Bildschirme sind ein Spielzeug.
Ja. In Echt.
Was ist eigentlich Spielzeug?
Meine Jüngste ist nun knapp 1,5 Jahre alt. Sie spielt momentan gerne mit Socken. Oder mit der Käsereibe. Sie spielt. Alles was sie tut, ist spielen. So lernt sie.
Alle meine Kinder tun das. Und zwar mit allen Dingen, die ihnen begegnen. Alles ist Spielzeug. Also auch der Bildschirm.
Fernsehen, Spielen und dem Internet die Macht zuzugestehen, mehr zu sein als ein Feld, das es zu entdecken gibt, ist eine Tendenz, die nicht nur Eltern haben, die noch weitestgehend ohne die heutigen Möglichkeiten großgeworden sind.
Vielleicht kennst du das auch – diese Gedanken. Dass das ja nicht gut sein kann. Was lernen die da schon?! Den Widerwillen.
Ich hatte das auch. Und weißt du, was hilft? Das gleiche wie bei jeder Angst: Information.
Legen wir los.
Hilfe, ein Bildschirm!
Etwas Seltsames passiert, wenn man in Deutschland (sieht in England schon anders aus!) mit Eltern über Bildschirme spricht.
- Sie werden unsachlich. Es wird von ‚Glotzen‘ gesprochen. Von ‚Medien‘. Damit meinen sie aber keine Bücher. Seltsam…
- Es herrscht Angst. Bildschirme machen süchtig! Das Gehirn von Kindern geht kaputt davon! Und außerdem macht das doch die Augen kaputt!
Ein elementares Mittel unseres Lebens wird panisch hochstilisiert und gleichzeitig verachtet. Na, wenn das die vielbeschrieene Medienkompetenz ist, die die Kinder erlernen sollen, kanns ja heiter werden.
Warum Bildschirme für Kinder?
Dabei gibt es viele Gründe, Kinder nicht von Bildschirmen fernzuhalten:
1. Lernen
Entgegen der Idee, auf die Schule sich (leider noch immer meistens) gründet, ist Lernen weder orts- noch zeitgebunden. Es deutet vielmehr alles daraufhin, dass Lernen eine Frage der Ressourcen und Beziehungen ist.
Lernen findet an und mit allem statt. Und Bildschirme sind wunderbare Lernorte. Zugang zu Bildung findet über Bildschirme statt – das world wide web machts möglich. Oder was meinst du, was du hier gerade machst? Du setzt dich mit diesem Text auseinander. Vielleicht findest du ihn unmöglich, vielleicht stimmst du mir zu, vielleicht hast du Bock dich mit den Links zu befassen und tiefer einzusteigen ins Thema…
Du lernst. Du verhältst dich zur Welt und bildest dir eine Meinung zum Thema.
Das ist Lernen!
2. Kompetenz
Ein Teil des Lernens ist, dass Kinder Kompetenzen entwickeln. Das bedeutet übrigens nicht, dass sie sichtbare, messbare Dinge tun, die Eltern gefallen (auch wenn du das vielleicht gut fändest – kenn ich!). Es bedeutet, dass sie den Umgang mit komplexen Dingen erlernen und vor allem beliebig übertragen können.
Der Umgang mit Bildschirmen ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Alles funktioniert über Computersysteme – der Fahrscheinautomat am Bahnhof, das Zusammensuchen von Informationen am PC und das GPS beim Geocaching.
Diesen wichtigen Teil aus dem Leben von Leuten auszuklammern, die wie nie zuvor vernetzt und verschaltet großwerden, ist keine gute Idee, finde ich.
3. Einordnung und Kritik
Außerdem: Auch der kritische Umgang mit dem Thema wird erlernt. Und das geht nur, wenn das Kind bei dir ist. Wenn es weiß, dass du es begleitest.
Ich hatte mit meinem Sohn einen erbitterten Streit über Barbie. Ich finde die Barbie-Sendungen schrecklich. Sexistisch, blöd, platt und gemein gegenüber den Protagonist_innen.
Er fand das gut. Und hörte sich meine Gründe an, die Sendung schlecht zu finden. Wir diskutierten, wir stritten.
Natürlich hat er sie trotzdem angesehen.
Alles in allem ist es einfach sinnvoll, Bildschirme nicht zu verteufeln und ihnen nicht mehr Macht zu geben als sie haben. Sie sind Lerninstrument und Spielzeug (was das Gleiche ist). Thats it.
… und der Schaden?!
Aaaaber Moment – sind die nicht schädlich? Gibt es nicht Bücher, die sich darum drehen, wie schlecht der Konsum ist? Und Vorträge, in denen davor gewarnt wird?
Ja. Gibt es.
Und: Es gibt kaum ein wissenschaftliche Grundlage dafür.
Sehen wir uns die ‚Argumente‘ an:
1. Das Gehirn eines Kindes kann die Bilder nicht verarbeiten
Dieses ‚Argument‘ ist ein klassisches Hirnforschungsding. Das liegt daran, dass Hirnfoschung in MRTs stattfindet. Und in MRTs kann man nicht viel mehr untersuchen als die Reaktion auf Bilder. Was wir da sehen, ist, dass Kinder schnell und heftig reagieren.
Was wir auch wissen, ist, dass das Gehirn von Kindern extrem schnell lernt. Und dass es veränderbar ist, also IMMER reagiert und neue Verknüpfungen bildet. Egal, was es macht.
Die Schlußfolgerung ‚am Bildschirm verändert sich das kindliche Gehirn‘ ist also falsch. Es muss korrekt heißen ‚am Bildschirm verändert sich das kindliche Gehirn – genau wie bei jeder anderen lernenden Tätigkeit‘. Denn schließlich ist lernen das, was die Definition von ’neue neuronale Verknüpfungen‘ ist, ne?
Das einzige, was diese Versuche zeigen, ist, dass Kinder am Bildschirm lernen. Überraschung!
2. Bildschirme sind schlecht für Kinderaugen
‚Wenn du zuviel guckst, kriegst du eckige Augen!‘
Kennt ihr den Spruch? Tatsächlich kann extrem exzessives Bildschirmstarren auf Röhrenbildschirme (!) eventuell zu Beeinträchtigungen führen.
Die wegweisende Studie aus dem Jahr 1959 (!) wird da übrigens immernoch zum Beispiel von der UNESCO zitiert:
„The opthalmology department of the Keio University medical school (Tokyo) studied the effect of television viewing on the eyes. Their finding was that two hours of television viewing under unfavourable conditions can temporarily reduce the ability of the eye to focus and adjust, but that the eye recovers after 30 minutes to one hour’s rest, and that the effect can be moderated very greatly by viewing under favourable conditions.“ (hier der Link zur Quelle)
Was da hilft? Nicht regulieren. Wenn ein Kind die Freiheit hat, immer wieder woanders hinzugucken und etwas anderes zu machen, anstatt die freundlicherweise genehmigte halbe Stunde lang gebannt zu starren, ist das besser für die Augen.
Leuchtet ein, oder?
Aufs Thema leuchten – es gibt Hinweise darauf, dass das blaue Licht von modernen Bildschirmen wach hält. Da können UV-Filter helfen.
3. Kinder, die viel TV gucken, werden dick und krank
Bullshit.
In vielen Studien wurde bewiesen, das ist schlicht nicht wahr. Selbst in den USA, wo Übergewicht ein Riesenproblem ist, konnte nur in wenigen Studien eine Korrelation nachgewiesen werden. Viel enger ist die Korrelation aber zum Beispiel zu der Art, wie die Kinder in der Gruppe zum Beispiel zur Schule gebracht werden oder gehen und der Art des Essens dass sie zu sich nehmen dabei.
