3 kids (fast 7j 3.5j und fast 6mon)hier gehen sie meist bis 20 uhr ins bett bei den ersten Anzeichen das sie müde sind ohne Theater oder geweine. Alle 3 schlafen auch innerhalb von 5 min sobald sie im bett liegen … deine ansichten zur Erziehung sind für mich akzeptabel jedoch nicht umsetzbar ausser vllt beim baby 🙂 wenn der partout nicht will. .. brauch er nicht das ist klar… für die kleinen größeren wäre es für mich nix 🙂
Aber vielen dank für deine Einblicke
Liebe Nancy,
schön, dass es bei euch so gut geht! Leben ohne Erziehung heißt nicht, ohne Struktur zu leben. Ich kenne einige Familien, die ohne Erziehung leben und sehr strukturiert sind. Solange alle so gut leben können, ist es doch prima!
Alles Liebe, Ruth
Liebe Nancy,
schön, dass es bei euch so gut geht! Leben ohne Erziehung heißt nicht, ohne Struktur zu leben. Ich kenne einige Familien, die ohne Erziehung leben und sehr strukturiert sind. Solange alle so gut leben können, ist es doch prima!
Alles Liebe, Ruth
Spannend, vor allem in Hinblick auf die Kommentare 😀
Als ich den Artikel gelesen hatte, dachte ich erst, super, ich bin also auch so ein Monster, das seinem Kind alles Mögliche aufzwingt.
Nachdem ich mir auch die Kommentare zu Gemüte geführt habe, scheint mir, dass wir doch keine Monster sind, die ihrem Kind ihren Willen aufzwingen, sondern dass das, was wir tun, unter die Rubrik „Hilfe“ fällt.
Genau das ist der Punkt, an dem ich immer wieder verzweifle. Wenn ich mir die Beiträge zum Thema unerzogen durchlese, wohl wissend, dass es dabei um eine Einstellung geht und nicht um die konkreten Handlungen, dann habe ich immer das Gefühl, selbst alles falsch zu machen. Wie kann man eine solche Einstellung konkret leben, wenn man selber keine Ahnung, kein Gespür dafür hat, was eine Hilfestellung ist und was Zwang?
Ich weiß, dass es um keine Handlungsanweisungen geht, und doch ist es immer die praktische Seite, die mir irgendwie fehlt. Um es konkret zu machen: Wir wohnen in der Stadt, ich kann meine Tochter hier also nicht komplett frei laufen lassen, wenn ich nicht möchte, dass sie überfahren wird. Also gibt es ein Rumgeeiere zwischen dem Versuch, sie per „Stop“ vor den allergrößten Gefahren zu bewahren (worauf sie mit ihrem 18 Monaten aber eigentlich nie reagiert) und dem Tragen bis an einen Punkt, wo sie sich etwas gefahrloser frei bewegen kann. Ich habe bei beidem ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, schön und gut, dass ich sie heil und gesund bewahren will, aber gleichzeitig schränke ich sie doch doppelt in ihrer Selbstbestimmung ein …..
Versteht irgendwer, was ich meine? Egal, was ich tue, solange ich meine Tochter nicht komplett frei von jeder Einflussnahme meinerseits handeln lasse, habe ich das Gefühl, ihr im Prinzip meinen Willen aufzuzwingen. Denke ich da zu extrem?
Irgendwie lässt mich das Thema nicht los …. mir gefällt die Grundeinstellung, zumal es bei uns zu Hause das genaue Gegenteil war, und doch habe ich bei jeder kleinsten Intervention meinerseits direkt das Gefühl, mein Kind dadurch doch kaputt zu machen …..
Liebe Grüße
Huhu!
Ja, an diesem Punkt habe ich auch lange geknapst. Das verstehe ich gut.
Zwei Fragen helfen dir, diesen Punkt zu finden, ab dem du erziehst:
1 WARUM entscheidest du das gerade? Geht es dir darum, dein Kind zu formen? Oder hast du JETZT gute Gründe, so zu entscheiden (Straßenverkehr)?
2 WORUM geht es dir? Bist du der Gegner deines Kindes (‚das muss er_sie aber mal lernen, ich hab schon tausendmal…‘) oder sein Freund und Helfer (‚Mist, sie läuft auf die Straße, ich trage sie besser‘) und bereit zum Zuhören und Kompromisse finden?
Seid ihr in Beziehung oder arbeitet ihr gegeneinander? Geht es um Liebe oder um Angst?
Das Gefühl dafür zu entwickeln, wann ich erziehe, dauert. Wir sind fast alle selbst erzogen worden und es geht in Fleisch un Blut über. Irgendwann spürst du es sofort (und deine Kinder melden es dir zurück) und dir kommt es dann absolut absurd vor, noch zu erziehen 😉 .
Grüße und alles Gute (und viel Nachsicht mit dir selbst!)
Ruth
Macht ÜBER (Andere) – oder – Macht MIT (Anderen). Wenn dir das klarer wird, kannst du dich damit besser entspannen und deinen Weg finden. In der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg kannst du viel dazu finden (auch auf youtube).
Das mag jetzt für viele hier furchtbar klingen, aber so wie ihr schaffe ich das nicht! Mein Sohn ist 2,5 und wir genießen einen fremdbetreuungsfreien Alltag. Ich bin alleinerziehend. Und ja- irgendwann brauche ich schlichtweg mal Zeit für mich! Unser Tag beginnt zur Zeit morgens um sechs, wobei er sich dann meist noch eine ganze Weile selbst beschäftigt und ich im Bett bleiben kann. ^^ Schlafen war bei uns von Geburt an ein kummervolles Thema, er hat sich stets dagegen gewehrt und ist niemals allein an den Punkt gekommen, einzuschlafen oder es sich irgendwo kuschelig zu um etwas Energie zu tanken. Er bekam schlechte Laune weil völlig übermüdet, aber schlafen wollte er trotzdem nicht. Nun hat es viele Monate super gut geklappt, dass ich ihn ins Bett gebracht habe, wir haben noch gelesen und gesungen und dann bin ich laut scheppernd in der Küche zum Aufräumen gewesen- dabei ist er ruckzuck eingeschafen. Seine Tür war offen, Licht und Geräusche haben ihn noch ein wenig teilhaben lassen, dann ist er eingeschlafen. Seit zwei Wochen ist jedes abendliche Schlafen der Horror. Egal zu welcher Urhzeit- ob um sieben oder zehn, nach dem Lesen unterbricht er mich beim Singen, türmt aus dem Zimmer und sagt, er mag nicht schlafen- dabei fallen ihm die Äuglein schon halb zu. Und nun kommen wir zu dem Punkt: Ich BRAUCHE abends bevor ICH ins Bett gehe einfach noch ein bis zwei Stunden FÜR MICH. Seine Wünsche und Bedürfnisse haben hier viel Raum und unsere Tage sind wunderschön. Er hat ein hohes Maß an Selbstbestimmtheit und wird liebevoll durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Aber irgendwo bin auch noch ich. Die Frau, die gern noch lesen, Gitarre spielen oder einen Film schauen mag. Telefonieren, basteln oder mit dem Mitbewohner ein Bierchen auf dem Balkon trinken. Einen Funken Selbstbestimmheit möchte ich einfach auch haben. Und das bedeutet für mich, dass ich ab einer gewissen Uhrzeit weiß: Nun gehört der Abend mir. Nun brauche ich mal einen kleinen Teil vom Tag mal nur nach MIR gucken. Ich brauche das einfach, um am nächsten Morgen wieder voller Freude und Energie in den gemeinsamen Tag mit meinem Sohn zu starten! Da ist meine ganz persönliche Grenze. Aber ich bin schlichtweg ratlos. Denn aktuell verausgaben wir uns beide abends bis zur Erschöpfung. Ich würde ihn niemals einfach allein lassen mit seinem Kummer, aber auf längere Sicht brauche ich den Abend wieder für mich! Es wäre auch kein Problem für mich, abends länger zu lesen, zu kuscheln, zu singen. Aber er geht richtig auf Konfrontation. Er tut genau das, wovon er weiß, dass es mich auf die Palme bringt. Jeden Abend nehme ich mir vor, drüber zu stehen und unten zu bleiben – es klappt nicht. Ich implodiere. Mich macht die aktuelle Situation unglaublich unglücklich und ich habe keine Idee, wie ich die Situation gestalten kann und uns beide zufrieden gestellt bekomme. Zumal ich gar nicht weiß, WAS er abends möchte. Selbst wenn er von sich aus sagt, dass er ins Bett mag- es kracht trotzdem! Ist der einzige Weg tatsächlich, dass ich mein Bedürfnis nach Zeit für mich allein komplett außer Acht lasse?!
Liebe Tinka,
oh je, das klingt sehr anstrengend für euch! In einem Einzelcoaching könnte ich da genauer eingehen: Hier kann ich nur Allgemeines sagen.
Warum muss deine Zeit für dich abends sein? Warum musst du dafür allein sein? Warum bist du nicht die Frau, die du bist, wenn du bei deinem Kind bist?
Magst du da mal hingucken? Oft liegen da noch Lösungen, die uns die Glaubenssätze in unserem Kopf nicht sehen lassen.
ich wünsche dir ganz viel Kraft und mag dich ermutigen – es ist absolut essentiell, dass Eltern für sich sorgen! Erst recht, wenn sie alleine ihre Kinder begleiten.
Alles Liebe! Ruth
Liebe Ruth, deine Antwort auf Tinkas Frage ist nun schon gut ein Jahr her, aber ich habe dich vor kurzem erst gefunden und glaube eine Idee gefunden zu haben, weshalb sich das Erziehen meiner Kinder oft nur so halb richtig oder gar ganz falsch anfühlt. Ich denke mich noch rein und habe auch noch lange nicht alle Artikel gelesen. Hier nun bin ich auf den Satz gestoßen, hinter dem ich eine für mich essentielle Erkenntnis vermute, denn ich kann Tinkas Bedürfnis so unglaublich gut nachvollziehen. Deine Fragen „Warum muss die Zeit für dich alleine sein? Warum bist du nicht die Frau, die du bist, wenn du bei deinem Kind bist?“ – könntest du die näher erläutern? Ich verstehe sie nämlich gar nicht und glaube, dass es wirklich wichtig wäre und irgendwie auch selbstverständlich sein sollte. Kurzum, ich habe eine Denkblockade im Kopf. Danke für alles!
