Sollen Eltern nun GAR NICHTS mehr machen?!

Jun 12, 2024 | Podcast | 0 Kommentare

Ist friedvolle Elternschaft komplett passiv?

„Du, Ruth, soll ich als Elternteil mein Kind nun gar nicht mehr kritisieren? Regeln sind falsch, Grenzen sind sowieso schrecklich und Konsequenzen sind eigentlich nur Strafen. Soll ich da sitzen und Däumchen drehen? Ist friedvolle Elternschaft komplett passiv?”.

Das ist eine berechtigte Frage und viele Eltern sind so verunsichert von all den Ratgebern und Ratschlägen, dass sie sich nicht mehr trauen, in irgendeiner Form mit ihren Kindern zu agieren.

In diesem Beitrag möchte ich einige Missverständnisse darüber aufdecken.

Hier gibt’s die Folge auf die Ohren:

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Bedürfnisorientierte Elternschaft ist mehr als nur Passivität 

Es geht nicht darum, deine Meinung und Emotionen nicht mehr zu äußern

Ich finde das Missverständnis herzzerreissend, wenn Eltern denken, dass sie nicht mehr sauer sein, sich durchsetzen, ungerecht oder blöd sein dürfen.

Echte Beziehung braucht Konflikt!

Du kannst keine authentische, liebevolle Beziehung mit einem Menschen führen, wenn du nicht zeigst, wie es dir geht.

Meine Mutter war in meiner Kindheit zum Beispiel immer nur nett und lieb zu mir. Sie zeigte mir nie, wenn sie etwas störte. Ich habe sie nie sauer oder unzufrieden erlebt und als Jugendliche hatte ich den Eindruck, meine Mutter überhaupt nicht zu kennen.

Friedvoll, liebevoll und beziehungsorientiert zu sein bedeutet, Fehler zu machen, scheiß Tage zu haben und Konflikte zu führen.

Fehler gehören zur Beziehung und sind Teil des Wachstums


Woher kommt die abgefahrene Idee, dass die Beziehungsqualität sich daran misst, wie perfekt wir sind? Das ist doch gruselig!

Es geht darum, dass dein Handeln sowohl deine eigene Würde als auch die Würde deines Kindes respektiert.

Die Frage ist: Welchen Preis bist du bereit zu bezahlen?

Der entscheidende Punkt ist, dass wenn deine Haltung nicht von: „Mir ist das wichtig und ich wünsche mir das für unser Miteinander“, geprägt ist, es keine echte Begegnung mehr ist, sondern nur noch Pädagogik. Dann geht es darum, dass du dein Kind formen und beeinflussen möchtest.

Also musst du beginnen, dich zu fragen, ob es das wirklich wert ist. Die Antwort darauf lautet meistens nein und die Folgen davon können riesig sein in Form von Streits und Auseinandersetzungen.

Verantwortung und Würde im Fokus eurer Beziehung

Die Würde des Kindes und deine eigene Würde sind also in den Mittelpunkt zu stellen und nicht an bescheuerte arbiträre Regeln abzugeben, die fast immer darauf basieren, junge Menschen als unvollständige Wesen zu sehen, welche dazu trainiert werden müssen, bestimmte Dinge zu befolgen.

Haltet euch aber unbedingt an Regeln oder Strukturen, die euch allen guttun wie zum Beispiel abends alle gemeinsam beim Abendbrot zu sitzen. Macht das, was euch happy macht!

Hinterfrage jedoch immer dein Handeln und ob du die Idee in dir trägst, dass dein Kind ein minderwertiger Mensch ist, der zu etwas geformt werden muss. Denn wir wurden alle in einer Gesellschaft großgezogen, die diese Annahme zutiefst verinnerlicht hat.

Meine Kinder machen nicht, was sie wollen, und wir haben Streit, Verhandlungen und Diskussionen. Aber der Richtwert ist immer unsere Beziehung.


Fazit – Ist friedvolle Elternschaft komplett passiv?


Es geht nicht darum, dass es keine Grenzen mehr gibt oder du nicht mehr sauer sein darfst. Es kann sogar angenehm sein, dich durchzusetzen. Die Frage ist immer, mit welcher Haltung du die Dinge tust.

Also: NEIN! Die Kinder dürfen nicht machen, was sie wollen. Im Gegenteil. Du darfst als der Mensch auftreten, der du bist, und du brauchst keine pädagogische Puppe mehr sein. Wenn du lernen möchtest, wie friedvolle Elternschaft geht, dann komm zu den Weggefährtinnen. Es ist unser Mitgliederbereich, den du für 7 Tage kostenfrei testen kannst. Dich erwartet Zugang zu unserer Community, Arbeits- und Notfallblätter, Lives und vieles mehr.

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