Von einer Kausalität zu sprechen, wagt keine der Studien, die ich angesehen habe. Und auch eine Korrelation kann in fast allen Fällen von vorneherein ausgeschlossen werden.
Sprich: Solange das Kind sich überhaupt bewegt (geht auch vorm Bildschirm), ist alles tutti.
Bedeutet unerzogen, dass Kinder immer glotzen?!
Ist das hier also ein Statement, Kinder vor dem Fernseher zu parken? Mitnichten. Es ist ein Statement, die Folgen von Verboten abzuwägen gegen den angeblichen Schaden. Es ist der Aufruf, verantwortlich zu argumentieren und Kindern keine Lernchancen und das Recht auf Selbstbestimmung zu nehmen, weil wir Angst haben.
Wenn die Angst so groß ist, dann hilft schonmal Information, Recherche und Nachprüfen. Und wenn das nicht hilft, hilft Verantwortung: Ich kann es nicht. Ich kann meine (!) Angst nicht überwinden. Und die Folgen für die Beziehung zum Kind (inklusive möglicher Verhaltensweisen wie Lügen des Kindes) trage ich.
Diese Ehrlichkeit, die wünsche ich mir. Auch von den Expert_innen die das untersuchen (hier ist schön gezeigt wie wenig unabhängig die Untersuchungen stattfinden).
Medien und Kinder – geht das zusammen mit friedvoller Elternschaft? Und wie? Wir beim Kompass glauben: Na klar.
Aber wie immer passt nicht alles für alle! Gerade beim Thema Bildschirmmedien gibt es eine Menge Angst und entweder-oder-Denken. Das hilft aber nicht denen um die es geht: Familien in einen Zeitalter voller Bildschirme. Und eure Fragen sind es, die wichtig sind! Deswegen machen wir am Freitag den 14.02.2020 um 20 Uhr eine komplett kostenlose Fragestunde zum Thema. Ohne Verurteilung und Angst – sondern mit Neugierde und Lust auf Beziehung.
Danke, Ruth, wie immer für deine Worte,
Fernsehen ist bei mir echt eine Baustelle. Dann hab ich im ersten Schritt erkannt, dass es mein Problem ist. Dann hab ich beobachtet: Wenn ich entspannen will, wenn mir langweilig ist, dann lese ich (kann meine Tochter noch nicht). Ich hab beobachtet, wie gezielt sie sich genau die Inhalte aussucht, die gerade für sie passen. Wie sie mit den Inhalten spielt, wie sie Inhalte und Charaktere weiterentwickelt, wie sie Inhalte an mich weitergibt (wow, was für eine Schulung der Sprachkompetenz!). Mittlerweile ist sie auf der Stufe der wissenschaftlichen Sendungen angekommen und lässt mich mit lernen, will ausprobieren, mehr erfahren.
Nun ja, ich beginne mich sehr zu entspannen was das Thema Fernsehen angeht…
Schön 🙂
Hallo Ruth, mein Sohn hat ein Smartphone seit er 7 Jahre alt ist (jetzt ist er 9). Ich schaffe es nicht, seine Zeiten zu limitieren, weil er sehr stark dagegen reagiert, wenn ich es versuche.
Eine Kinderpsycholgin meinte zu mir, sie könne nicht mit ihm arbeiten, wenn er ein Suchtverhalten zeige, welches ihn von seinen Emptionen abkapselt. Wir haben eine schwierige Trennung vom Vater miterlebt und es besteht kein Kontakt mehr.
Es macht sehr deutlich den Eindruck, dass mein Sohn in eine Parallelwelt flüchtet um nicht traurig zu sein. Das hat er selbst sogar mal bestätigt.
Hast du Tipps für mich, was ich tun kann? Soll das sein Weg sein, mit den Traumata umzugehen oder sollte ich ihn da raus holen und ihm die Zeit geben, an seine verborgenen Gefühle zu kommen?
Liebe Grüße
Unser Optiker, ja der is ja sein Beruf. Führte eine Studie auf in denen Hornhäute von Augen sich dauerhaft veränderten nachdem sie oft (wie lange weiß ich nicht) nur auf die Nähe akkomodieren. Sie können dann nicht mehr auf die Ferne scharf stellen. Er sagte er hat das an der Kundschaft auch festgestellt. Es kommen viele Kinder mit deutlich erhöhter Kurzsichtigkeit.
Lieber Kenny, in der UNESCO-Metaübersicht über Studien ist dieser Effekt als kurzfristig beschrieben. Grüße, Ruth
Liebe Ruth, gibt es nicht noch irgendetwas aktuelleres als diese Unesco-Übersicht aus den 1960er Jahren? Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass es nicht auch aktuellere Forschung gibt, was bedeuten würde, dass diese Studie überholt ist. Zum anderen haben sich ja Medien seitdem auch extrem verändert, sodass eine Übertragung auf die heutige Situation mit Streaming und Co eigentlich nicht wirklich möglich ist, oder?
lieben Dank und viele Grüße
Patrizia
Ist das bei Büchern dann nicht schlimmer?
Nein, weil sich die Augen dabei bewegen. Lesen ist aktiv.
Liebe Eva, die Augen bewegen sich beim Fernsehen auch. Die entsprechende Studie habe ich verlinkt.
Grüße, Ruth
Liebe Autorin,
Ich habe hierzu einen interessanten Artikel:
http://m.focus.de/finanzen/news/interview-der-chirurg-googelt-nicht_id_6386036.html
Viele Grüße
Liebe Ruth,
ich lese hier viel mit und bin meistens sehr bei dir! Danke für viel Input!
Nur was das mit den Bildschirmmedien anbelangt bin ich auch (noch?) eine von denen die sich einfach nicht überzeugen kann, dass das alles easy ist und die kleinen den Umgang halt lernen müssen!
Du schreibst man soll sich informieren, das tue ich und ich halte Manfred Spitzer für glaubwürdig, habe ihn live gehört, sein Buch gelesen. Ich will damit nur sagen, dass nicht alle, die Bildschirmmedien verbieten (bzw bei uns wird es nicht verboten, es findet einfach nicht statt, wir haben keinen Fernsehr, kein Smartphone und der Laptop wird erst angemacht wenn die Kids schlafen) uninformiert sind… Sie haben sich gegebenenfalls einfach andere Quellen gesucht.
Bei dem Thema kommt mir immer der Gedanke das Ganze mit der Mobilität zu vergleichen. Unsere Kinder werden gegebenenfalls (wer weiß schon was in 20 Jahren los is) in einer Welt mit vielen verschiedenen technischen Fortbewegungsmitteln unterwegs sein, aber keiner sagt: „die Kinder müssen unbedingt so früh wie mögich hinters Lenkrad und dass im echten Straßenverkehr, sonst lernen sie nie richtig autofahren!“
Herzliche Grüße, Baju
Liebe Baju!