Hey Helga! Ich meine damit, dass es sich lohnt was genau es bedeutet, wenn wir ‚Zeit für uns‘ haben wollen. Denn Zeit mit unseren Kindern ist ja nicht Zeit OHNE uns, wir sind ja immer mit dabei, wenn wir leben 🙂 … Die Frage ist, worum es GENAU geht? Und es KANN darum gehen, dass Tinka tagsüber eine Rolle spielt, ‚Mama sein‘. Und es ist anstrengend sich zu verstellen – DAVON brauchen wir oft eine Pause. Nicht vom Kind.
Ist das so klarer?
Ruth
Hallo Ruth,
erstmal – tausend Dank für Deine Arbeit! Deine Worte ermutigen mich total auf meinem Weg zu mehr Gewaltfreiheit in meinem Leben!! Du betonst ja immer wieder, dass es bei Unerzogen – wie auch in der GfK und im Yoga… – vor allem um die innere Haltung geht und darum, für jeden speziellen Augenblick die Präsenz zu halten, dann jeweils adäquat (und nicht automatisiert nach Muster X) reagieren zu können. Das ist so eine tolle, befreiende Awareness-Praxis und vielleicht ist ja das grad die geniale Chance, die wir als Eltern bekommen, eben genau das üben zu können jeden Tag? Aus Liebe motiviert und somit ‚einfacher‘ als wenn ich’s ’nur‘ für mich als asketischer Eremit üben würde, weil wir eben unsere Kinder so wahnsinnig lieb haben… 🙂
Tja – Cut. Und hier mein Issue, an dem ich knabbere: Deine Antwort zu Helga’s und Tinka ’s Post zum Thema ‚Zeit für mich‘ geht mir nicht aus dem Kopf. Ich geniesse die Zeit, wenn meine Kleine im Kindergarten ist und wenn sie schläft – mindestens genauso, wie wenn sie wach und Wirbelwind ist. Ich merke, ich brauche v.a. die Ruhe als Kraftpausen zwischendurch. Die Ruhe, einen interessanten Artikel zu lesen und etwas zu schreiben, ohne Nebengeräusche. Die Ruhe, mich kreativ zu betätigen, in den Flow zu kommen – ohne durch ihr süsses ‚Mama schau mal!‘ ständig rausgerissen zu werden. Verstelle ich mich in meiner Zeit mit ihr? (Knabber!!) Ich will ja auch auf ihre Bedürfnisse eingehen! Und gleichzeitig ist es so schwierig für mich, dann auch wieder mal ‚halt, stopp‘ zu sagen, weil jetzt eben meine Bedürfnisse grad vorrangig sind.
Meine Kleine ist jetzt 3 und schon so selbständig! Und ich geniesse echt den ‚Freiraum‘, der sich durch ihre Selbständigkeit und ihren immer regelmässigeren Schlafrhythmus in letzter Zeit immer mehr bildet. Ich wünsche mir seit einiger Zeit ein zweites Kind; habe aber gleichzeitig total Bammel davor, diesen Freiraum wieder aufzugeben für eine Zeit. Wenn ich das jetzt so schreibe, kommt’s mir total blöd vor, weil es ja bei meiner Tochter nur 3 Jahre waren und diese 3 Jahre ja auch so wahnsinnig viele wunderbare Augenblicke hatten, die ich ohne ihr versäumt hätte (Knabber!!). Die Frage ist Millionen-Euro-Frage ist wahrscheinlich: Was ist JETZT? (und die Monkeys im Kopf liebevoll, auf einer Parkbank sitzend, wertfrei zu beobachten…)
Ich denke jedenfalls, wir Mami’s DÜRFEN uns Inseln im Alltag bauen (go, Tinka!) – eben genau weil wir den Wunsch haben, Kinder zu begleiten, ein achtsames Familienleben leben zu wollen. Und ja, es ist so neu und so schwierig, diesem geliebten kleinen Wesen seine Grenzen zu zeigen – mit einer Ich-Botschaft und ihren Frust-begleitend und Klarheit über meine Gefühle behalten könnend. Und genau deshalb ist’s so cool, solche Chatts und Kurse wie die von Ruth zu haben, die uns dabei coachen. DANKE nochmal!
Ach, das sind die wunderbaren Kommentare die mir zeigen warum ich tue was ich tue.
Nicht knabbern – annehmen. Es ist so für dich. Ja, vielleicht liegt da was dahinter was du anschauen kannst und vielleicht ist es einfach so, wie es ist. Du musst doch nicht ständig gerne Menschen um dich haben wollen. So bist du nicht – alles gut.
Grüße, Ruth
Hallo Ruth, der Artikel hilft mir sehr. Meine Jungs gehen abends selbstbestimmt ins Bett und da klappt es auch super. Aber manchmal sind da so Tage, da sind sie schon früh wach und wir sind alle müde. Ich betreue meine Kinder selbst. Wenn ich mich tagsüber dann hinlege, kommen sie natürlich zu mir ins Familienbett, was auch völlig ok ist. Aber dann turnen sie und ich kann nicht schlafen. Wenn ich mich dann aufs Sofa lege, dann kommen sie schnell dahin zum turnen. Auch alleine auf den Stuhl setzen mit einem Buch akzeptieren sie nicht. Sie wollen bei mir sein und toben. Natürlich dürfen sie immer zu mir kommen. Aber so kann ich keine Ruhe finden, die ich dann brauche. Hast du mir dafür einen Tip?
Vielleicht gibt es etwas anderes was du tun kannst, etwas mit den Kindern, was sie nicht ausschließt.
Grüße, Ruth
Liebe Ruth,
danke für diesen (und all die anderen) tollen Artikel.
Ab welchem Alter hältst du denn ein selbstbestimmtes Schlafen für möglich? Meine Maus (14 Monate) würde noch immer weiter spielen, bis sie einfach umfällt. Wenn ich sie aber ins Bett lege, sobald ich merke dass sie richtig müde ist, und mich zu ihr kuschle, schläft sie recht rasch ein.
Liebe Mari,
wenn das für euch gut passt, ist doch alles prima!
Ich denke, dass Selbstbestimmung ein Geburtsrecht ist. Wie viel Hilfe dein Kind braucht, ist individuell.
Grüße, Ruth
Hallo Ruth
Kannst Du bitte mehr über die Studie sagen, bzw. wo kann man mehr davon erfahren:
…In einer großangelegten Studie haben Forscher_innen festgestellt, dass die Erwartung, wie, wann und wie lange ein Kind schlafen soll, kulturell geprägt ist….
Vielen Dank
Grüße
Alexander
Lieber Alexander,
Leider finde ich die Quelle hier nicht verlinkbar – dafür eine ähnliche Studie aus der gleichen Studienreihe:
http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/schlafen-wissenswertes/1215-qschlaf-bei-mir-ein-transkultureller-blick-auf-das-schlafen-im-familienbettq
Grüße, Ruth
Ich liebe nichts mehr wie das SELBSTBESTIMMTE LEBEN..und dazu gehört nun mal auch das Schlafen…ich habe fünf kinder alle schlafen essen leben einfach selbstbestimmt seit sie da sind und oder seit ich von ihnen wusste…ich liebe solch positive Berichte die in die WELT rufen…SIE SIND ZWAR NOCH KLEIN ABER DAS DARF NICHT BEDEUTEN WIR BESTIMMEN ÜBER SIE!
Mein jüngstes Kind ist 1 Jahr viele Blicke schauen auf uns wenn sie , wie gestern keinen Hut in der Sonne trägt, keine Windel an hat oder immer noch nicht „richtig“ isst..aber ich weiß genauso völlig SELBSTBESTIMMT ist der richtige Weg!! Schließlich ist mein ÄLTESTER schon 15 und ich finde wir haben das gut hingekriegt..oder besser er hat das gut hingekriegt 😉
DAUMEN HOCH RUTH
⁷Als Erwachsener habe ich eine Aufgabe: meine Kinder zu schützen. Ein einjähriges Kind hat doch nicht die Weitsicht, was passieren kann, wenn es keine Mütze trägt.. Sonnenstich… Will es keine Sonnencreme und in die Sonne, dann wird das erlaubt? Geht gar nicht. Da drückt man sich vor seiner Verantwortung
…
Wir lassen unseren 9 monate alten Sohn von Anfang an selbst bestimmen wann er wie einschlafen möchte. Und es ist das schönste was es gibt! Ich höre oft von anderen Müttern wie schrecklich die nächten und die Abende sind – das kenne ich gar nicht.
Unser Sohn zeigt auch mit seinem jungen Alter wann er müde ist und dann erledigen wir Dinge wie wickeln, Schlafanzug anziehen, waschen usw. Dann geht es in sein Kinderzimmer. Wir kuscheln, betrachten gemeinsam das riesen tierbild und lesen eine Geschichte. Er zeigt selbst wenn er ins Bett möchte dann lege ich ihn hin. Manchmal spielt er noch mit seinem stofftier oder der kuschelwindel, manchmal schläft er gleich ein. Ich bleibe bis er schläft. Untertags ist es auch so – er schläft wann ER will. Egal ob im Kinderwagen, im Auto oder im Bett wenn er nicht mehr spielen möchte. Ich liebe es 🙂
Liebe Monika,
wie schön zu lesen!
Grüße, Ruth
Ich muss sagen, dass ein rein selbstbestimmtes Einschlafen bei unserem großen Kind nicht wirklich möglich ist. Es wehrt sich schlicht und einfach gegen den Schlaf. Es kann hundemüde sein, wenn es das merkt, hält es sich künstlich wach – mit Zappeln, mit Schreien usw. Wahrscheinlich hat es einfach Angst etwas zu verpassen. Beziehungsweise ist es auch sehr empfindlich und nimmt äußere Einflüsse recht ungefiltert auf. Es braucht also eine intensive Einschlafbegleitung, Dunkelheit, Ruhe, Rituale. Und da muss ich es beim ins Bettbringen auch immer wieder zu Ruhe ermahnen, sonst fängt es immer wieder an mit Rumturnen und Reden. Einschlafen im Auto war schon immer schwer.
Und ich erinnere mich noch an die Worte meiner Schwiegermutter, die meinte ich solle das Kind doch einfach mal im Wagen rumschieben und gucken lassen, dann schliefe es schon ein. Haha, mein Kind schläft einfach nicht von alleine ein. Nein, wenn es müde ist, ist es schlecht gelaunt, weinerlich und fies. Oder es dreht richtig auf, schreit, hüpft rum und flippt aus. Ich muss das Kind deswegen einbremsen, weil diese Situationen sonst vollkommen aus dem Ruder laufen. Und die Übermüdung sammelt und steigert sich mit der Zeit. Auch steht das Kind in der Früh hundemüde auf, reibt sich die Augen, ist schlecht gelaunt, aber es kann nicht weiterschlafen, wenn es hell ist oder schon jemand wach ist. Aber wir kommen klar damit.
Abzuwarten bis es selber entscheidet müde zu sein und ins Bett geht, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, dass es für dieses Kind nicht der richtige Weg ist.
Aber ich war da ähnlich und kann mich ganz gut reinversetzen und weiß somit was einem da am besten Helfen kann. Wenn man an seinem Kind ähnliche Eigenschaften entdeckt, die man auch hat, finde ich es sehr hilfreich zu überlegen was einem in so einem Moment selbst am Besten hilft/half/geholfen hätte.
Dafür kann ich dem Kind in anderen Bereichen total viel Freiheit lassen, weil es sich, besonders bei Bewegungssachen, sehr gut selbst einschätzen kann.
Hallo Katharina,
eines meiner Kinder ist auch so – das begleite ich natürlich so, wie es das braucht, um einschlafen zu können. Es entscheidet aber selber, wann.
Schön, dass ihr da eine gute Lösung gefunden habt!
Grüße, Ruth
Hallo,
wir hatten nach stundenlangem gequengel und noch was vorlesen und nochmal kuscheln und nochmal dies und nochmal das unsere Taktik geändert. Sie durfte dann einfach selber noch ein wenig im Buch Blättern im bett, oder hat die motorikschleife mit ins Bett bekommen. Was eben gerade
Interessant war. Und ab da war alles gut. Wir haben anfangs etwas ungläubig immer wieder gelauscht an der tür, aber sie hat dann eben noch 10minuten gespielt und ist dann selber ohne weiteres gemurre eingeschlafen. Wir haben das nach einiger Zeit auch fürs mittagschläfchen so übernommen. Dann spielte sie eben bspw. noch 1h und ist dann eingeschlafen. Wenn dann gelegentlich nochmal geschaut wurde ob mama und papa noch was anderes machen, haben wir immer gesagt „zurück in dein Zimmer und ruhen bitte“. Nur bitte nicht den Fehler machen auf die bitte, mitzuspielen, eingehen. Ruhen ist ruhen, nicht Spielzeit mit mama oder papa, sonst wird es zum Ritual und mittagschlaf bekommt dann die Bedeutung einer einzelspielstunde.
Soweit unsere Erfahrung zu unserer Tochter. Wichtig ist halt immer… Dein Kind ist dein Kind. Tipps wie das haben wir früher immer so und so gemacht sollte man geeignet bewerten und entsprechend umsetzen oder eben auch nicht umsetzen. Du weißt am besten wie dein Kind tickt. Oder du findest es dann halt heraus. Auf jeden Fall viel Spaß und manchmal eben kraft dabei wünsche ich euch
Lieber Willy,
als Methode mag das funktionieren – was ich aber in eurem Beispiel lese, ist, dass ihr euer Kind als Antagonistin wahrnehmt. Nicht einreißen lassen, sonst passiert bestimmt dies oder jenes… Diese Gedankenkonstrukte hindern Eltern sehr oft daran, bedürfnisorientiert und im Moment zu handeln.
Aber schön, wenn das so für euch gut ist.
Grüße, Ruth
Dass muss ich mir nochmal durch den Kopf gehen lassen. …
Hallo Ruth,
Das Stichwort Selbstregulation im Schlafkontext hat mich gerade sehr angesprochen.
Seit Längerem schon gestalten wir unsere Abende mit den üblichen Abläufen bis hin zum Bücherlesen und Kuscheln zum Schluss. Mein Sohn (17 Monate) zeigt mir schon seit langem sehr gut wann der richtige Zeitpunkt zum Einschlafen gekommen ist, wendet sich dann von dem Buch ab und möchte an der Brust trinken. So schläft er dann ein. Das klappt beim Einschlafen wunderbar und ich möchte daran rein gar nichts ändern.
Jedoch habe ich (auch er?) nun was das Weiterschlafen betrifft Probleme. Bei uns hat sich leider eingeschlichen dass er nach fast jeder Schlafphase wieder aufwacht und sich nur nuckelnd an der Brust beruhigt. Es ist ein richtiges Ritual geworden, hat sich ziemlich verfestigt. Normales Beruhigen akzeptiert er nun nicht mehr. Ich dachte damals es wäre nur eine Phase – wie so oft – die vorübergeht doch das war es leider nicht. Es ist für mich sehr anstrengend, jedoch vielleicht auch für ihn? Schließlich ist er ja richtig abhängig und alles andere als fähig zum autonomen Schlaf. Ob das wohl für ihn auch so anstrengend ist, jedes Mal aufzuwachen und nach der Brust verlangen zu müssen? Ich frage mich wirklich ob das noch im Sinne meines Kindes sein kann, da es sich eben eigentlich nicht mehr selbst regulieren kann und zum Weiterschlafen so angewiesen ist auf die Brust. Klar, so kleine Kinder brauchen uns, doch trotzdem frage ich mich wie ich seine Selbstregulation und Autonomie fürs Weiterschlafen etwas fördern kann? Oder wäre wirklich nur ein Umlenken auf ein anderes Ritual möglich?
Kannst du dir vorstellen dass bei aller Begleitung und Hilfe durch die Nacht, die Kinder ein Stück weit auch ihre Selbstregulationskompetenzen verlieren bzw nicht ausbauen können, wie zb in meinem Fall? Ich jedenfalls zweifle gerade heftigst…
Danke!
Judith (die im Umfeld gerade ständig von durchschlafenden Kindern durch Abstillen hört…)
Ich glaube, du kannst das beruhigt als Phase abtun (sehr typisch in dem Alter) und gut für dich sorgen. Es geht vorbei. ‚Etwas Fördern‘ kannst du da nix.
Grüße, Ruth
vielen Dank für deine Antwort!
Hallo erstmal
Wann lernen Kinder aut ihr schlafbedürfnis und die Signale ihres Körper zu hören und entsprechend zu handeln?
Seit einiger zeit lassen wir die Kids selbst entscheiden wann Sie ins Bett gehen aber sie gegen nicht Spielen spielen toben und spielen und dann irgendwann auf dem Teppich einschlafen oder auf der Couch.
Langsam zerrt es an allen Nerven da die Laune müder Kinder nicht die beste ist.
Wenn wir Ihnen das Bett oder Schlaf anbieten dann wollen sie nicht oder sind nicht müde.
ich weiß da nicht weiter
Liebe Madlen,
wenn eure Kinder bisher mit mehr oder weniger sanften erzieherischen Mitteln ins Bett gebracht wurden ist das ein harter Cut. Mach langsam! Du musst erstmal das neue Mindset wirklich fassen und begreifen. Du musst erstmal ins Vertrauen kommen. Und DANN kannst du Schritt für Schritt weniger erziehen.
Wirf nicht alles über Bord und erwarte, dass es funktioniert. Es geht eben darum, dass niemand mehr funktionieren muss.
Solange du erwartest, dass deine Kinder sich irgendwann so verhalten, wie du es erwartest, erziehst du sie. Du nimmst sie nicht als gleichberechtigte Gegenüber wahr sondern willst, dass sie dank der Methode ’selbstbestimmt‘ schlafen. Aber das ist nicht Selbstbestimmung.
Ich bin absolut sicher, wenn du diesen Gedanken aufgeben und deine Kinder ohne Ziel und ohne Output-Gedanken in den Abend begleiten kannst – immer gewahr deiner eigenen Möglichkeiten und denen der Kinder, kannst du Schritt für Schritt loslassen und endlich ECHTE Beziehung passieren lassen. Ohne Ziel.
Das ist nicht einfach. Aber wunderbar.
Grüße, Ruth
Danke erstmal für deine Antwort
Da muss ich erstmal drüber nachdenken und das mit in die Familie nehmen.
Danke
Ich habe da ein paar praktische Fragen bzw. Würde ich die gerne die Tage mal eine Mail schicken um da mehr zu erfahren bzw. Mich auszutauschen.
Liebe Madlen,
unter info@umzug.unerzogen-leben.com kannst du mit mir ein kostenloses Erstgespräch für eine Beratung vereinbaren. Da stellst du mir dann alle deine Fragen, wenn du magst. Und wenn du noch mehr Begleitung brauchst, kannst du sie als Beratungspakete buchen. Da stehe ich dann ein paar Wochen an deiner Seite und wir gucken, wie wir euch helfen können.
Alles Liebe, Ruth
Ich habe hier auch ein Exemplar (Bub, 6 Jahre), dem es immer schon sehr sehr schwer gefallen ist, einzuschlafen und der es auch immer noch nicht will (Schlafen gehen). Er ist einer, der auch hundemüde noch weitermacht und dann irgendwo am Teppich einschläft aber leider bis dahin nicht der „Ruhig-vor-sich-hin-Spieler ist. Es gibt mal bessere mal schlechtere Phasen. Die Mittlere (Mädchen, 4 Jahre) macht sich meistens, wenn sie müde ist, selbstständig fertig und geht dann auch ins Bett. Ich glaube, es gibt einfach solche und solche Kinder. Ich bin mit den Dreien (die Kleinste ist 1,5 Jahre) meistens am Abend alleine. Mittlerweile können sich die zwei Großen manchmal schon ganz nett alleine beschäftigen, während ich die Kleine in den Schlaf begleite. Wenn sich der Große aber ärgern muss, weil ich grade nicht das machen kann, was er gerne hätte, wird er laut und stampft vor allem mehrfach mit den Füßen auf den Boden. Unsere Nachbarn sind leider extrem Geräuschempfindlich und das setzt mich enorm unter Druck und meine Geduld nach einem langen Tag mit drei Kindern lässt, je später es wird auch nach.