Ich persönlich finde, der Vergleich mit den Fahrzeugen hinkt etwas. Klar fahren unsere Kinder erst mit 20 Jahren selbst, aber trotzdem halten wir sie nicht davor vom Straßenverkehr fern. Wir zeigen ihnen die Vorteile von Fahrzeugen, indem wir sie mitfahren lassen, als auch die Gefahren (z.B. vorbeifahrender Autos,etc.). Unser Tiger war von Autos so begeistert, dass wir oft 2 Stunden am Stück an der Hauptstraße waren Autos schauen – er lernte dabei die Farben und Autokennzeichen und gleichzeitig natürlich auch das richtige Verhalten im Straßenverkehr. All das ist wichtig, damit er später einmal ein verantwortungsvoller Autofahrer werden kann. Und so sehe ich das auch mit den Medien bzw. Fernsehen. Genau so, wie ich mein Kind nicht auf Straße schicke und alleine lasse, so lasse ich mein Kind nicht ohne Kontrolle stundenlang vor dem Fernseher sitzen (unerzogen ist nicht laissez faire), sondern achte darauf, WAS er schaut und wie er sich dabei verhält, wir schauen oft gemeinsam. Er soll den verantwortungsvollen Umgang mit Medien also gemeinsam mit uns und durch die Erfahrung damit lernen und fernhalten finde ich dafür kontraproduktiv. Er darf schauen, wann er möchte und wie lange. Und so lange Fernsehen nicht wichtiger ist, als gemeinsame Aktivitäten oder raus gehen, ist für mich das auch in Ordnung, wenn er jetzt bei Schlechtwetter mehr schaut 😉
Winterliche Grüße,
Ricarda
Liebe Ricarda,
deine Kritik am Vergleich kann ich nachvollziehen, die Sache an sich sehe ich immernoch anders.
Vielleicht muss man aber erstmal klären wie alt die Kinder sind, meine sind nämlich erst drei und eineinhalb, ich kann mir gut vorstellen, dass sich in einigen Jahren unsere Praxis ändert. Ich würde auch nicht verbieten wenn die Kids etwas einfordern, aber da es bei uns einfach nicht zum Alltag gehört, brauchen sie es auch nicht!
Und ich glaube auch nicht, dass ein KLEINkind den Umgang dringend benötigt um Medienkompetenz zu erlernen, da glaube ich wirklich, dass die Kleinen die Welt zum anfassen erstmal beGREIFEN müssen!
Lg
Das mit dem BeGREIFen sehe ich auch so. Ich würde Bildschirm nicht verbieten, aber stark beschränken im Kleinkindalter. Ich kann mir so schwer vorstellen, wie ich ein Kind immer begleite, wenn es selbst entscheidet, wann und wieviel es die Medien nutzt. Das ist doch bei unter 3-4jährigen fast nur zu leisten, wenn ich zumindest im gleichen Raum bin, oder? Stell ich mir das zu kompliziert vor?
Liebe Ruth,
danke für deinen Bericht über Bildschirme ich war sehr erleichtert darüber das ich meinem kind damit nichts schlechtes vermitteln. Ich habe schon über einen längeren Zeitraum mein Kind beim Medienkonsum beobachtet und kann nur sagen das er extrem viel dabei lernt, aufnimmt , Charaktere nachahmt ,ganze Lieder singt. Er ist erst 3jahre und erzählt mir was in seiner Lieblingsserie passiert ist und lässt mich somit an seinen Gefühlen teilhaben. Ich bin auch absolut der Meinung daß unsere Kinder mit Bildschirmen gross werden müssen. In der Schule sind PC‘ s nicht mehr wegzudenken heutzutage sind Kinder Aussenseiter wenn sie nicht Mal wissen was das ist bzw.wie es funktioniert es ist Normalität und das ist auch OK denn Kinder sind so wissbegierig und lernen so schnell da finde ich es eine tolle Sache das man alles im Internet nachschauen kann.
Hallo,
Dank dir sehe ich das Thema auch lockerer. Nur es ist auch so dass mein Sohn (knapp über 2) , wenn er mal anfängt zu schauen, dass es dann kein Ende gibt und er auch mal 2 Std und länger am Stück schaut und das ist für das Alter schon viel. Ich weiß nicht was ich da tun kann?
Verbieten kann und will ich es ihm nicht, er hat Spaß dabei und lernt auch wirklich was dabei aber es artet mittlerweile echt etwas aus. Ich habe tagsüber schon kaum mein Handy in der Hand, sonst will er sofort schauen und wenn nicht gibt’s Terror 🙁
das ist bei uns genauso und wenn ich den bildschirm frei gäbe, -3 jahre unser junge- dann gäbe es kein draussen mehr. fernseher haben wir auch nicht, aber internet und handy sind anziehungspunkte, die für ihn keine grenze erfahren. es ist ihm noch nie lange genug gewesen und wir haben das an den ganz schlecht-wetter-tagen probiert.
wir sind dann auf youtube unterwegs und schauen uns wissenschaftliches an,- tiere, länder, sport, machen yoga mit- aber mir wird es immer zu viel. sein leben könnte sooo abwechslungsreich sein, wir haben ponies, bullen, schafe, trecker, wald, unendliche möglichkeiten, aber der bildschirm ist magisch…
wo wäre deine grenze, zeitlich wie inhaltlich?
Wenn das Ziel ist, dass das Kind am Ende macht, was die Erwachsenen für gut befinden, ist das Erziehung. Dass die Kinder sich nicht mit anderen Dingen befassen könnte entweder daran liegen, dass es ihnen immer wieder weggenommen wird (und damit der Bildschirm durch die Limitierung extrem hohen Stellenwert bekommt) oder dass die Kinder andere Dinge ausgleichen (mangelnde Aufmerksamkeit, Bindung, Stress). Beidem kommt man mit der Verboten nicht bei.
Grüße, Ruth
P.S. Die Grenzen bestimmen meine Kinder – wenn es ihnen nciht gut geht, helfe ich ihnen. ob ICH die Dinge inhaltlich gut finde oder nicht ist dabei nicht relevant. Ich helfe ihnen aber, dass sie nicht an DInge kommen von denen ich denke sie könnten gruselig sein z.B.
Mein Sohn ist auch gerade 3 geworden und hat seit ca 1/2 Jahr auch Videos (Handy, Laptop und seit Weihnachten Tablet) entdeckt. Ich habe mir am Anfang auch die oben beschriebenen „Sorgen“ gemacht (danke für den Artikel, Ruth). Merke aber mittlerweile: Je entspannter ich werde, desto bereiter ist mein Sohn auch, selber irgendwann auf „Pause“ zu drücken, wenn es zb Essen gibt. In den Zeiten, in denen ich immer da saß und dachte, Oh Gott, er hört nie auf, jetzt nehme ich es ihm weg hat er auch „nie“ aufhören wollen. Ich denke, es ist einerseits das Vertrauen, dass wir dem Kind schenken müssen und das Vertrauen, dass das Kind hat, dass wir das Video nicht gewaltsam wegnehmen. Gerade in der Anfangszeit sind die Videos eben super spannend, da hat mein Sohn auch schon mal 5×20 min hintereinander geschaut.
Und was mir noch auffällt: Er fragt meist in Situationen nach Videos, wenn Mama und Papa beide beschäftigt sind oder beide müde… (zB Neujahr) 😉
Bin froh, dass ich es mittlerweile entspannt sehen kann. Wir gehen trotzdem jeden Tag raus (und unter der Woche sowieso in den Wald-KiGa).
Liebe Ruth,
wie kann ich erkennen, ob Kinder zu elektronischen Medien greifen, um mangelnde Aufmerksamkeit, Bindung, Stress auszugleichen?
Unsere Kinder fragen, ob sie fernsehen oder mit Konsole spielen dürfen. Ich frage nach ihrem Bedürfnis, zum Beispiel Entspannung, Spaß, Unterhaltung, Interesse am Thema und teile ihnen meine Strategie zu dem jeweiligen Bedürfnis mit und lade sie zum Beispiel zum CD hören, malen, backen, spielen ein. Unsere Kinder können dann selbst entscheiden, was sie tun.
Liebe Mary,
würdest du das beim Malen auch tun? Dein Kind will malen und du bietest erstmal Alternativen an?! ;)…
Du merkst,ob es eurer Beziehung nicht gut geht – an der Beziehung. Das Fernsehen findet ja nicht isoliert statt sondern mitten im Leben.
Grüße, Ruth
Was denkst du passiert mit Bildern im Kopf, die den Kindern geliefert werden. Das bleibt doch auf ewig im Kopf. Meine Tochter schaut auf YouTube selbstgedrehte Videos von Schülern, wo es z. B. um Mobbing geht…es ist sehr überspitzt dargestellt, teilweisen fern von der Realität. Wie wenn man GZSZ schaut. Oder ein Beispiel von mir. Als Jugendliche habe ich schon mal heimlich den ein oder anderen Erotikfilm geschaut und dachte ein Orgasmus ist immer so wie im Film ?.
Das der aber nur paar Sekunden dauert (jedenfalls bei mir) war mir nicht klar. Also habe ich immer damit verglichen und dachte, da stimmt was nicht ?
Ja was machen die Bilder nun mit uns, wo ist unsere Realität. Das macht mir Sorgen, sich immer wegbeamen aus der Wirklichkeit. Gern Austausch
Liebe Franzi, wenn diese Bilder die einzige Informationsquelle sind, ist das echt problematisch, finde ich auch. Deswegen ist Austausch und Begleitung wichtig. Gerade beim Thema Sex ist ja oft das Problem, dass es keine anderen zugänglichen Informationen gibt, weil Scham und mangelnde Beziehung verhindern, dass die Kinder/Jugendlichen Erwachsene fragen. Ich würde da nicht den Bildschirm wegnehmen sondern zum Beispiel hilfreiche Informationen hinzufügen – mehr statt weniger.
Grüße, Ruth
Guten Morgen, ich weiß nicht wie alt deine Tochter ist. Es gibt ein sogenanntes YouTube Kids auf dem du das Alter und die Laufzeit voreinstellen kannst. Es werden dann nur altersgerechte Videos gezeigt. Nur ein kleiner Tipp
Gruß Ulrike
Ich hab lange über eure Frage nachgedacht und frage mich jetzt wiederum: es geht doch um Bedürfnisse und zwar von allen Familien Mitgliedern. Den Medien Konsum nicht zu regulieren heißt doch nicht, unendlich fern zu sehen, wenn ich was ganz anderes machen möchte, oder? Wenn mir danach ist, draußen Kastanien zu suchen, statt fernzusehen finden mein Kind und ich im besten Fall einen Kompromiss, ich schlechtesten Fall müssen wir rausfinden, wessen Bedürfnisse gerade wichtiger in der Gruppe sind. Und genau so würde ich es doch auch mit meinem Partner, meiner Freundin, meiner Mutter handhaben. Oder hab ich da ein grundsätzliches Verständnis Problem?
Das hört sich für mein Empfinden sehr stimmig an. 😊
Bei uns war es ein langer Prozeß: Von den älteren Kindern, denen ich die Zeit an den Bildschirmmedien streng einteilte, über den Verlust der Kontrolle in ihrer Pubertät bis zum 12 Jahre jüngeren Bruder, der über die Fernbedienung die Zahlen lernte und dadurch seine Selbstbestimmung entdeckte; der fortwährend bewies, wie er sich Wissen selbständig aneignete, indem er herumprobierte und „glotzte“. Mit 6 lieh er sich den 1. Teil von Harry Potter aus und schaute sich das ca. 1 Monat lang jeden Tag an, mal ganz, mal nur stellenweise, und da ich ihn ließ, machte er oft mittendrin aus und lief nach draußen. Er wollte das für sich auf seine Weise verarbeiten – bis er bereit war für den nächsten Teil. Und da er sehr überzeugend argumentieren konnte, schaute er sich so einen Teil nach dem anderen an. Dabei lernte er mit dem DVD-Player umzugehen, wie es mir nie gelang, bis das Teil entsorgt wurde.
Mit dem PC hatte ich ähnliche Vorbehalte und versuchte lange, das zu kontrollieren. Wenn er trotz Kindersicherung auf Pornos stiess, die bei manchen streams nebenbei auftauchen, zeigte er mir das, und wir schauten gemeinsam darauf und redeten darüber – er entwickelte recht bald eine eigene Meinung dazu.
Dieser Umgang damit entspannte mich immer mehr. Unser Administrator in PC-Angelegenheiten zeigte ihm, was man beachten muß, wenn man Seiten im Netz auf Seriosität prüfen will, wie man Programme installiert usw., so dass mein Sohn heute mit 11 Jahren besser Bescheid weiß als ich.
Mein Vertrauen in dieser Angelegenheit prägt auch unser Zusammenleben im Allgemeinen: Da mein Sohn mittlerweile über seine Medien frei verfügen kann, ist auch sein Verantwortungsbewußtsein in Bezug auf seine Freunde sensibilsiert. Er versteht, dass sie ihn besuchen, weil sie bei ihm zusammen mit der x-box spielen können, und da arrangieren sie sich genauso wie im freien Spiel draußen, aber er achtet genau darauf, ob ihn jemand nur deshalb besucht und ist oft derjenige, der alle animiert, nach draußen zu gehen.
Mein Plädoyer ist deshalb: Vertrauen und Austausch!
Mein Sohn spricht mit mir und fühlt sich ernstgenommen, und er weiß meine Haltung zu schätzen.
Außerdem nutzt er das Internet, um sich zu bilden und lernt z.B. Englisch, das er inzwischen besser beherrscht als ich. Er weiß, wo er was findet und geht damit spielerisch um. Das macht ihm Spass und bildet ihn auf eine so leichte Art, dass ich nur staunen kann.
Wenn es so läuft, super!!!
In welchem Alter hat er begonnen, eigenständig damit umzugehen?
Hallo Ruth,
wir unterscheiden zwischen selbstbestimmtem Medienkonsum (z.B. Laptop, Smartphone) und fremdbestimmtem Medienkonsum (z.B. Fernseher).
Wie das bei uns aussieht:
https://freeyourfamily.net/2017/01/minimalismus-medien-familie/
Bemerkenswert finde ich, dass unsere Große überhaupt kein Interesse daran hat, „Filme für Kinder“ zu schauen. 3D-Animationsfilme jagen ihr eine regelrechte Panik ein. Manche Märchen mit echten Darstellern sind für sie in Ordnung, genauso wie Filme, in denen gezeigt wird, wie etwas funktioniert oder kurze Zeichentrickfilme wie bei der „Sendung mit der Maus“. Mit Laptop oder Smartphone kann man sich die Sendungen selbst auswählen. Das funktioniert im werbe- und propagandaverseuchten Fernsehen nicht.
Liebe Grüße
Patrick
Lieber Patrick,
unsere Kinder bevorzugen das auch – wir haben keinen Fernseher. Aber wir haben auch keine Angst vor Werbung oder Propaganda. Angst ist ein Erziehungseinfalltor.
Grüße, Ruth
Das blaue Licht hält wach? Finde ich jetzt nicht so schlimm bei dem heutigen Programm. Nur glaube ich nicht, dass nur das Licht wach hält, auch die Informationsflut für die Kinder. Daher ist ab 20:30 bei uns der Fernseher und das Handy aus. Ansonsten wird der natürliche Schlafzeitpunkt immer wieder übersehen. Das kann solange gehen, dass die Kinder trotz blauem Licht vor dem Fernseher einschlafen.