Und die Lärmsache wird natürlich auch immer belastender für mich, je später es wird. Ich weiß, dafür gibt es kein Rezept aber ich hatte das Bedürfnis, mich zu dem Thema zu äußern, da es schon immer „UNSER“ Thema war (Sowohl meines als Kind, als auch, zwischen meinem Sohn und mir.)
Liebe Ruth! Ich bin erst vor kurzem auf unerzogen gestoßen und habe großen Gefallen daran gefunden, zumal ich (glaube ich) aus reiner Intuition schon sehr viel unerzogen (vor)gelebt habe. Meine Söhne sind 23 und 4 Monate, beides Stillkinder. In der Mitte der zweiten SS habe ich den Großen nach Gordon nachts abgestillt (allerdings viel viel langsamer und in kleineren Schritten), da er ein sehr schlechter Schläfer war und ich die Befürchtung hatte dass ein mögliches zweites nachtaktives Kind mich an meine körperlichen und seelischen Grenzen bringen könnte. Unsere Abende sehen folgendermaßen aus: Wir machen uns gemeinsam bettfertig : Es wird meistens leidenschaftlich geduscht/gebadet, Pyjama angezogen, Zähne geputzt . Dann gibt’s eine Folge von Micky Maus während der Große stillt. Anschließend geht er meistens mit Papa ins Bett, turnt und quatscht im abgedunkelten Zimmer bis er irgendwann einfach einschläft. Das kann 10 min dauern, aber auch 45h. Manchmal weint er weil er lieber mit mir gehen möchte, aber ich den Kleinen grad einschlafstille und nicht mitgehen kann. Bei mir bleiben geht allerdings nicht da er wenn er müde ist nur noch Busen haben will. Das kann ich ihm aber nicht geben da ich beide nicht zugleich stillen kann. Ich habe es versucht, aber das halte ich nicht aus. Er beginnt wenn er müde ist seinen Bruder zu schlagen weshalb wir uns eben räumlich trennen. Ich frage mich ob wir da nicht auch trotzdem eine selbstbestimmte Lösung für ihn finden können. Denn er geht ja eigentlich ins Bett wann wir ihn bringen und
nicht wann er will.
Und wie ist das überhaupt mit dem stillen? Wenn er Selbstbestimmung stillen dürfte dann würde er tagsüber nix anderes machen. Ihn lassen geht schon allein wg seinem Bruder nicht und weil es mich massiv über meine Grenzen bringen würde. Ich sehe keine Möglichkeit es hier unerzogen zu leben!
Liebe Greta,
Selbstbestimmung bedeutet nicht, dass die Kinder ALLEINE bestimmen, vor allem nicht, wenn es auch deinen Körper mit betrifft. Beim Stillen würde ich immer schauen ‚wer leidet mehr?‘ und danach handeln. Ganz individuell und situationsbezogen.
Und was das Schlafen gehen angeht: Wenn es euch allen damit gut geht, lass es so. Wirklich. Es gibt keinen unerzogen-Award oder ein Rezept. Was euch gut tut, IST gut. Wenn dein Kind nicht einverstanden ist UND ihr die Möglichkeit habt, es zu ändern, dann ändert es. Sich aber Stress zu machen, wo es gerade keine andere Lösung gibt oder das Kind zufrieden ist, das lass mal 😉
Alles Liebe, Ruth
Vorweg: Ich erziehe mein Kind gern. Natürlich ohne körperlicher Gewalt – aber ich bin einfach der Meinung, ohne Regeln und, wenn nötig, Konsequenz geht es nicht.
Als Beobachter interessiert mich aber das Unerzogen-Konzept. Speziell zum Thema schlafen hab ich eine Frage. Dass ein Kind nicht schlafen soll, wenn es einfach nicht müde ist – geschenkt. Oft ist es aber so, dass das Kind völlig übermüdet ist, aber aufgedreht. Als Eltern kann man das ja irgendwann beurteilen. Tut man dem Kind nicht eher einen Gefallen, wenn man „festlegt“, dass jetzt Schlafenszeit ist? Als dass man es bis zur völligen weinerlichen Erschöpfung wach bleiben lässt?
Vorweg: Es ist kein Konzept. Es ist eine moralische Haltung. Die Kinder werden nicht allein gelassen. Es geht darum, ihnen Hilfe anzubieten aber nicht mit Macht aufzudrängen. Co-Regulation ist das Stichwort. Einem müden Kind würde ich helfen, wo ich kann – aber es eben nicht zwingen, weil das seine körperliche Integrität kränkt.
Es ist wie bei einem Erwachsenen: Wenn mein Mann am Abend einen spannenden Film guckt und ich aber weiß, dass er morgen früh raus muss, würde ich ihm das sagen. Ich würde ihm auch gerne einen leckeren Tee machen oder was auch immer er braucht, damit es ihm gut geht. Weil ich ihn liebe und ihm gerne helfe. Ich würde aber nicht seinen Film ausschalten und ihn ‚zu seinem eigenen Besten‘ ins Bett zwingen. Da würde er sich zu Recht empören.
Das ist wirklich eine schwere Frage. Generell kann man aber davon ausgehen, dass nicht nur Feen beteiligt sind, sondern auch Hexen, Kobolde oder Geister, die nach der Aussage meiner Tochter übrigens nach Erdbeer schmecken und einfach aufgegessen werden können.
Ahja und das mit dem abends zurückziehen mache ich auch, klappt prima. Vor allem wenn ein zweites Alternativbett im Kinderzimmer steht und Tochter sich dann wirklich aussuchen kann wie lang sie noch (leise) spielt. So kann sie gerade in der jetzigen Regressionsphase mal klein sein und von mir in den Schlaf geknuffelt werden oder groß sein und ganz alleine (voll cool äy) ins Bett gehen ohne die doofen Großen 😛
lg
Anke
Meine Tochter, 7 Jahre alt, hat auch Schwierigkeiten in den Schlaf zu finden und loszulassen. Mich treibt das manchmal schon in den Wahnsinn. Ich bin Alleinerziehend und es war schon immer so, das sie nicht viel geschlafen hat. Ich dachte irgendwann wird das besser, aber seitdem sie in die Schule geht ist der Druck noch größer. Ich habe viel probiert. Aber ich will und brauche irgendwann einfach Ruhe..und meine Tochter steht manchmal verzweifelt und schreiend vor mir…möchte schlafen, kann aber nicht und setzt sich selber sehr unter Druck. Ich schaffe es nicht immer ruhig zu bleiben bzw. wenn ich äußerlich ruhig bin aber innerlich nicht, merkt das meine Tochter genauso und dreht noch mehr auf. Ich lese ihr vor und gebe Struktur, sage aber auch nicht du musst schlafen und trotzdem steht sie immer wieder auf…geht noch zehnmal aufs Klo und ich weiß gerade nicht wie ich ihr helfen kann, bzw. was eigentlich das Problem ist. Sie sagt immer Mama du mußt da was machen…Aber nichts ist wirklich recht. Wenn ich mich zu ihr ins Zimmer lege geht es schneller…aber dann schlafe ich zu früh mit ihr ein und bekomme massive Schlafstörungen.
Liebe Ruth,
danke für diesen Artikel. Er gibt mir nochmal etwas Sicherheit.
Eine Frage habe ich dennoch. Unser Sohn ist gerade 2 geworden. Wir kuscheln abends im Bett zu seiner typischen Schlafenszeit.
Aber bis dahin arrangieren wir uns gerade und wirklich abschalten kann ich da nicht. Abends schaue ich mit meinem Mann gern mal eine Serie um abschalten zu können. Diese sind nicht kindertauglich.
Du schreibst davon auch mal mit den Kindern abends einen Film zu sehen. Was schaut ihr dann, wie handhabt ihr soetwas?
liebe Grüße
Wir gucken kindertaugliche Dinge.
Grüße, Ruth
Zu Punkt 4: Wieso müssen sich die Leute immer „von etwas abgrenzen“ statt sich einfach auf etwas anderes zu konzentrieren?
Sprachwissenschaftlich macht das einen großen Unterschied.
Den Unterschied zwischen Ablehnung/Trennung und Offenheit/ Verbundenheit.
Ich würde sehr gerne die Studie lesen, dass die Erwartungen wann ein Kind durchschlägt kulturell geprägt ist. Wo finde ich denn diese tolle Erkenntnis? Würde das gerne anderen zeigen die Studienfans sind ? vielen Dank liebe Grüße Julia
Hallo Ruth, vielen Dank für den tollen Artikel. Mein Zwerg ist 3,5 Jahre alt und wurde noch nie gezwungen, im Bett zu bleiben oder schlafen zu gehen. Wir ziehen auch keinen Schlafanzug an und konnten auch sonst kein Ritual etablieren. Im Gegenteil, wenn wir versucht haben, ihm mit einem abendlichen Ritual das Einschlafen zu erleichtern, dann ging das grundsätzlich nach hinten los.
Aber wenn wir die Tage/Abende einfach laufen lassen, dann ist jeglicher Rhythmus futsch und die Stimmung tagsüber im Eimer. Wir hatten das eine zeitlang mal versucht, aber unser Zwerg wird aggressiv, zerstörerisch, völlig überdreht und sehr, sehr laut. Und ich schaffe dann spätestens nach ein paar Tagen nicht mehr, für unsere Beziehung Verantwortung zu übernehmen.
Also fahren wir jeden Abend noch eine Kleinigkeit besorgen, so dass er dann im Auto einschlafen kann.
Du meintest weiter oben, dass manche Kinder eventuell Hilfe brauchen. Hast du einen Tipp, wie so eine Hilfe noch aussehen könnte?
Hallo! Seid ihr denn unzufrieden mit eurer Lösung? Das wird vermutlich nicht immer so bleiben…
Hallo Ruth, sagen wir mal so, zufrieden sind wir nicht. Ist schon viel Fahrerei. Und natürlich finde ich es auch schade, dass ich ihn nicht einschlafbegleiten kann. Kennst du Fälle, in denen das ähnlich lief? Was denkst du, wie sich das ändern wird? Er möchte jetzt schon manchmal nicht mehr Auto fahren abends. Wenn wir es nicht tun, dann geht er bis zu 6 Stunden(!) später schlafen und der Teufelskreis beginnt. Daher haben wir nun angefangen, einen Abend zu fahren, einen Abend nicht. In der Hoffnung, dass wir ihm so vielleicht helfen, sich und seine Bedürfnisse besser kennenzulernen. Was denkst du darüber? Danke nochmals!
Liebe Ruth, während mein kleiner Mann neben mir schläft, habe ich einige Zeit am Handy herum zu daddeln. So bin ich über viele verschiedene Blogs auf Deinen gekommen. Schlaf. Ja das gute Thema schlafen. Ich stelle mir nun vor, wie mein 19 Monate junger Bub ca 19h ins Bett gebracht wird und schläft. Ach was hätten Mama und Papa/ Frau und Mann für eine ruhige Zeit. Wahnsinn! Ein Traum! Ja aber so ist es nicht.
Der kleine Donnergott der schläft halt nicht den Kulturschlaf. Er hat wohl meinen Schlafrhythmus bekommen. Er ist vor 23h kaum ins Bett zu bekommen. Selten dass er vorher schläft und „durchschläft“. Am Abend ist hier richtig was los. Spielen, Bücher anschauen, fange spielen, legos ausräumen, wieder mit dem Wutsch fahren und dann doch wieder zurück zu den Büchern…
Anfangs war es einfach. Wir waren müde, da haben wir den kleinen Mann einfach mit ins Bett genommen, er durfte stillen und dümpelte dann so beiläufig ins Traumland. Einfach und komplikationslos könnte man sagen.
Ja jetzt ist es ja so, dass Kinder dann auch schon bald selbst bestimmen wollen – sehr bald, viel zu bald 😛
Ich musste feststellen, dass das ganze nicht mehr so einfach war. Ich unternahm noch einige Versuche dem kleinen „beizubringen“, dass man doch „früher“ schlafen könne. Vergebens. Sehr Bald haben wir unsere Versuche eingestellt. Oh und wir waren kreativ. Pezziball, Baden, feste Rituale, Auto fahren, auspowern lassen etc… Das wichtigste aber: Immer mit Geduld und ohne zwang!
Er wird schlafen wenn er es kann. Am liebsten und eigentlich auch nur (abgesehen vom schlafen im Auto), beim stillen.
Wir sind dazu über gegangen, den Abend einfach „langsamer angehen zu lassen“. Er ist ohnehin wach. Oft sind wir den ganzen Tag unterwegs, kommen etwas später heim, können so noch wunderbar im Garten spielen. Wir essen etwas später unser Abendessen, lassen uns dafür viel mehr Zeit, wir haben kein Tv mehr an, Musik läuft nur wenig und leise. Wir sitzen viel mit ihm zusammen und soielen ausgiebig mit ihm. Nach dem Abendessen wird immer geduscht, dann gibt’s eben Schlafkleidung und er saut noch eine gut weile durch die Wohnung. Was soll ich sagen: Es klappt wunderbar ohne zwang, wenn auch später. Mittlerweile sagt er dann „Bubu“ für schlafen oder er mag seine „Miii“ zum einschlafen stillen. Wir hatten niemals diesen berühmten „Kampf ums schlafen“.
Sie sind eine so kurze Zeit so klein, diese wenigen Jahre zu investieren um ein langes, langes Leben glücklich starten zu lassen ist ein Geschenk.
Liebe Ruth .
Erstmals vielen dank für die ganze Mühe die du dir machst.
Mich hat es erreicht schon eine Weile.
Ich würde sagen Ohne deine Hilfestellung und deiner Inspiration und deinen Artikeln würde es mir und meinen Kind nicht so gut gehen.
Habe immer nach meinen Bauchgefühl gehandelt und gleichzeitig Erzogen . Ich kann mich immer mehr Lösen .
Durch deine Hilfe und meinen Umsetzen geht es mein Kind Gott sei dank viel besser.
Auch die Gruppe in Facebook unerzogen Leben abgefahren die ganzen Herzlichen Menschen.
wollte dir Anerkennung und liebe Grüße ausrichten.
Doch hab ich noch eine Frage die mich sehr beschäftigt .
Selbstbestimmtes Schlafen funktioniert bei uns nicht.
ich bin der Meinung er braucht seinen Schlaf .
ich mache eine Ausbildung und daher muss er früh aufstehen und sehr früh im Kindergarten sein .
Erkläre ihn immer das der Körper schlaf braucht und Energie sonst sind wir nicht fit für den Tag haben schlechte Laune bla bla bla..
Hilft alles nix also dränge ich ihn ins Bett liege ca. 1 Stunde neben ihn singe und Kuschel mit ihn dabei macht er immer Quatsch und obwohl ich schon sehr gelassen bin merke ich wie wütend ich werde und dann kann es schon mal sein das ich Lauter werde oder Schimpfe weil ich dann Druck bekomme ich müsste ja noch duschen die wäsche machen lernen das was man Tagsüber halt nicht schafft weil ich mich lieber gerne auf Spielplätzen wald oder wo anders mit ihn aufhalte weil ich sowieso seitdem ich meine Ausbildung mache weniger zeit für ihn habe .. ja alles hab ich noch nicht ablegen können wie du liest.
Ich weis mir langsam nicht mehr zu helfen .
Auf der einen Seite möchte ich das er früh schlafen geht damit er morgens nicht Müde und schlecht gelaunt ist.
auf der anderen Seite habe ich druck Wäsche lernen duschen …
und dann ist da diese Stimme das schlechte gewissen was mir sehr deutlich macht das mein Kind ein eigenständiges wesen ist.
ich mir auch nicht vorschreiben lassen würde wie und wann ich ins Bett zu gehen habe.
HILFEEEEE!!!!!!!
Ich bin auch der Ansicht, dass Kinder lernen sollten, ihre Bedürfnisse zu erkennen und danach handeln zu können, ABER ich glaube nicht, dass das so schnell geht, dass sie so früh mit solchen Entscheidungen alleine gelassen werden können. Und ja, ich als Mama weiß ganz oft besser was die Bedürfnisse meines Kindes sind. Ich weiß, dass er Pipi muss, wenn er nicht mehr still stehen kann, auch wenn er es leugnet. Ich weiß, dass er Hunger hat, wenn er mies drauf ist und ich weiß auch, dass er todmüde ist, wenn er kaum noch stehen kann und mir entgegen brüllt „Neeeeeeeein, ich bin noch fit“ *heul* (ich denke den Tonfall kennen alle Eltern). Und weil ich seine Bedürfnisse besser erkenne als er, übernehme ich die Verantwortung und helfe ihm sie zu erkennen und zu befriedigen. Ich gehe mit ihm aufs Klo, stelle ihm was zu essen hin und schicke ihn ins Bett (und erkläre wieso). Zum pinkeln, essen und schlafen kann ich nicht dennoch nicht zwingen – klar.
Aber ein Kind, das mir eben noch erzählt es wäre gar nicht müde und dann innerhalb von 1min schläft das war eben doch müde.
Es kann sein, dass es Kinder gibt, die das können. Mein 2jähriger ist deutlich kompetenter als mein 4jähriger seine körperlichen Bedürfnisse zu erkennen, aber manche können es nicht, lernen es auch nicht in ein paar Tagen oder Wochen und brauchen da klare Ansagen von den Eltern. Bei mir muss kein Kind schlafen, das nicht müde ist, alleine schon gar nicht. Aber müde Kinder, die nur zu aufgedreht sind, die schicke ich bestimmt und klar ins Bett und sorge auch dafür, dass sie versuchen zu schlafen. Wer ruhig daliegt, Augen zu und nicht einschläft, der darf gerne nochmal aufstehen. Oder wer im Bett lesen mag und dabei nicht einschläft – auch ok. Aber hätten meine Kinder freie Hand, hätte ich hier jeden Abend völlig überdrehte Kinder. Und nein, ich kann mich nicht rausziehen und für mich sorgen, sie sind 2 und 4, gerade wenn sie müde sind machen sie viel Blödsinn, Unordnung und verletzen sich auch gegenseitig und selbst leichter. Sie vor dem Tablet zu parken mit einem Film fände ich auch wirklich daneben, das hat so Suchtpotential, das erleichtert ihnen nicht alleine schlafen zu gehen.
Zu ignorieren, dass man selbst Bedürfnisse hat, z.B. nach Ruhe und Zeit mit dem Partner finde ich geradezu fahrlässig. Ich bin sicher, dass unsere Ehe die gemeinsame Zeit ohne Kinder abends dringend nötig hat. Und wir als Einzelpersonen auch. Deshalb müssen müde Kinder ins Bett bei uns, ob sie das wollen oder nicht.
Ja, ich habe die Kinder gewollt, und ich übernehme Veranwortung. Für mich als Mensch, für uns als Paar und für meine Kinder. Wenn ein Kind mich abends oder nachts braucht, bin ich immer zur Stelle, aber ein Szenario wie im Text beschrieben finde ich wirklich schlimm. Ich bin die Erwachsene, ich habe alle Bedürfnisse im Blick, daher setze ich sowas durch. Nicht lieblos, nicht indem die Bedürfnisse ignoriere, sondern indem ich sie erkenne und helfe sie zu erfüllen. Würde ich jeden Abend nur versuchen zu überleben, dass meine Kinder nicht schlafen gehen obwohl sie müde sind, dann würde das System hier bald zusammen brechen. Und ja, meine Kinder sind nie gerne freiwillig schlafen gegangen, auch wenn sie noch so müde waren. Ich kenne durchaus auch andere Kinder, da mag das gehen.