Vor einem Jahr hab ich die Zappelbilder-Medien freigegeben und bin mit der Entscheidung zufrieden.
Liebe Ruth, ein interessanter Artikel, der mich das Thema auf jeden Fall neu betrachten und überdenken lässt. Alle Kinder in meinem Umfeld sind aktuell noch sehr klein, sprich Babys, da war ich bisher kategorisch gegen TV. Aber gut, man muss sich immer mal wieder neu über Sachen informieren und sie überdenken.
Liebe Grüße,
Lena
Bildschirme (Computer, Smartphone, TV) sind bei uns immer wieder ein Thema. Ich wuchs ohne TV auf und sehe, wieviel mehr kreativ ich bin und war im Vergleich zu vielen, die andauernd TV schauten/ schauen. Bei uns zu Hause ist Bildschirm-zeit ziemlich eingeschraenkt. Bei meiner Schwiegermutter gar nicht- dort sizten die Kinder dann einfach stundenlang vor dem Bildschirm- das fuehrt oft zu Streit- weil sie sich dann nicht genug bewegen, weil sie nach all dieser „Ueberflutung“ wieder in die Realitaet finden muessen etc.- sie sind danach genervt/ ungeduldig/ streitsuechtig etc
Es passiert auch zu Hause, dass sie sich einfach nicht losreissen koennen von dem Bildschirm- daher brauchen wir Regeln. Sonst waeren die Kinder nicht mehr draussen, nicht mehr mit Freunden, wuerden nichts mehr „richtig“ spielen, nicht malen, bauen, basteln, rennen, klettern, reden…
Vielleicht mache ich einmal ein Experiment und schraenke die Bildschirm-zeit fuer eine Woche lang gar nicht mehr ein…
Sorry da bin ich nicht bei dir in jedem einzelnen Punkt. Ich kann nach vollziehen dass man ab und an eine Pause braucht und das der TV einem die gibt. Ich kann Nachvollziehen, dass man das was man selbst als entspannend und als Belohnung wahrnimmt den Kindern nicht vorenthalten will, ABER Kurzsichtigkeit dank Smartphone sind in vielen Ländern ein reelles echtes Problem. Kinder lernen über ihre Sinne. Beim Bildschirm wird davon nur ein einziger angesprochen und ja das ist für die Hirnentwicklung eines Kindes alles andere als gut. Ich könnte dazu auch wunderschöne Studien liefern. Fazit für mich daraus, wenn ich einen miesen Tag habe und viel das Smartphone und den PC anhabe, dann darf der kleine auch. Ich sollte schon richtig vorleben, Gleiches recht für alle. Wenn er wirklich ein Video einfordert (eins Maximal 20 Minuten), dann darf er auch gucken. Aber, wenn das Kind die Wahl hat zwischen Buch, Puzzeln, bauen mit Mama, Spielplatz, Hallenbad, kochen putzen mit Mama oder in die Kiste kucken wählt er immer die Alternative. Der Fernseher das Smartphone sind Ersatzbefriedigung, Fastfood fürs Hirn nichts nachhaltiges. Ab und an Mac Donalds bringt einen auch nicht um. Ich gehe trotzdem nur alle 2 Jahre dorthin. In den 80igern hieß es rauchen ist nicht so schlimm und passiv rauchen ist panikmache. Kaum wer würde heute noch im Zimmer seiner Kinder rauchen. Ich bin mir sicher, dass das mit TV, PC, Smartphone in 30 Jahren auch so gesehen wird wie wir heute Rauchen sehen. Als Fehler den es zu vermeiden gilt. Kinder müssen raus, viele Erfahrungen machen, ihre Hände benutzen, jede Minute vor dem TV ist vergeudete Zeit, Von der Werbung der sie ausgesetzt werden, und die nachweißlich nachhaltig wirkt wollen wir mal gar nicht reden.
Hallo Ruth,
danne für deinen Beitrag, wieles davon klingt überzeugend. Ich fühle mich aber richtig unsicher. Meine Jungs (7 Jahre), wenn sie den Tablet haben, da endet die Welt für sie. Sie sind plötzlich nicht mehr hungrig, sie möchten nicht raus, alles andere finden sid dann nun mehr langweilig. Sie werden dann so richtig agressiv, schimpfen, sind gemein. Sie können auch die Frust nicht beherrschen, wenn es inhnen nicht gelingts, etwas zu gewinnen. Und ausserdem interessieren sie sich mur für Spiele, sie schauen sich nie was edukatives oder halt andere Themen. Es ist wirklich ein erschreckendes Blick, wenn ich sie beobachte 🙁 Und das ist erwas, was mir Angst macht und womit kann ich nicht umgehen….
Michaela, solange du das so krass bewertest (’nichts edukatives‘) werden sie damit kooperieren. ich würde das wirklich nur freigeben wenn du mit deine Angst umgehen kannst.
Grüße, Ruth
Digital native oder digital slave? Auf jeden Fall werden die Argumente nicht besser, wenn der Schreibstil den Leser polarisiert. Es hilft immer eine Sachlichkeit in die Debatte einfließen zu lassen. Womöglich lassen sich verkrustete Strukturen manchmal aber auch nicht anders aufbrechen. Die entscheidende Frage zu dem Thema ist doch eigentlich, wieso wir (die Eltern) keine Balance haben und keine Balance vorleben. Der Bildschirm zog mit Pauken und Trompeten ins Wohnzimmer ein und war urplötzlich ein Fixpunkt in der gesamten Familienkonstellation (damals in den 60er 70er 80er ). Eine achtsame Begleitung bei der Nutzung von Bildschirmen haben damals wohl nur die allerwenigsten Kinder erfahren dürfen. Durch das auf sich alleingestellt seien, wurde die Nutzung komplett der Selbstregulation überlassen. Daher kennt ein jeder die Schattenseiten dieses Konsums und daher rührt (wie immer bei Eltern) die große Angst. Denn nun gibt es nicht mehr einen Bildschirm im Haus sondern 10 und mehr. Angst führt unweigerlich zu extremen Positionen. Tabuisierung oder „unerzogene Freiheit“. Wer wirklich eine freie Geisteshaltung einnehmen will und gleiche Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen will, der fängt zu aller erst mal bei sich selber an und achtet nicht zu erst auf seine Kinder, denn das können die für sich selber am besten. Wer einmal verstanden hat, dass die Kinder sich selber so sehen (und sehen werden) wie wir (also die Eltern) uns selber sehen, der hat plötzlich ein super Werkzeug in der Hand, dem Kind ein Vorbild – ein Leuchtturm – zu seien. Dem Kind ( gebunden an seiner natürlichen Spur) bleibt gar nichts anderes übrig sich daran zu orientieren, was die Eltern vorleben. An diesem Punkt kann man sich dann zum Thema Bildschirm die Frage stellen, ob man gerne ein Werkzeug für etwas einsetzt oder man gerne selber verwerkzeugt werden möchte. Und dann kann man mal im Alltag penibel darauf achten, wann ich meine Bildschirme als Werkzeug benutze und wann ich mich von Bildschirmen okkupieren lassen und selber zum Werkzeug werde, womöglich sogar zu einem Produkt und ob ich mich gut damit fühle. Wenn ich es also schaffe, diese Haltung gesund vor zu leben stellt sich überhaupt nicht mehr die Frage, ob, wie, wie viel, wann mein Kind einen Bildschirm zu sehen bekommt.
Ruth ich mag die Grundhaltung für die du einstehst, das ist der richtige Weg in meinen Augen, aber die Polarisierung in den Artikeln, hilft der Debatte nicht. Ebenfalls finde ich es immer wieder erstaunlich, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse immer dann heran gezogen werden, wenn es der eigenen Position nützt und wenn es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, dann kann man sich eben darauf berufen, dass es nicht wissenschaftlich bewiesen ist (Es gibt auch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Schule ungesund ist – trotzdem spüren viele das etwas mit dem Konstrukt Schule nicht stimmen kann – Genau so spüren viele, dass Bildschirme irgendwas mit den Kindern machen). Fangt also an (wieder) mehr eure rechte – die intuitive – Gehirnhälfte zu trainieren und darauf zu vertrauen, dann beantworten sich viele Fragen von alleine. Denn abschließend sei gesagt: Wer in der Haltung lebt Kindern uneingeschränkten und unbegleiteten Zugriff auf Bildschirmen zu gewähren, weil es keine Schäden verursacht und man Freiheiten nicht beschneiden möchten, dem sei folgende Frage gestellt: An wie viele tolle Erlebnisse erinnerst du dich aus deiner Kindheit, aus deiner Jugend in denen du Medien konsumiert hast und an wie viele tolle Erlebnisse erinnerst du dich in denen du voll und ganz deine Sinne erfahren durftest. Wie viel verrückte Zeit ist dabei drauf gegangen – verloren gegangen – während wir in unserer Jugend auf Bildschirme gestarrt haben anstatt die unerschöpflichen Schätze der Natur zu entdecken? Wie viel Zeit ist nun wieder für mich drauf gegangen um diese Antwort hier zu verfassen? Jeder kennt die Antworten auf diese Fragen…
Hallo! Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin mir nicht sicher, ob die Antwort sein kann, nun nur noch vermeintlich intuitiv zu handeln, weil die Fakten so verwirrend und widersprüchlich sind. Auch wenn ich die Skepsis gegenüber Studien teile, sehe ich das nicht als Lösung an. Grüße, Ruth
Ich zielte nicht darauf ab die eine Wahrheit zu verbreiten, sondern daran zu arbeiten selber in die Balance zu finden und diese vor zu leben. Die Fakten sind in der Tat mehr als widersprüchlich, womöglich sogar bewusst durch opportunistischen Lobbyismus verklärt. Umso mehr sollte man sich doch dann aber nicht auf Studien, also Mittelwerte verlassen. Es ist nicht sonderlich schwer seine Kinder im Alltag zu beobachten (wenn man sie zu Hause hat) und zu erkennen, dass das Spiel mit oder in einem Bildschirm sich nicht besonders dafür eignet die Kreativität von Kindern zu wecken. Als Werkzeug eingesetzt ist es eine reine Wissensabschöpfung (das was man dem heutigen Schulbetrieb vorwirft), es kann bei gewissen Inhalten Weise inspirierend wirken (was dann häufig nachgespielt wird). Zu einem ganz ganz großen Prozentsatz ist es aber reiner Konsum und Entertainment.
Die wichtigere Frage als das ob ist viel mehr als das ab welchem Alter können junge Menschen damit verantwortlich umgehen. Das lässt sich nur beantworten, wenn zu allererst die Eltern für sich ein Bewusstsein für den Umgang damit entwickelt haben.
Lieber Marcel,
ich bin ein Kind der 60iger Jahre und ich hatte wunderschöne Erlebnisse beim Fernsehschauen, die unvergesselich sind: Lassie, Flipper, Rauchende Colts, Shilo Ranch, die Sissi-Filme u.u.u. Das waren innere Emotionen, die einfach toll waren. Genauso gerne habe ich Bücher gelesen – alles was ich bekommen konnte und das draußen spielen war genau so toll: im Wald auf Bäume klettern, auf der Straße Gummi-Twist springen, Huckekasten u.u.u.
Also ich kann aufgrund meiner Erfahrung keinen Unterschied feststellen 😉 Die Zeit vor dem Bildschirm war für mich niemals vergeudete Lebenszeit…
Natürlich gab es damals noch nicht die Möglichkeit rum um die Uhr vor dem Bildschirm zu sitzen…doch das macht auch kein Kind 24 Stunden und dazu noch Monate lang…
Ich bin Omi von Zwillingsenkeln und meine Tochter lebt die Haltung von Unerzogen. Beide Kinder leben sich selbst und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Begleitung ist selbstverständlich, schließlich tauchen ständig neue Fragen auf, ob jetzt vor dem Bildschirm oder wenn sie mit etwas anderen beschäftigt sind!
Doch danke für deine Frage, sie hat mich daran erinnert, mit welcher Begeisterung ich Serien und Filme geschaut habe 🙂
In mir ist nur Dankbarkeit bzgl. der Vielfalt der medialen Vernetzung. Vieles in meinem Leben wäre nicht Realität geworden, gäbe es die Digitale Welt nicht 😉
Hey, danke. Du sprichst mir so aus dem Herzen!
Ich vertraue darauf, dass Kinder auch mit 7, 10 oder 11 Jahren gut in der Lage sind, die Technik zu beherrschen und gut begleitet die digitale Welt zu erforschen.
Bis dahin reicht es für meinen Geschmack, sehr begrenzte mediale Erfahrungen zu ermöglichen. Umgeben sind sie ja eh davon, aber Medienbildung sollte m. E. gerne erst nach dem Elementaralter beginnen, aus im obigem Kommentar gut benannten Gründen.
Natürlich kann ich mit jedem ‚Werkzeug verbindende Erfahrungen schaffen, aber unsere 5 Sinne auf allen Kanälen zu schulen und zu verfeinern kann doch nicht mit Bildschirmmedien gleichgesetzt werden.
Danke für diesen Artikel! Erst neulich hat mich eine Jugend-Fachärztin mit dem Argument erschlagen, dass es viele Studien gibt die Beweisen wie schädlich TV gucken für Kinder ist…ich hab ihr gesagt, dass das Quatsch ist, aber eine sachliche Reaktion darauf hatte ich leider nicht
Medien wie Fernseher, Handy, Tablet und PC gehören zu unserem Alltag. Selbstverständlich sollten, meiner Meinung nach, Kinder damit umgehen und es nutzen. Die Frage die sich mir stellt, ist ab wann sie es nutzen können. Ich habe eine einjährige Tochter, die starrt einfach alle bewegten Bilder an und ich weiß nicht, ob sie von alleine wieder weg kucken würde. Ich finde sie schlichtweg zu klein für Bildschirme. Aber ab welchem Alter ich es dann okay finde, weiß ich noch nicht. Verbieten will ich es ihr auf keinen Fall, aber ich denke, dass ich ihr dann schon nach einiger Zeit Alternativen bieten möchte, damit sie wieder was anderes macht.
So denke ich auch…
Kritische internationale Studienlage zum Thema wird zb hier
http://www.amazon.com/Glow-Kids-Screen-Addiction-Hijacking/dp/1250097991
ausführlich diskutiert.
Sehr lesenswert!!!
Ich wollte nur eine aktuelle Veröffentlichung in die Diskussion bringen. Ich habe nur den Presse Artikel gelesen: …
dass der Konsum von elektronischen Medien bei 2- bis 6-jährigen Kindern zu emotionalen und psychischen Verhaltensauffälligkeiten führen kann
http://www.uni-leipzig.de/service/kommunikation/medienredaktion/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=7763
Bisschen aufpassen sollte man demnach also schon.