Liebe Ruth, vielen Dank für diesen sehr interessanten Artikel, der bei uns gerade gut passt.
Ich frage mich, ob es gegen deine Philosophie sprechen würde, wenn ich meinen Kindern einen räumlichen Rahmen am Abend geben würde, also z.B. dass sie sich in ihrem eigenen Zimmer beschäftigen können, bis sie schlafen gehen wollen? Liebe Grüße, Sandy
Toll, dass du nochmal explizit auf die Selbstvestimmung und die Selbstregulation eingehst. 2 sehr wichtige Punkte! Ja, die Sache. Ist dem Kinderschlaf! Oft ein leidiges Thema. Aber nicht, wenn man es mit Gelassenheit probiert, so wie ich: http://fulltime-mami.blogspot.com/2017/12/kinderschlaf-meine-tipps-fur-mehr.html
Schau gern mal rein ?
Liebe Ruth,
Vielen Dank für sein schönen Artikel.
Auch hier ist Schlaf immer mal wieder eine ganz schön schwierige Sache.
Seit wir unserem Sohn wieder sowohl mittags und auch abends anbieten gemeinsam ins Bett zu gehen und das auch immer zu einer ähnlichen Zeit wird es viel einfach für alle. Entweder es klappt oder wir stehen nach einer Kuschelrunde wieder auf.
Im moment muss ich abends immer nochmal an den Schreibtisch um zu lernen – da habe ich natürlich oft so ein Gefühl von ‘es muss klappen, jetzt brauche ich ruhe’ – natürlich klappt es dann nicht 😉 mein Sohn kriegt das natürlich mit!
Also übernimmt mein Freund an solchen Tagen die Abende.
Unser Sohn ist erst 18 Monate, da ist das mit dem alleine ins Bett gehen noch nicht so, aber wir machen es jetzt einfach oft so, dass wir einen ausgedehnten Abend Spaziergang gemeinsam machen. Entweder er schläft ein und wir legen ihn danach ab oder wir hören einfach gemeinsam Vögeln im Wald zu oder gehen auch mal als Familie zu unserem Stammcafe und holen uns noch ein Bier. Je klarer für uns alle ist, dass unser Sohn halt schläft wann er schläft, desto einfacher – und trotzdem ist das natürlich auch eine Herausforderung!
Das schreibe ich übrigens gerade mit schlafendem Kind im Tuch – ganz ohne Druck ist er heute nach zwei Schritten schon eingeschlafen.
Hallo mein Sohn ist 9 Monate.Funktioniert diese selbstbestimmte schlafen da auch??? Wie erkenne ich es.Mal schläft er gleich ein , wenn man ihn hinlegt und mal turnt er rum…und ich möchte ihm und uns gerne ermöglichen seinen Körper selber kennen zu lernen….bitte um Hilfestellung…
Mfg Betti
Er wird müde und du begleitest ihn. Selbst ist nicht alleine!
Was heißt denn selbstbestimmt schlafen? Unsere Tochter ist fast zwei und schläft nur ein, wenn wir sie tragen. Wir schauen, ob sie sich die Augen reibt oder gähnt. Ehrlich gesagt bringt uns das ziemlich an unsere Grenzen, da sie je später es wird umso mehr nach uns verlangt. Und ich kann auch nicht so gut abschalten, wenn sie noch wach ist und rumwuselt.
Hallo liebe Ruth!
Ich bin neu bei dir, finde deinen Blog toll und versuche auch seit ca. einem halben Jahr, seit ich auf jesper Juul gestoßen bin, immer mehr auf Erziehung zu verzichten (meine Tochter ist jetzt 2) Ich zwinge sie nicht mehr schlafen zu gehen und sie sagt auch schon häufig, dass sie müde ist und eine wasserflasche im Bett trinken und kuscheln mag was meistens zum einschlafen führt. Was ich allerdings noch ab und zu mache, ist sie zu wecken wenn sie mittags länger als eine Stunde schläft. Manchmal ist das kein Problem, manchmal ist sie danach aber sehr schlecht gelaunt. Vermutlich ist das eine Grenzüberschreitung und ich sollte sie schlafen lassen bis sie selbst aufwacht, aber es fällt mir sehr schwer. Mein Freund und ich genießen die Zeit abends zu zweit so sehr und wenn sie zu lange Mittags schläft fehlt uns diese Zeit einfach. ich selbst bin auch der Typ Mensch der einen Wecker braucht da ich von selbst nicht aufwache (auch mein Freund ist so) und da frage ich mich ob es wirklich so schlimm ist wenn wir sie ab und zu wecken. Ich freue mich über einen Tipp. liebe Grüße, Elena
Moin! Nein, das finde ich komplett okay. Ich würde von Situation zu Situation schauen was gerade für euch alle wichtiger ist. – Ruth
Sorry, aber ich finde den Artikel mies.
Bei Kleinkindern von Selbstbestimmungs-Blabla, „körperliche Autonomie“ zu sprechen…Ich traue uns Müttern durchaus zu zu sehen, ob unsere Kinder müde sind, auch wenn sie im Trubel des Alltags noch nicht selbst gemerkt haben. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie können die Situation nicht objektiv beurteilen. Das macht sie nicht unvollständig, sondern einfach noch reifend und schutzwürdig. Ich muss meine Kinder beschützen, vor Selbstüberschätzung und vor Überlastung. Und genau so muss ich mich selbst schützen. Ein „Kind mit in die Badewanne nehmen“, mit ihm abends durch die Gegend rennen, das ist bestimmt sehr entspannend für beide und sorgt am nächsten Morgen sicher für ausgeschlafen gute Laune.
Also: Ja, ich mache meinen Kinder halb 8 das Licht aus. Ja, manchmal können sie nicht sofort einschlafen, aber das erwartet ja auch keiner. Ja, sie liegen dann da im Bett und das auch noch alleine. Und das auch noch fast jeden Abend. Und JA!!! meine Kinder und wir sind damit sehr zufrieden. Und JA!!! meine Kinder fühlen sich geliebt. Dieser Ablauf ist normal. Unsere Kinder liegen alleine im Bett, spielen oder erzählen vor sich hin und haben einfach mal Zeit für Langeweile und Abschalten.
Hast du nie abends in aller Ruhe mit Kuscheltieren „Schule“, oder „Kindergarten“ gespielt, oder ein Buch oder einen Comic im warmen und gemütlichen Bett gelesen? Das Bett ist keine Strafe, kein Wegsperren des Kindes, sondern ein Ort der Gemütlichkeit und des Rückzugs, der Gedanken und Phantasien.
Ich weiß auch nicht wie alt deine Kinder sind, aber ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass nie mal eins die Treppe runterfäll oder ein Feuerzeug findet, wenn du dich schon zurückgezogen hast und deine Kinder vielleicht gerade lieber experimentieren, als dich „besuchen“ wollen.
Hallo! Ich freu mich dass es für dich anders gut passt. Meine Arbeit hier geht immer davon aus, dass Menschen ein Recht auf körperliche Autonomie haben, ja. Da passt unser Menschenbild vielleicht nicht zusammen. Auch ist mir wichtig zu betonen, dass die Achtung vor der Autonomie anderer nicht bedeutet, dass ich sie allein lasse. Meine Kinder werden natürlich ebenfalls begleitet und natürlich helfe ich ihnen auch wenn es ein Problem gibt. Grüße, Ruth
Line, ich finde, dass dein Kommentar einer der normalsten von allen ist. Zum Glück tummeln sich noch normale Menschen im Netz.
1. Zusammenfassung
a) Allgemein zum Artikel
Normalerweise kommt die Zusammenfassung zum Schluss, aber das Folgende erklärt die Schlussfolgerung, und niemand mag lange Texte, daher das wichtigste zuerst.
Ich persönlich finde diesen Artikel ebenfalls etwas oberflächlich. Er gibt sehr pauschale Aussagen zu besten, kritisiert Anderslebende und ist auch an einigen Stellen total falsch. Weiterhin gibt es keine Beispiele, die aus eigener Erfahrung herrühren, was das ganze zu einem großen Bla, Bla macht.
Auf mich wirkt die Schreiberin so, als habe sie keinen Partner bzw. ist nicht mit dem Kindsvater zusammen, bekommt Unterstützung durch die Eltern, lebt auf dem Lande und scheint einen Garten zu haben. Weiterhin scheint sie nicht zu arbeiten.
Dies ist aber nicht das Standardmodel! Wir leben in einer Metropole mit ca. 3 Millionen (!) Einwohnern- unsere Kinder MUSSEN sich an Regeln halten, diese erhält sie am Leben. Wir können nicht unser Kind zum Wildpinkeln in den Garten schicken, und uns akklimatisiert mit einem Buch daneben setzen. Wir haben auch keine Großeltern, denen wir regelmäßig unsere Kinder anvertrauen bzw. Abschieben können. Darüber hinaus müssen wir Arbeiten, teilweise 10 Stunden. Wer natürlich den ganzen Tag keinen Stress oder keine Auslastung hat, kann sein sein allerbestes als allerbestes als allerbeste Person schreiben, da sie den ganzen Tag nichts zu tun hat. Dementsprechend kann man doch so eine Hinterwelt nicht mit dem Rest der Welt vergleichen. Das hört sich zwar jetzt beleidigend an, ist aber nicht viel beleidigender, als das oben geschriebene.
Es wäre jetzt auch nicht zu viel verlangt, wenn die sogenannte „Expertin“ etwas mehr recherchiert hätte, damit der Artikel nicht so oberflächlich bzw. falsch wäre.
b) Allgemein zu Kindern
Grundsatz: ein Kind ist nicht darauf angelegt zu wissen, was gut für einen ist. Ansonsten wird es Spiritus und Gift trinken, um zu lernen, dass es lebensgefährlich und schädlich ist.
Ein Baby ist darauf programmiert zu erforschen, bis es müde umfällt- damit ist der Punkt des Guten überschritten. Eine gute Erziehung erfordert eine gewisse Struktur und Rituale. Dabei sollten die Eltern im Hintergrund sanft das Kind führen und lenken.