Gruß, Daniel
Meine Kinder haben es geliebt fern zu sehen, später kamen Nintendo und Konsolen dazu! Wir haben alle mitgespielt , um zu erkennen wieviel Spaß es macht! Unsere Kinder haben Filme immer genommen um sie nachher spielerisch zu verarbeiten! Heute haben meine Enkel Tablets, Handys Computer , sie nutzen alles ,aber haben genauso viel Lust draußen zu spielen , alles hält sich die Waage und bereichert! Mein 16 Jähriger Enkel hat für sich Japan entdeckt, und die Fascination für die Sprache! Er erklärte mir präzise den sprachlichen Aufbau , die Eigenarten , die verschiedenen Sprachhöhen! WWW macht es möglich , dass begabte Kinder sich selber fördern können , wobei keine Vorgaben gemacht werden , wie in der Schule. Der Ansporn ist der
eigene Antrieb und das eigene Interesse! Lehrer ,die nicht erklären können ,richten weniger Schaden an ,als früher, man informiert sich auf entsprechenden Seite. , siehe da plötzlich ist das Thema doch einfacher als gedacht!ich finde man soll die neuen Medien als das nehmen was sind, eine absolute Bereicherung! Man muss natürlich aufpassen, und auf die Gefahren aufmerksam machen! Aber man hat in meiner Generation ja auch nicht Kinder vor Pornos gesetzt, sondern mitgeguckt! So eben auch heute , natürlich hat
Man im
Blick
mit was sich die Kinder beschäftigen Mit freundlichen Grüßen Andrea Mertins
1. “ alles ist Spielzeug“ … ist das so, in welchem Alter?
Sind Reißnägel, Schrauben Spielzeug? Stricknadeln, Steckdosen? Rasierklingen? Zigarettenstummel?
Das Fernsehen bzw Tablet spielen eine Droge ist die hochgradig süchtig macht und in kürzester Zeit weit über das hinaus geht was konstruktives lernen ist, darüber brauche ich keine Studien, dazu schaue ich einfach mich selbst und meine Kinder an.
Zu einem sinnvollen Umgang und Lernen mit Medien gehört Disziplin. Sich nicht stundenlang zu „Katzenvideos“ verführen zu lassen. (Sinnbildlich als Metapher für alles Mögliche)
Ab welchem Alter sind Kinder in der Lage Disziplin zu lernen?
Und wenn mein Kind jetzt in jenes Alter kommt in dem der Kontakt zu Medien eingefordert wird und sich durch das Leben in dieser Gesellschaft nicht mehr dadurch vermeiden lässt, indem ich es ihm einfach nicht anbiete, ist es dann zu spät um Das alles noch zu lernen? Hat das Kind dann wirklich einen Nachteil wegen eines Lerndefizits? oder hat es das in Bruchteilen von Sekunden aufgeholt?
Und welchen Nutzen hat dann der Medienkonsum in den Jahren davor?
Und wenn da kein Nutzen ist warum sollte ich meinem Kind dann etwas anbieten was ihm im allerbesten Fall einfach gar nichts bringt? Im Gegenteil , sogar manches dafür spricht, dass es vielleicht doch schädigt?
Wie viel % der Zeit verbringst du selbst produktiv, sinnvoll und lernend vor den Medien?
Und wenn jetzt das Entspannung und Spaß Argument kommt, ist das wirklich das Richtige Mittel sich das auf diese Weise zu verschaffen? Oder wäre Entspannung und Spaß auf anderem Weg (real, im echten Leben) nicht viel echter, realer, lebendiger?
2. Dass es in dem Land (USA) in dem die größte Übergewichts Problematik herrscht und es Fernsehprogramme für Kinder ab 0 Jahren gibt und viel Medien konsumiert werden, also Medien und Essen 2 der größten Wirtschaftsbereiche sind, dass es in diesem Land keine oder nur wenig kritische Studien dazu gibt die einen negativen Zusammenhang zwischen beidem herstellen, das ist wirklich nicht verwunderlich.
Es gibt ja auch im Irak keine Studien über negative Auswirkungen von totalitären Regierungssystemen, Korruption und Schein-Demokratie.
3. bei der Pro Medien und Kinder Debatte frage ich mich manchmal was wird hier eigentlich verteidigt? Natürlich ist Hysterie und Dogmatismus nie ein guter Berater eine sinnvolle Entscheidung zu treffen. trotzdem frage ich mich ob nicht die meisten selbst mediensüchtig sind? Macht es Sinn sich mit Junkies über einem sinnvollen Drogenkonsum zu unterhalten?
Sicher gibt es zur Bewusstseinserweiterung in schamanischen Ritualen auch einen hilfreichen und sinnvollen Nutzen von Meskalin und LSD. Dennoch bleibt beides sehr gefährlich weil die Gratwanderung sehr schmal ist und die Verlockung sehr groß.
Das Gefährliche an den Medien ist, mal von den physikalischen Prozessen speziell im jungen Kinder Gehirn abgesehen, dass ich es schaffen muss um an die Informationen und das Lernen zu kommen, dem Teufel wirklich nur den kleinen Finger zu lassen.
Medien an sich sind nicht das Problem. Sie werden zum Problem, wenn sie jede Lücke füllen. Heutzutage kommt kaum noch Langeweile auf und viele Kinder finden nicht in echtes Spiel, wenn sie ständig Entertainment zur Ablenkung haben. Viele, nicht alle Kinder….man sollte nicht schauen, wieviel, sondern warum? Einfach so zum Entspannen, oder doch zur Ablenkung und zum Füllen einer Lücke? Und ich zähle Bücher durchaus zu den Medien….
Ist das aber nicht auch spielen? Vieles ist massiv kreativ, was da am Tablet z.B. passieren kann.
Hey,
vielen Dank für diesen Artikel.
Mein persönliches Problem mit ZU VIEL Fernseher/Filme sind grundsätzlich diese:
– es gibt Eltern, deren Kinder immerzu vor der Glotze sitzen. Sie beschäftigen sich nicht mit ihren Kindern, und damit sie ihre Ruhe haben, lassen sie die Kinder eine Sendung nach der anderen gucken.
– Kinder denken bildlich, sie stellen sich die Dinge vor, warum es so wichtig für sie ist, dass sie von uns Märchen erzählt bekommen OHNE Bilder. So kann sich ihre Fantasie viel deutlicher entwickeln, als würden sie die bereits vorgefertigten Bilder präsentiert bekommen.
Ich glaube an ein gesundes Maß, aber vor allem daran, dass die Kinder sich ein Beispiel an uns, Eltern nehmen können und vielleicht auch werden.
Ich glaube, dass das Problem schon bei der Bewertung von ‚Zu Viel‘ beginnt.
Ich bin nur zufällig auf diesen Text gestoßen und ich bin so unendlich froh, dass ich nicht allein bin mit meiner Meinung.
Mein Sohn wird im Sommer 4 und darf immer Fernsehen, wenn er das will. Ob man es glaubt oder nicht, es beruhigt ihn. Ich lasse ihn frei entscheiden, was und wann er gucken möchte und ob er am TV oder am Computer gucken möchte. Steinigt mich, aber er hat sogar ein eigenes Tablet. Und was soll ich euch sagen? Er schaut selten mal mehr wie 20 Minuten am Stück. Immer kommt nach einer Zeit, dass er nun spielen möchte und macht selber alles aus. Er bewegt sich unheimlich viel und spielt auch sehr viel und sehr kreativ. In seiner Entwicklung ist er viel weiter als andere Kinder in seinem Alter und kann weitestgehend selbst bestimmen, was er tun möchte. Er hat weder viereckige Augen, noch ist er nervös oder kann sich nicht konzentrieren…
abgesehen davon bin ich ein Kind der 80er und auch ich habe keine viereckigen Augen und behaupte einfach mal, dass ich nicht verblodet bin, nur weil ich als Kind ferngesehen habe.
Danke für den tollen Text!
Danke dir!
Schwieriges Thema. Ich denke man muss erkennen wann selbstbestimmte Verhalten in die Sucht abgleitet. Und Playstationzockerei hat definitiv Suchtpotential. Und da sehe ich keinen Unterschied zu Rauchen, Alkohol und härteren Drogen. Abhängigkeit egal wovon ist immer eine Gefahr. Natürlich kann man „Bildschirme“ auch positiv nutzen, keine Frage. Ich würde heute jedenfalls einiges anders machen.
Naja, in der Logik müsste ich ja extrem viele Dinge einschränken. Suchtverhalten kann sich ja an allem Möglichen entwickeln. Das Wichtige ist: Es entwickelt sich nicht DADURCH. Sucht hat komplexere Ursachen. – Ruth
ich finde die drei aufgeführten Argumente alle überhaupt nicht wichtig und deshalb in dieser Diskussion nicht wirklich relevant.. also es ist doch klar, dass Kinder übergewichtig werden können durch z.b.falsches essen, wenig Bewegung…und nicht allein durch fernsehen… wissen wir alle.
dass Kinder die Bilder nicht verarbeiten können, hm naja, glaub ich jetzt auch nicht wirklich. würde mich jetzt nicht überzeugen, Kinder unbedingt vom Fernseher fernhalten zu müssen.
das Argument mit den eckigen Augen: ich weiß nicht, wer das heute noch glaubt. das kommt in die gleiche Kategorie wie „lesen bei Dämmerlicht schadet den Augen“
mir scheint, dieser Artikel wollte überzeugen .. die Argumente sind allerdings so ausgesprochen schlecht gewählt, dass er sein ziel verfehlt.
gleichzeitig negiert er tatsächlich nachgewiesene folgen von Medienkonsum. warum??? sollen Eltern davor die augen verschließen .. nur damit sie auch ja nicht, begrenzen erziehen, was auch immer…
nicht falsch verstehen, ich bin nicht grundsätzlich gegen die neuen Medien. auch mein kind darf mal was schauen.. hier wird auch nichts prinzipiell verboten. aber mit manchen Sachen muss sie sich in ihrem alter einfach noch nicht beschäftigen.. und dann fragt sie auch nicht danach. es ist eigentlich gar nicht so schwer!
(p.s. im gleichen Atemzug von Büchern und handys, Tablets etc. zu sprechen. ernsthaft?)
Ich bin sehr offen für weitere Argumente, ich habe eine Zeit lang mich mit all diesen Ideen und die entsprechenden Studien befasst – leider gibt es zwar eine Menge Sekundärliteratur dazu, aber keinerlei wissenschaftliche Evidenz.
Ein eher nichtssagender Artikel, der in keiner Richtung überzeugen kann. Weder das Dafür noch das Dagegen werden plausibel erklärt. Die Argumente sind schlecht gewählt. Dickwerden durch Medien? Hm, ist ja klar, dass da noch mehr dazu gehört. Eckige Augen? Veralteter Spruch. (zu fragen ist hier allerdings, warum die Autorin durchgeführte Untersuchungen nicht beachtet; https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/kindergesundheit/article/972014/augenaerzte-warnen-wann-smartphone-kinderaugen-gefaehrlich.html)
Bilder nicht verarbeiten? Hm naja… auch nicht wirklich ein Argument..
Das Problem ist, dass die primären Studien, die ich dazu gelesen habe, komplett nichtssagend sind. Gängige Panikmachen beziehen sich zwar auf diese Studien, scheinen sie aber nicht interpretieren zu können.
Hallo Ihr Lieben,
Zu deinem Artikel würde ich gerne sagen: ja und nein.
Es gibt Studien und auch Vorträge von Prof. Dr. Manfred Spitzer, dass der lerneffekt mit digitalen Medien viel geringer ist als mir herkömmlichen. Das liegt zum Teil daran, dass am Tablet oder Smartphone kein motorischer Input oder zumindest nur sehr minimal vorhanden ist und Kinder eben durch anfassen und machen „begreifen“. Gerade bei lernschwachen Kindern fällt es sehr stark ins Gewicht und ist kontraproduktiv. So lange die Hirnentwicklung nicht abgeschlossen ist haben Bildschirme also sehr wohl einen negativen Einfluss auf Kinder.
Das Problem ist, dass diese ‚Studien‘ nicht zulässig so interpretiert werden können.
DANKE! DAS KOMMT MIR AUCH ECHT ZU KURZ.
Hi Ruth ich bin seid längerem stiller Zuhörer, anfangs total begeistern, mittlerweile denk ich man sollte nicht versuchen sein eigenes Verhalten mit neuen Ansätzen in der Erziehung entschuldigen zu wollen. Stimmt’s deine Kinder sind viel am Bildschirm. Suchst du vielleicht nur eine Entschuldigung für dein Gewissen?
Ich möchte nicht urteilen da ich dich (euch) nicht persönlich kenne. Allerdings geht es mir oft so das ich denke du versuchst deine Verhaltensweisen zu entschuldigen.
Ich halte es mit dem Bildschirm recht offen, da wir viel unternehmen und uns zusammen beschäftigen, da wird kaum Zeit am Bildschirm verbracht. Dafür ist an faulenz Tagen auch mal mehr erlaubt. Schädlich ist der Umgang denk ich nur wenn man es übertreibt und auf den Inhalt nicht genügend achtet oder der Abstand zum TV zu kurz ist.
Hallo Ruth!
Ich brauche da mal einen guten Rat zu diesem Thema…
Fernsehen und Computerspiele sind bei uns im Allgemeinen erlaubt und nicht verboten oder verpönt. Wir als Eltern mögen das genauso wie der 10 jährige Sohn. Nur, für den Sohn gibt es keine Grenzen… Er schaltet den Fernseher nach dem Aufstehen an, und vorm Zubettgehen aus. Das sind locker 13/14 Stunden an schulfreien Tagen. An Schultagen kommen 5-6 Stunden zusammen.
Wir als Eltern lassen ihn sehen oder spielen was er will, er hat hohe Standards und ist sehr vernünftig bei der Wahl seines Programms, das funktioniert sehr gut. Nur, er schaltet nie aus… Zum essen ja, wenn wir irgendwohin gehen/fahren, ja. Wenn wir zu Hause sind ist die Kiste an. Wir habe nur einen Fernseher, wir als Eltern hören und sehen nebenbei also mit (wir sitzen nur selten mit dabei).
Wie kriegt man einen Jungen dazu, weniger Zeit am Fernseher zu verbringen ohne zu verbieten/einzuschränken? Meine Eltern waren sehr autoritär und ich versuche anders zu sein, aber wie…?
Und ja, zugegeben, ich habe keine Lust mich ständig und ununterbrochen mit dem Jungen zu beschäftigen, ich habe auch mein Leben (Arbeiten, Malen, Töpfern, Basteln, Lesen…). Wir beschäftigen uns viel mit ihm, aber da es ja um uns alle geht, kann ich nicht meine gesamte Zeit opfern damit der Bengel sich nicht langweilt. Wie können wir ihn dazu bringen von sich aus die Fernsehzeit zu reduzieren? Grenzenlos kann doch auf Dauer nicht die Lösung sein…