Ein Kind muss auch mal lernen, runterzukommen, auch wenn es „noch nicht müde“ ist, in den meisten Fällen ist es doch müde, ist es noch zu aufgekratzt, weil das Gehirn noch nicht richtig dahingehend reguliert ist. Man muss immer im Kopf haben, dass das Gehirn des Kindes anders funktioniert. Ein Kind solange rummachen zu lassen, bis es umkippt, ist gleichzustellen mit einer Mutter, die ihr Kind schreien lässt, bis es ermüdend einschläft. Eine Methode, die funktioniert, aber unterm Strich keine gute Erziehung nach heutigen Standards darstellt. Es geht also nicht darum, ein Kind auf Kommando einschlafen zu lassen, sondern zu zeigen, dass der Körper auch mal Ruhe braucht. Es ist ein Entwicklungsschritt, und genau dafür sind Eltern da! Sie weisen und begleiten das Kind Schritt für Schritt. Ein Kind alleine Machen zu lassen, ist meiner Meinung nach Faulheit und Desinteresse und hat nichts mit Elternsein zu tun.
Was das „alleine“ Schlafen angeht. Ich lasse meist mein Kind nicht alleine Schlafen, es gab aber am Anfang der Autonomiephase eine Zeit, wo mein Kind speziell alleine schlafen wollte. Zu behaupten, dass Kinder nicht alleine schlafen wollen, oder nicht geliebt werden, wenn diese gelernt haben, alleine zu schlafen, ist reine Anmaßung. Hier kann augenscheinlich eher die Mutter nicht loslassen. Das alleine Einschlafen ist ein Prozess der Selbständigkeit, Abnabelung und auch etwas, was ein Kind erlernen muss. Diese Phase ist insbesondere in der Autonomiephase sehr wichtig. Dies dem Kind zu verwehren, ist ein Entzug des Lernprozesses. Später ändert es sich, wenn das Kind lernen muss, mit Phantasie zu Recht zu kommen, und den Schutz bei den Eltern sucht, um vor den Monstern zu fliehen, das ist aber wieder ein anderes Kapitel.
Von welchem Alter sprechen wir eigentlich?! Man kann keine Pauschalratschläge für jede Entwicklungsstufe geben, denn jede Stufe erfordert etwas anderes.
Das einzige, wo ich vollends zustimmen kann ist, dass Eltern sich nicht statisch an Tabellen und Statistiken halten sollten. Diese gelten nur als Orientierung, sind aber kein Naturgesetz. Wenn ein Kind erst mit drei keine Windel braucht, ist es genauso korrekt, als ein Kind, was schon mit zwei trocken ist. Es gibt hierzu kein Gesetz. Beide Kinder machen es richtig.
2. Eltern haben „Kein Recht“
Erziehung hat nichts mit Gesetzen zu tun- liebe sollte das auch nicht. Jeder, der so ansetzen will, sollte sich selbst erst einmal hinterfragen, bevor er meint, sagen zu dürfen, worum es eigentlich geht. Du bist kein Jurist und deine Äußerung ist falsch.
Die Körperliche Unversehrtheit ist zunächst einmal ein Grundgesetz- dies ist ein Abwehrrecht gegenüber dem Staat! Staat, verstehst du?! Wo ist der Staat in der Familie? Darüber hinaus hat jeder Elternteil auch ein Grundrecht auf freie Erziehung. So wie du das Recht hast, dein Kind nicht zu erziehen, haben andere das Recht, ihre Pflicht als verantwortungsvolle Eltern auszuführen. Dass ist das Recht der Eltern gegenüber den Staat. D.h. ICH HABE DAS RECHT!
Nicht nur das Grundgesetz regelt meine Rechte, sondern sie werden komplementiert vom Strafgesetzbuch und dem BGB. Was viele nicht wissen: im BGB gibt es eine Vorschrift, dass Kinder den Eltern zu gehorchen haben und auch sich im Haushalt zu fügen haben… wow, noch mehr Rechte, die mir zur Erziehung zustehen! Das darf ja wohl nicht war sein! Das ist ja der Wahnsinn! Aber gut, dass ein Nichtjurist hier die Welt aufklärt- das ist das Internet der Fehlinformation.
Was der Vergleich mit dem Partner angeht: wow. Was bist du denn für eine Weggefährtin? Natürlich habe ich meinem Partner, wenn er drohte, sich zu überarbeiten, ihn ins Bett geschickt. Oder wenn er krank war- mit ausdrücklichen Befehl sogar. Das nennt man Liebe und Mitgefühl. Mein Partner würde auch nie, niemals meinen, dass ich in seiner Selbstbestimmung eingreife, lol, er kann mich ja verlassen, wenn er will. In einer gesunden Beziehung lebt man nicht neben her, sondern nimmt Verantwortung füreinander. Mein Partner findet es toll gehegt und gepflegt zu werden, und freut sich, dass ich ein Auge auf ihn und vor allem seine Gesundheit habe. Du würdest ja auch nicht deine bettlägerige Mutter in ihrer Pisse und Kacke verrotten lassen, weil „sie sich das selbst ausgesucht hat“. Das ist so eine weltfremde Äußerung, das ist der Hammer.
3. Weil es schadet… ???
Wo sind denn die Studien dazu? Das ist doch nur eine Behauptung. Ich persönlich denke, dass die Aufbürdung von Entscheidungen in so einem jungen Alter, wo das Gehirn dazu noch nicht in der Lage ist, wesentlich mehr schädigend ist, als es spielerisch und begleitend zu fördern.
Eins ist auf jeden Fall Fakt: das kindliche Gehirn ist nicht mit dem eines Erwachsenen zu vergleichen- niemals.
Ein Kind ist nicht in der Lage den Zusammenschluss: zu viel Spielen, müde, muss schlafen zu formen.
Das ist zwar
a) altersabhängig- ich gehe hier von 2-3 Jährigen aus und
b) auch tagesablaugbedingt. Gerade der Tagesablauf und wie die Eltern mit dem Kind umgehen, sind doch entscheidend, daher gehen solch pauschale, kaum definierte Aussagen mal gar nicht. Wenn ein Kind jeden Tag draußen ist, dann muss das Kindergehirn so etwas verarbeiten, und natürlich ist das Kind dann aufgekratzt. Dann muss es lernen, zur Ruhe zu kommen. Wenn man natürlich den ganzen Tag zu Hause rumhockt, und das Kind in seinem Zimmer einsperrt, weil man sich abgrenzen möchte, würde es auch dann nicht den Zusammenhang erfahren, weil das Kind dann in einem langweiligen Trott gefangen ist, und wahrscheinlich aus purer Langeweile müde ist. Was Langeweile ist, kann ein Kind gar nicht erfassen.
Darüber hinaus wird das zu Bett gehen hier als Folter beschrieben- aus welcher Welt bist du denn? Nichts ist spannender, als bei Dämmerlicht eine Gruselgeschichte erzählt zu bekommen, und dann im Schoße seiner Familie einzuschlafen. Das ist Ordnung- so sollte es sein. Dagegen die Kinder machen zu lassen, die sich gegenseitig aufkratzen, bis eins vor Müdigkeit sich verletzt, ist so ziemlich das Verantwortungsloseste, was ich in letzter Zeit gelesen habe.
4. Suche Lösungen
Oh mein Gott- vor dem Fernseher rumgammeln? Ist das der pädagogisch wertvolle Vorschlag? Und dann wundert man sich, dass das Kind nicht einschläft- da sträuben sich mir die Nackenhaare. Das ist doch keine Lösung.
Diese Aussage ist auch falsch, da du keine Ahnung von Pädagogik hast.
5. Übernimm die Verantwortung…???
Verantwortung ist, das Kind sich nicht selbst zu überlassen. Weiterhin muss es auch Lernen, dass andere Personen bestimmte Sachen nicht mögen. Du kannst doch nicht dein Kind andere Kinder schlagen lassen, und sagen: es ist grad in so einer Lernphase.
Du wiedersprichst dich voll, erst soll man loslassen, dann Verantwortung übernehmen, dann soll man sich abgrenzen, lol. Was denn nun?! Da blickt doch kein Erwachsener durch, wie soll das dann ein Kind.
Dass du keine Zeit mit deinem Partner verbringen willst, zeigt ja auch schon, dass dir sein Wohlergehen voll am Arsch vorbeigeht. Zu behaupten, dass man die Beziehung zu seinem Partner riskieren soll, im Sinne des Kindes, ist wirklich kontraproduktiv. Solltest du noch eine Beziehung haben, dann lebst du ein sehr schlechtes Familienbild vor: Eltern, die nebeneinander leben, und nicht miteinander.
Eltern brauchen auch mal einen Rückzugsort, um zB auch über die Kinder zu reden, und die Erziehungsmodelle noch einmal zu hinterfragen und eventuell zu modifizieren. Darüber hinaus festigt es eine Beziehung, und sorgt dafür, dass man sich nicht scheidet. Denn das ist das Letzte, was ein Kind möchte. Das, was ein Kind möchte, ist eine glückliche Familie, und dazu gehört auch eine gewisse Struktur und Sicherheit, die ist unerlässlich für die Kindererziehung. Dazu gehört es auch, dass Eltern Grenzen setzen- wie zB aus eben genannten Gründen. Ich kann mir daher nur schwer vorstellen, dass du einen Partner hast. Ein gutes Band ist auch wichtig, damit die Eltern später nicht von den Teenagern ausgespielt werden. Der gefestigte Bund zwischen Eltern ist meines Erachtens das A und O. So etwas sorgt auch bei einer Trennung zu einem guten Verhältnis, was ebenfalls nur zu Gunsten eines Kindes verläuft. Dies steigert die Qualität zu den Kindern ins unermessliche, weil sie lernen, was es bedeutet, eine Beziehung zu führen und was es heißt, entsprechend Respekt zu zeigen. Außerdem lernt das Kind zeitliche Abläufe und die besondere Zeit mit den Eltern zu schätzen. Weiterhin sollte es Bescheidenheit erlernen, um zu verstehen, dass alles endlich ist und dass, was man bekommt etwas Besonderes ist. Dass man Glück hat, dass diese Konstellation sich gesucht und gefunden hat, und das genau dieses kleine Universum dadurch bewahrt wird, wenn jeder das seinige für diese Welt tut. Eine angeblich aufopferungsvolle Mutter, ohne Regeln und Struktur, die nur in den Tag hinein lebt, wahrscheinlich die ganze Zeit vor dem Fernseher hockt, nicht mit dem Ehepartner interagiert und sich nicht um die Kinder kümmert, sich aber gerne mal einschließt, ist dagegen keine sichere Basis für eine gute Entwicklung.
Deshalb andere zu Kritisieren, die es augenscheinlich besser machen wollen, ist höchst anmaßend!
4. Grenz dich ab
Dieser Punkt wiederspricht sich komplett zu dem schon geschriebenen. Ich persönlich denke auch, dass man auf sich Achten MUSS. Denn eine ausgeruhte Mutti, ist eine gute Mutti. Sich aber in ein Zimmer einschließen, ist definitiv nicht die Lösung. Genau deshalb gibt es Bettzeiten, damit auch Eltern ausgehen können. Die Kids sind im Bett mit einer Babysitterin, während die Eltern zueinander finden.
Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, aber nicht jeder hat das Geld, sich regelmäßig einen Babysitter zu buchen, oder hat familiäre Unterstützung und kann seine Kinder bei den Großeltern abladen.
Es ist bekannt, dass Kinder, sofern Dritte anwesend sind, plötzlich punktgenau schlafen können- daran sieht man ja, dass es kein Aufzwingen ist, sondern eine Problematik des Gehirns des Kindes. Bei Dritten beruhigt sich das Kind durch erlernte Methoden. Bei den Geliebten wendet das Kind das nicht an. Das hat nichts mit Schaden oder schädigen zu tun, im Gegenteil. Ich kann auch nur dem Vorkommentator total Recht geben: mir wird ganz schwindelig, Kinder ohne gewisse Aufsicht einfach machen zu lassen. Da kann so vieles passieren. Dann nicht zu stelle zu sein, ist höchst unverantwortlich. Besseres Abgrenzen wäre ein richtiges Abgrenzen, wo man auch aus dem Haus geht, und jemand anderes übernimmt die Verantwortung.
Hallo! Nur kurz zwei Punkte:
1. Ich bin Unternehmerin und arbeite – und selbstbestimmtes Schlafen ist kein Privileg was nur auf dem Land, nur bei nicht arbeitenden Eltern oder unter anderen Umständen auftritt, sondern eine Frage nach dem persönlichen Recht.
2. Selbst bedeutet nicht allein. Die Begleitung ist natürlich absolut wichtig, danke fürs betonen. Nur ist das eben kein Grund für Zwang. Es gibt ja viele andere, zugewandte Möglichkeiten.
Grüße, Ruth
Hallo,
Ich habe eine Frage zum selbstbestimmten Einschlafen. Ich kam auf deinen Blog, da ich nun seit längerem abends recht genervt bin von der Trödlerei meiner Kinder (drei Stück). Nun kam ich zu dem Entschluss, wir versuchens nun einfach. Wir begleiten beim Einschlafen. Der Kleinste (2,5 Jahre) und die Mittlere (4) sind noch nie alleine eingeschlafen. Das sollen sie auch nicht. Die schlafen alle in einem Zimmer.
Der Kleinste wehrt sich in letzter Zeit so gegen das Einschlafen. Das hatten wir schon eine Zeitlang extremst mit brüllen wie am Spieß und ich musste ihn fest halten (er war todmüde…).
Jetzt stellt sich mir die Frage, wie mach ich das mit dem Mittagschlaf? Er würde sich nie selbst hinlegen zum schlafen. Wenn ich ihn machen lass,schläft er mir so gegen 16/17 Uhr für einen Mittagsschlaf ein und ist dann fit bis 0 Uhr. Das ist mir zu spät.
Ich möchte einen versuch starten, Wenn’s klappt,dabei bleiben. Aber ich habe keine Ahnung,wie ich dieses Problem bewältigen kann. Hast du eine Idee?
Vielen lieben Dank
Lg Steffi
Liebe Steffi, Selbstbestimmung ist mE ein Recht und nichts was man versuchsweise ausprobieren kann – denn das was das Kind dann bestimmt ist ggf nicht das was du richtig findest.
Aber zu dem Einschlafthema – einschlafen helfen ist natürlich trotzdem fundamental und die Frage ist was deinem Kind hilft. Vielleicht tragen oder rausgehen oder eine andere Person oder andere Zeiten? Und ja, es ist phasenweise echt anstrengend. Mein Mitgefühl hast du!
– Ruth
Huhu 😊
Interessanter Artikel. Wir versuchen das auch gerade seit einer Weile mit dem selbstbestimmten einschlafen. Zur Zeit ist es aber noch sehr anstrengend. Wobei ich ihn auch vorher nie gezwungen habe. Ich habe seit drei Wochen ein Baby (zweites Kind) und der Ältere (3) fängt momentan abends oft an zu hauen und zu treten, wenn ich mit der kleinen ins Bett vor gehe. Da habe ich etwas Angst, dass er mal das Baby trifft. Ich versuche zu kommunizieren, warum er das tut. Was ihn ärgert oder was ich machen kann, aber wir kommen da momentan einfach nicht weiter. Hast du eine Idee?
Liebe Ruth,
ich fände das selbstbestimmte Schlafen ziemlich cool, hab aber null Ahnung wie das gehen soll.
Mein kleiner wird Anfang Mai 2 Jahre.
Bis vor 1 Monat hat er immer bei uns geschlafen, eine Art Familienbett. Zum Mittagsbubu fing er dann irgendwann mal an, dass er in seinem Doppelstockbett schlafen wollte. Gesagt getan. Das macht er immer noch. Und vor 2 Wochen fing er an das auch in der Nacht zu wollen. Gesagt, getan. Er durfte selbst entscheiden, wann er dort schläft. das Bett stand 6 Monate rum und dienste zum Kuscheln und Mittagsbubu für mich oder für den Nachtschlaf meines Mannes wenn er krank war.
Allerdings ist mein Kind ein schlechter Schläfer. Schläft erst 21 Uhr und steht zwischen 5.30 – 6 Uhr wieder auf der Matte. Alles kein Thema, mein Mann und ich fanden Wege wie wir uns rein geteilt haben, um selbst genügend Schlaf zu bekommen.
Aber nun die Idee, dass mein Kind, was noch nie geäußert hat das es müde ist, schlafen will oder überhaupt Müdigkeitsanzeichen hatte, wie kann ich mein Kind selbstbestimmt ins Bett gehen lassen? Wir kuscheln immer zum Einschlafen, entweder mein Mann oder ich. Er ist noch nie alleine eingeschlafen, was er auch nicht muss. Ich liebe das kuscheln und Geschichten erfinden.
Aber es gibt Tage, wo er so aufgedreht ist und ich selbst ins Bett will und ich nicht erkenne, dass er jetzt Schlafen wöllte. Natürlich machen wir es ihm dann Schmackhaft, aber das ist überreden quasi. Das fühlt sich kompliziert und falsch an. Ich habe aber keine Idee was ich tun könnte.
Gern würde ich einfach sagen, dass ich noch etwas TV schaue (nicht immer geeignet für ein Kind) und mich dann Schlafen lege und er während dessen spielt, Buch anschaut oder was auch immer und wenn er schlafen will Bescheid gibt zum Einschlafbegleiten oder von mir aus auch alleine sich ins Bett legt und einschläft, wenn er das so will. Aber natürlich will er lieber bei uns sein, mit uns spielen. Aber das will ich nicht mehr abends. Das Dilemma fängt bei mir im Kopf an. Was auch nicht schlimm ist. mir fehlt nur der Denkanstoß, wie ich das einfach „laufen lassen kann“.
Hallo Ruth! Ein wirklich schöner Artikel. Aber vll kannst du mir noch einen Rat geben. Unsere Tochter (23 Monate) ist so weit, dass sie selbst bestimmt, wann wir sie ins Bett bringen. Bedeutet, dass sie oft selbst sagt: „Bett gehen“ oder wenn ich merke, dass sie schon sehr müde ist, frage ich, ob sie ins Bett möchte. Wird das bejaht, gehen wir. Trotzdem haben wir das volle Problem beim einschlafen. Sie geht nur mit mir und möchte immer gestillt werden. Eigentlich würde ich gerne abstillen aber ohne kommt sie einfach nicht zur Ruhe. Sie wälzt sich dann ständig herum, setzt sich auf, beginnt mit meinen Haaren zu spielen…. Ich hab einfach keine Ahnung wie ich ihr da helfen kann. Auch bei meinem Lebensgefährten, meiner Schwester oder Freundinnen ist es das gleiche, wenn sie auf sie aufpassen. Sie will eigentlich schlafen, kann aber nicht. Und ich bin bald mit meinen Energien am Ende, da leider auch die Nächte eine Katastrophe sind. LG und Danke schon mal. Barbara
Liebe Barbara, ich würde, wenn es so schwierig ist, echt stillen wenn das allen hilft. Gerade in dem ALter ist das echt soooo typisch!
– Ruth
Ich erfahre zum ersten Mal uber diesen Artikel und ich hab ihn ehrlich gesagt nur überflogen weil meine kinder 4 und 2 nur zwischen 22/23 und 7 uhr schlafen mit geringen abweichungen. Das 2 jährige kind noch 1 std. Mittags. Es ist eine unglaubliche Belastung für mich und meinen mann. Gleichzeitig kann ich es nicht ändern. Sie sind auch nicht schlecht gelaunt zu später stunde, sie spielen und quatschen bis zum schluss. Wir haben alles mögliche probiert. Der Kinderarzt sagt nur: ist selten 😂 es ist auch keine phase… Es ist andauernd so. Wir haben schnell gelernt es zu akzeptieren, das macht es nicht leichter, gibt aber inneren Frieden.